Es gibt mehrere Fesselmethoden, die man durchaus als „bequem“ bezeichnen kann. Der Vorteil ist, dass Gefesselte ihr Schicksal möglichst lange ohne Probleme aushalten können. Dabei ist Wohlfühlbondage nicht jedermanns Sache und die Stimmen werden laut, dass es auch mal unbequem sein darf. Doch beinhaltet das auch bewusst Schmerzen?
Wohlfühlbondage
Immer mehr BDSM-Liebhaber kommen in den Genuss von Wohlfühlbondage. Hier dient BDSM häufig zur bewussten sexuellen Lustgewinnung und auch zum Erreichen des sexuellen Höhepunkts. Wenn der Höhepunkt erreicht ist, dann ist die Session auch schon vorbei. Viele übertragen ihre sexuellen Vorlieben nicht in den Alltag, so bleiben Fetische und die Lust am Fesseln ausschließlich hinter verschlossener Türe verborgen.
Grenzen
„Nur soweit, dass es noch geil ist, aber keinen Schritt weiter!“ Das war einmal eine Aussage einer unserer Spielpartner. Es war an sich nicht böse gemeint, dass er uns hier aktiv auf seine Grenzen und Tabus aufmerksam gemacht hatte. Doch der Ton spielte die Musik. Es war ein strenger Befehlston und so kamen wir uns als Dienstleister vor. Nun gut, wir haben unseren Gast an seine Grenzen gebracht und zwar genau dorthin. Es gab Momente, die für ihn unangenehm waren und dennoch im Rahmen seiner selbst abgesteckten Grenzen. Haben wir es absichtlich gemacht? Möglicherweise…
Andere Herangehensweise
Wenn man eine Person fesselt, dann ist diese folglich bewusst in der Bewegung eingeschränkt. Die vermutlich bekannteste Variante für die Fesselung der Hände bzw. Arme ist der Einsatz von Handschellen (passend zum heutigen Tag der Handschellen). Wer schon mal Handschellen selbst getragen hat, der weiß, dass sie auf Dauer unbequem werden können. Vielleicht möchte man sein Opfer aber in genau diese Position bringen, dass es unbequem wird. Wie heißt es: „Bondage beginnt dann, wenn man raus möchte!“ Doch wo beim einen noch Luft nach oben ist, so ist bei einem anderen schon der Gedanke an pure Folter laut. Nach Rücksprache mit einigen uns bekannten BDSM-Liebhabern dürfen die physischen Einschränkungen gern spürbar sein.
Sei im Hier und Jetzt
Ein Dom berichtet: „Ich habe wechselnde Spielpartner, die mir in Sessions und auch darüber hinaus als Lustsklave dienen dürfen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass wenn eine Person sich ‚zu wohl‘ fühlt, dass seine Gedanken dann abschweifen. Wenn es aber spürbare Fesselungen gibt, dann sind sie genau im Hier und Jetzt. Einfach die Alltagssorgen ausblenden und die Session genießen. So verwende ich zum Beispiel nur noch selten ‚weiche Lederhalsbänder‘, sondern lieber Halseisen. Mein Sub wird dann bei jeder Bewegung daran erinnert, wo sein Platz ist. Bondage darf aus meiner Sicht für einen devoten Spielpartner spürbar sein, damit er sich noch besser fallen lassen kann. Dies muss aber nicht bedeuten, dass man seinen Partner schlägt oder auf andere Weise Schmerzen zufügt. Wenn BDSM spürbar ist, dann kann es sein, dass es der eine oder andere als schmerzhaft betrachtet. Man muss hier stark auf seinen Partner eingehen, um den Unterschied zwischen Schmerz und Lustschmerz zu erkennen. Aber ein bisschen weh tun darf es schon!“
Spürbare Restriktionen
Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass spürbare Restriktionen bei manchen devoten Spielpartnern ein Lustgewinn sein können. Auch können „kleine Gemeinheiten„, welche möglicherweise auch Schmerzen beinhalten, eine Luststeigerung darstellen. Dies können zum Beispiel Nippelklemmen sein. Auch ist die Anwendung von Zwickmühlen-Bondage (Predicament Bondage) eine gängige Art dem gefesselten Opfer das Bondage-Erlebnis deutlich spürbar zu gestalten.
Eure Erfahrungen
Was denkt ihr zu diesem Thema? Darf Bondage deutlich spürbar sein oder gar weh tun? Seid ihr eher im Team „Soft-SM“ und genießt eure Sessions lieber etwas „sanfter“ oder gehören Schmerzen (bis zu einem gewissen Grad) bei euch zu einer erfüllenden BDSM-Erfahrung dazu? Schreibt uns gern einen Kommentar oder Nachricht. Wir freuen uns auf eure Zusendungen.
Ich finde, Fesseln muss man spüren. Die müssen streng sein. Und der Einsatz von Seilen darf ruhig über das Maß des unbedingt notwendigen hinausgehen ( ropes can never be enough). Ziel sollte für alle Fesselmaterialien die weitestgehende Immobilität sein.
Zeitlich wird es für die gefesselte Person doch erst interessant, wenn sie anfängt zu spüren, dass sie wirklich gefangen ist ohne Chance auf Befreiung.
Ja es darf definitiv weh tun egal wie eng und unbequem die fesseln sind