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Scat – Exkremente der Lust

Eines der schwierigsten Themen, die wir bisher behandelt haben: Die Rede ist vom Scat-Fetisch. Doch aufgepasst, es könnte sein, dass euch der Inhalt nicht gefällt, denn es geht um die Lust auf Exkremente. Personen mit einem „schwachen Magen“ sind hiermit gewarnt.

Wie startet man einen Beitrag, in dem es wortwörtlich um Scheiße geht? Es ist wirklich gar nicht so einfach. Da wir in unserem direkten Umfeld (scheinbar) niemanden haben, der diese Praktik auslebt oder es zumindest nicht zugibt diese auszuleben, mussten wir einige Leute anschreiben. Man schaut in die einschlägigen Datingplattformen und sucht bewusst nach Personen, die solche Praktiken im Profiltext erwähnen oder exemplarisch bereits Bilder von sich beim Ausüben dieser Praktik veröffentlichen.

Beim Anblick von diversem Bild- und Videomaterial mussten wir erst einmal schlucken. Wie kann man sowas erotisch finden oder gar richtig geil darauf sein? Ohne diese Praktik selbst jemals ausgelebt zu haben ist unser Stimmungsbild entsprechend vorgeprägt. Möglicherweise geprägt von der Erziehung durch die Eltern, dass solche Dinge nur ins WC gehören. Und doch gibt es Personen, die mehr darin sehen als nur menschliche Erzeugnisse für die Toilette.

Unserer Recherche geht weiter und so haben wir insgesamt eine weibliche und vier männliche Personen gefunden, die uns über ihre Leidenschaft berichtet haben, was wir sinngemäß in diesem Artikel erläutern wollen. Aber keine Sorge, wir werden kein explizites Bild- und Videomaterial von Fäkalien hier im Artikel veröffentlichen.

Shiteater - Copyright 2021, latex-schmiede.de
Shiteater – Copyright 2021, latex-schmiede.de

Was steckt hinter der Koprophilie, dem sexuellen Lustgewinn durch menschliche Ausscheidungen? Ist es tatsächlich Koprophagie, sprich der Verzehr von menschlichem Eigen- oder Fremd-Kot oder was sind die Hintergründe? Gehen wir nochmal einen Schritt zurück und widmen wir uns kurz dem Thema Natursekt. Im Artikel „Recycling von Körperflüssigkeiten“ sind wir schon einmal darauf eingegangen. Es gibt also Personen, die zum Beispiel Urin für sexuell erregend finden. Bei vielen Natursektliebhabern wird diese Vorliebe mit dem persönlichen Gegenüber stark verbunden. Man fühlt sich zu einer Person sexuell hingezogen und hier wird die Vorliebe zum Urin mit genau dieser Person verbunden. Andere Natursektliebhaber haben keine direkte Verknüpfung zu bestimmten Personen, sondern es geht um die Ausscheidung, unabhängig vom „Spender“.

Genauso verhält es sich bei Liebhabern der „braunen Farbe“ (siehe Hankycodes). Die einen verbinden es mit einer Partnerin oder Partner, den anderen geht es rein um die Ausscheidung. Wenn sich also zwei Spielpartner gefunden haben, die einvernehmlich diese Vorliebe ausleben wollen, was passiert da eigentlich? Und warum machen sie das überhaupt? Wir haben mit ein paar Scat-Liebhabern gesprochen und haben versucht die jeweiligen Stimmungsbilder im Artikel einfließen zu lassen.

Auf der Haut

Einige Scat-Liebhaber haben menschlichen Kot gern auf der Haut. Entweder wird der Kot direkt auf der Person ausgeschieden oder nach Geschäftsverrichtung in einen externen Behälter darauf extrahiert und auf dem Körper verteilt. Die Vorstellung damit eingerieben zu werden ist für einige ein Hochgenuss. Es erinnert ein wenig an Ferkel, die sich im Matsch suhlen. „Dirty“, ja es ist im wahrsten Sinne schmutzig. Es stinkt und es ist klebrig und man braucht lange, bis man sich von diesen Fäkalien reingewaschen hat.

Im Gesicht

Die Steigerung ist für einige Liebhaber das Beschmieren des Gesichts. Gerade im Bereich BDSM kann es sehr erniedrigend sein, wenn das Gesicht voller Kot ist.

Im Mund

Das menschliche Urinal können sich viele Außenstehende noch vorstellen, doch die menschliche Toilette für das große Geschäft ist für viele dann ein Tabu. Und dennoch gibt es in diversen Läden für BDSM und Fetisch sogenannte Toilettenstühle. Nicht zu verwechseln mit den Toilettenstühlen in Pflegeeinrichtungen. Meist besteht er aus einer WC-Brille mit Füßen, die man auf einer am Boden liegenden Person über den Kopf stellt. Somit kann sich der aktive Partner auf die WC-Brille setzen und dem passiven Partner direkt in den Mund fäkalieren. Bei dieser Praktik wird als Vorspiel auch gern der Schließmuskel mit der Zunge massiert (siehe „Rimming„), um den Schließmuskel etwas zu entspannen. Die einen passiven Spielpartner haben den Kot nur gern im Mund, andere verzehren ihn dann auch.

Wir haben nachgefragt, warum manche Spielpartner den Verzehr erotisch finden. Die Meinungen gingen hier auseinander. Für die einen war es der Geschmack und Geruch. Für die anderen mehr die Erniedrigung im Bereich BDSM, dass sie eben gezwungen werden den Kot des dominanten Partners verspeisen zu müssen. Da bekommt das Wort „Stuhlprobe“ eine ganz andere verkostende Bedeutung.

In der Hose

Es gibt auch Scat-Liebhaber, die Kot nicht im Gesicht haben wollen, sondern nur partiell auf der Haut, nämlich in der Hose. So gibt es zum Beispiel Liebhaber von Windeln, die gern in die Windel ihr volles Geschäft verrichten und es dann genießen die Windel etwas länger zu tragen. Auch hier sind die Elemente Geruch und das Gefühl auf der Haut sehr wichtig. Zudem ist auch wieder ein gewisser erniedrigender Faktor dabei, da es ein gewisses Schamgefühl mit sich bringt eine volle Windel oder Hose zu haben.

Eine weitere Spielart ist der Analverkehr mit vollem After. Die meisten Lieberhaber von Analverkehr ziehen eine sauberere Variante vor und so wird meistens der Darm vor dem Analverkehr entleert und ggf. der After ausgespült. Manche Scat-Liebhaber verzichten auf diesen Reinigungsprozess und nehmen den Analverkehr bei vollem After bzw. Darm vor. Manchmal kann es dazu übergehen, wenn der beim Analverkehr passive Partner dann auf den anderen Partner kotet. Eine Mistress hat davon berichtet, dass ihr Sklave von ihr mit einem Umschnalldildo anal penetriert wird und er diesen im Anschluss sauberlecken muss.

Kot von Tieren

Was auch unter dem Begriff Scat-Fetisch zu finden ist, ist die Vorliebe für Ausscheidungen von Tieren. Urlaub auf dem Bauernhof und dann sich im Mist von Rindern und Schweinen suhlen. So kann man natürlich auch ggf. seinen Fetisch mit dem Beruf verbinden. Wobei die wenigsten Landwirte hier in ihrem Berufsfeld einen Fetisch entwickeln, so sind es meistens die Büroangestellten, die ihren privaten Ausgleich im Mist finden und so ihre vielleicht sogar heimliche Leidenschaft ausleben.

Uns liegt auch ein Bericht eines Berufstauchers vor, der beruflich bedingt schon mehrfach Tauchgänge (in voller Schutzausrüstung) in Klärbecken und Güllegruben unternehmen musste, um diverse Reparaturen durchführen zu müssen. Ein knochenharter Beruf, der nicht für jede Person geeignet ist. Das heißt jetzt aber nicht, dass jeder Berufstaucher ein Fetischist ist und Scat praktiziert. Jedoch lassen sich Scat-Fetischisten gern von solchen Fantasien inspirieren. Das Kopfkino ist eben doch sehr lebhaft. Zudem möchten wir an dieser Stelle betonen, dass man nicht einfach in ein Güllebecken springen kann, da es lebensbedrohlich sein kann. Wir bitten davon abzusehen. Der Vollständigkeit halber haben wir das Thema auch hier mit erwähnt.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Doch stellt sich die Frage, ob das alles auch ungefährlich ist. Im Grunde genommen ist menschlicher Kot weder sonderlich nahrhaft, noch gefährlich, vorausgesetzt es bestehen keine Unverträglichkeiten mit Produkten, welche die Person, deren Kot verkostet wird, zu sich genommen hat. Vom Verzehr von Kot wird dennoch abgeraten, da er eine erhöhte Konzentration von Bakterien und Pilzsporen beinhaltet. Das gilt besonders für Personen mit geschwächtem Immunsystem und Schleimhautverletzungen im Mund. Es sollte ebenfalls vermieden werden Kot auf Verletzungen und in die Nähe von Schleimhäuten aufzutragen.

Bei unserer Recherche, bei der wir auch mit einem Krankenpfleger gesprochen haben, wurden wir darauf aufmerksam, dass es zum Teil abschließbare Pflegekleidung gibt. Ähnlich wie bei der medizinischen Akutfixierung an Betten werden die Kleidungsstücke mit einem Magnetschloss gesichert, sodass sich die pflegebedürftige Person nicht selbst entblößen kann und auch am „Kotschmieren“ gehindert wird. So sei es in der Vergangenheit schon vorgekommen, dass Patienten ihren Kot nicht nur auf dem eigenen Körper, sondern auch an Möbeln und Zimmerboden oder Wände geschmiert haben.

Die psychologischen Erkenntnisse für solche Beweggründe sind uns nicht bekannt, doch haben wir in diversen BDSM-Spielzimmern bereits ähnliche abschließbare Pflegekleidungsstücke entdeckt und deshalb wollten wir diesen Aspekt noch mit einfließen lassen. So kann es innerhalb einer BDSM-Session sein, dass ein devoter Spielpartner zum Beispiel eine Windel und darüber einen abschließbaren Pflegeoverall angezogen bekommt und dann dazu gezwungen wird nicht nur das kleine, sondern auch das große Geschäft in die Windel zu verrichten. Ein Zwang, der im Sinne der Einverständniserklärung zur BDSM-Session natürlich einvernehmlich ist. Auch hier kann es sich eben um eine Form des Scat-Fetischs handeln.

Uns ist bewusst, dass dieser Artikel nicht jedermanns „Geschmack“ trifft. Dennoch wollten wir dieses Thema nicht außen vor lassen. Schreibt uns gern, was ihr von diesem Thema haltet. Oder vielleicht praktiziert ihr diesen Fetisch sogar aktiv. Eins ist uns wichtig: Jeder soll auf seine Art die sexuelle Erfüllung finden, die er oder sie sich wünscht. Und wir sind die letzten, die mit erhobenem Finger mahnend daneben stehen. Wir sind neugierig, hinterfragen die Beweggründe und versuchen euch ein Stück weit aufzuklären. Passt aufeinander auf!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

4 Gedanken zu „Scat – Exkremente der Lust“

  1. Doch ja, ich mag es. Von meiner Eheherrin bei besonderen Gelegenheiten im Sektglas, gekühlt aus dem Eisschrank zum Anstossen. Oder auch fixiert im besonderen Stuhl liegend, Schlauch im Mund hat seinen besonderen Reiz. Abwehr zwecklos. Durch die Plexiglasschüssel kann ich dann sehen was auf mich zukommt. Es rinnt in die Schüssel, dann in den Schlauch…
    Nachher rutscht die feste Sache den gleichen Weg, aber viel langsamer. Dildo ablecken und die Herrin nach dem grossen Geschäft sauber lecken ist eine gute Vorbereitung für weiteres.

    1. Danke subby, dass du deine Erfahrungen mit uns teils. Geschmäcker (wortwörtlich) sind eben verschieden. Und das ist auch gut so. Schön, dass du das mit deiner Eheherrin gemeinsam ausleben kannst!

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