Als Art der körperlichen Bestrafung ist das Auswaschen des Mundes mit Seife in gewissen Kreisen auch heute noch gängig. Wir möchten euch das „Mouthsoaping“ erklären und euch auch über mögliche Gefahren aufmerksam machen.
Wer von euch hat schon einmal Schimpfworte ausgesprochen? Vermutlich jeder von euch, wir natürlich auch. In manchen Kreisen kann es passieren, dass nach dem Aussprechen eines Schimpfwortes als Antwort kommt, dass man sich jetzt lieber den Mund auswaschen sollte. Als ich im Kindesalter diese Antwort erhalten hatte, war ich irritiert. Mir war in diesem Alter auch nicht bewusst, dass diese Art der körperlichen Züchtigung tatsächlich bei Kindern angewendet wurde.
Auch heute wird Kindern in den verschiedensten Ländern der Welt tatsächlich der Mund ausgewaschen, wenn sie böse Worte aussprechen oder das Wort gegenüber der Erziehungsberechtigten in einem unangemessenen Ton erheben. Auch im Bereich BDSM findet diese Art der körperlichen Bestrafung immer noch Zustimmung.
Geschichte
Angeblich war diese körperliche Bestrafung bis Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in USA und England verbreitet. Als Grund wurden oft Obszönitäten, Lügen, Widerworte oder der unerlaubte Konsum von Tabak angegeben. Einige Quellen berichten, dass diese Züchtigung nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch in Internaten und Kinderheimen durchgeführt wurde.
Anwendung
Für das „Mouthsoaping“ wurde dem Opfer ein Stück Kernseife ähnlich wie ein Knebel in den Mund gesteckt. Die gefolterte Person musste die Seife über einen gewissen Zeitraum im Mund lassen. Eine andere Methode war zum Beispiel die herausgestreckte Zunge mit der Seife abzuwaschen oder mit einem nassen Waschlappen den Mundinnenraum auszuwaschen.

Im Laufe der Jahre wurden der klassischen Seife immer mehr Duftstoffe beigemischt und seit der heute gängigen Flüssigseife ist die Erinnerung an ein Stück harter Kernseife fast schon verblasst. Dabei sollte man gerade beim „Mouthsoaping“ darauf achten, dass man ausschließlich parfumfreie Seife verwendet und keine Flüssigseife.
Wirkung
Das Auswaschen des Mundes mit Seife soll als unangenehm und erniedrigend betrachtet werden. Es geht nicht darum das Opfer langfristig zu schädigen. Dennoch bleibt bei den Opfern auch bei kurzer Anwendung auch noch länger ein Seifenschmack im Mund erhalten. Es hat also eine gewisse Nachhaltigkeit. Bei häufiger oder falscher Anwendung können die Schleimhäufe im Mund geschädigt werden. Zudem sollte man darauf achten, dass nichts von der Seife verschluckt wird. Diese Foltermethode kann zur Störung des Verdauungstraktes sowie zum Erbrechen oder Durchfall führen.

Konsequenzen
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese Art der Folter nicht an Kindern ausgeübt werden darf. Dies könnte sonst nicht nur gesundheitliche sondern auch rechtliche Konsequenzen haben. Wenn diese Foltermethode im Rahmen einer einvernehmlichen BDSM-Session stattfindet, obliegt es dem Verantwortungsbereich der jeweiligen Session-Beteiligten.
Kombination mit anderen Foltermethoden
Die BDSM-Praktik des Mundauswaschens wird selten als einzige Art der körperlichen Züchtigung verwendet. Meist kommen noch anderen Methoden parallel zum Einsatz. Häufig findet man das „Mouthsoaping“ in Kombination mit Spanking. Dabei wird ein Stück Kernseife hier als Knebel verwendet, welcher im Zuge des Spankings vom Folteropfer nicht fallen gelassen werden darf. Spuckt das Opfer die Seife während des Spankings aus dem Mund, gibt es eine zusätzliche Bestrafung.
Internatsfetisch
Viele Internate haben was die Zucht und Ordnung angeht einen entsprechenden Ruf. Dieser Ruf hat dafür gesorgt, dass es einen sexuellen Fetisch für Internate gibt. Es geht sogar soweit, dass manche Veranstalter „BDSM-Internate“ anbieten. Bei diesen Rollenspielen schlüpfen devote Personen in die Rolle von Internatsschülern. Neben einer strengen Kleiderordnung wird die Hausordnung ebenfalls restriktiv ausgelegt. Das Thema Erniedrigung spielt dabei eine große Rolle. Dies kann zum Beispiel das Tragen eines Keuschheitsgürtels (früher seltener, heute häufiger vertreten) oder einer Windel sein. Aber auch das klassische Stehen in der Ecke gehört dazu. Dominante Personen nehmen bei solchen Internats-Rollenspielen die Position der Lehrkräfte oder des Rektors ein. Wenn ein „Schüler“ sich nicht an die Regeln hält, kommt es zur körperlichen Züchtigung, welche teilweise im Beisein der anderen Teilnehmer stattfindet. Mouthsoaping spielt dabei definitiv eine große Rolle.
Ein Besucher eines BDSM-Internats hat uns berichtet, dass ihm (und anderen Teilnehmern dieser Veranstaltung) der Mund mit einem Waschlappen ausgewaschen wurde. Im Anschluss daran musste er mit heruntergelassen Hosen in der Ecke stehen und dabei ein Stück Seife im Mund halten. Da bei solchen Veranstaltungen Spanking häufig praktiziert wird, zeigt ein entblößter Hintern die schön roten Backen, was eine zusätzliche (bewusste) Erniedrigung sein kann.
Eure Meinung
Wurde euch schon einmal der Mund mit Seife ausgewaschen? Was habt ihr dabei empfunden? Und für alle anderen: Könntet ihr euch vorstellen im Zuge einer BDSM-Session den Mund auswaschen zu lassen, wie oben beschrieben? Oder wäre das aus gesundheitlichen Gründen vielleich sogar ein Tabu? Schreibt uns gern eure Gedanken zu diesem Thema. Wir freuen uns auf eure Zuschriften!
P.S. Das Foto von dem jungen Mann, der mit Seife im Mund vor der Badewanne kniet, haben wir auf einer ungarischen Website zu diesem Thema gefunden. Zudem hat es sich im Laufe der Jahre über mehrere Profile auf sozialen Netzwerken (u.a. Tumblr) verbreitet. Leider ist uns die ursprüngliche Quelle nicht bekannt. Dennoch wollten wir euch das Bild nicht vorenthalten, da es zu diesem Thema sehr passend ist.