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Kinderspiel – Von Klemmbausteinen und Schutzanzügen

Männer werden nicht erwachsen, sondern ihre Spielzeuge werden teurer. Wir möchten uns bei dieser Theorie gar nicht ausnehmen. Auch die Hersteller von Spielsachen haben bei Erwachsenen eine nennenswerte Kaufkraft entdeckt. Doch einfach kaufen und spielen war uns dann zu wenig. Wie wäre es mit dem Bau eines Klemmbausteinsets unter „erschwerten Bedingungen“?

Adults welcome

Mit diesem Slogan wird die Marke LEGO® des dänischen Klemmbausteinherstellers „LEGO System A/S“ beworben. Der Name „LEGO“ leitet sich übrigens aus dem dänischen „leg godt“ („spiel gut“) ab. Bei dieser Firma sind Erwachsene nicht nur gern gesehen, es wurden auch spezielle „18+“ Sets für Erwachsene entwickelt. Dabei richtet sich die Altersbeschränkung nicht nach dem Schwierigkeitsgrad des Bauens. Viel mehr bedeutet das „18+“, dass es sich hier um ein für Kinder eher unpassendes oder weniger interessantes Set handelt, da man damit weniger spielt, sondern es baut, um es danach ins Regal zu stellen und zu bewundern. Meine Eltern hätten dazu „Staubfänger“ gesagt, heute sagen Erwachsene dazu Dekoration. Ich möchte an dieser Stelle nicht leugnen, dass ich nicht auch selbst diesem Fieber verfallen bin.

Spielfigur im Schutzanzug

Vor einiger Zeit war ich bei einem Freund zu Gast. Da mein Gastgeber eine große Vorliebe für Schutzanzüge hat, wollte ich ihm ein kleines lustiges Gastgeschenk mitbringen. So habe ich (durch reinen Zufall) eine Figur der Marke PLAYMOBIL® (der Firma „geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG“) gefunden, welche einen Chemikalienschutzanzug anhatte. Nach dem Stöbern durch diverse Onlineshops fand ich schließlich ein Figurenset namens „ACT!ON HEROES“, welche sowohl die Figur im CSA (Chemikalienschutzanzug) als auch noch drei weitere Figuren beinhaltete. Und das Beste: Das „große“ Set war unterm Strich noch deutlich günstiger als die Einzelfigur. Sparen ist keine Schande, wie die Schwaben sagen würden. Die Überraschung für meinen Gastgeber war gelungen.

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Erschwerte Bedingungen

Jeder „normale“ Mensch hätte die Teile ausgepackt, die Figuren zusammengesetzt und dann damit gespielt oder sie eben als Deko aufgestellt. Wie schön, dass wir nicht „normal“ sind. So zog sich mein Gastgeber etwas Hübsches an, um die Einzelteile zusammenzusetzen.  Ein ABC-Schutzanzug ist für Außenstehende wohl eine eher ungewöhnliche Garderobe, um „Kinderspielsachen“ zu bauen. Und dennoch war es für meinen Gastgeber genau der richtige Anzug, um in seiner Welt abzutauchen und die Figuren maximal konzentriert zusammenzusetzen.

Wer selbst schon einmal einen Schutzanzug getragen hat, der kennt deren Grenzen. Die Atmung ist durch die Gasmaske eingeschränkt, die Sicht ist durch die kleinen Fenster der Gasmaske eingeschränkt, die Motorik der Finger ist durch die dicken Gummihandschuhe eingeschränkt. Warum tut man sich so etwas an? Weil es Spaß macht!

Aus Spaß wird Ernst

Mein Gastgeber war jedenfalls voll in seinem Element und meinte spaßeshalber, dass es da noch ein spezielles Klemmbausteinset gäbe: ein „Lunatic Hospital“. Unschuldig und neugierig habe ich mir natürlich im Internet dieses Set zeigen lassen, nur um es zu bestellen und zu schauen, was dann passiert. Und die Überraschung war doppelt so groß, da wir noch über eine Bestellung gescherzt haben. Dass das Set wirklich im Zulauf war, war zu Beginn für meinen Gastgeber noch etwas unglaubwürdig.

Die Bedingung

Es gab für den Bau dieser „Klemmbaustein-Psychiatrie“ eine Bedingung: Der Zusammenbau erfolgt analog zu den PLAYMOBIL®-Figuren unter Vollschutz. Uns war beiden sehr bewusst, dass dies kein Bau ist, der an einem Tag fertig ist. Er hatte sich dafür mehrere Tage Zeit genommen, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Teils wurde der Zusammenbau auch live gestreamt. Wir hatten den Kreis der Zuschauer damals aber bewusst klein gehalten, da wir den psychischen Druck nicht künstlich in die Höhe treiben wollten. So sollte mein lieber Freund auch eine Freude am Bau seines „Lunatic Hospital“ haben und nicht nach Fertigstellung der erste Insasse darin sein. Oder doch?

Lunatic Hospital Challenge - Copyright by inclosed
Lunatic Hospital Challenge – Copyright by inclosed

Zoom-Meeting

Die ersten drei Tage des Baus, welche den ersten Bauabschnitt des Gesamtsets darstellten, haben wir im Zeitraffer zusammengeschnitten und wollen euch diese natürlich nicht vorenthalten. Oder wie Lord Helmchen in Spaceballs (©1987, „Mel Brooks’ Spaceballs„) sagen würde: „Ludicrous Speed„, was im deutschen Synchro mit „wahnsinnige Geschwindigkeit“ übersetzt wurde. Aufgrund der Videolänge mussten wir die Bildqualität leider etwas heruntersetzen. Man kann sich aber dennoch über die vielen Stunden des Bauens einen guten Eindruck verschaffen. Wäre das auch etwas für euch?

Trendsetter

Gefühlt haben sich einige Personen in unserem Dunstkreis diesem Trend angeschlossen. Plötzlich kauften die Leute diverse LEGO®-Sets und bauten diese unter den spektakulärsten Bedingungen. Ebenfalls im ABC-Schutzanzug, mit Handschellen, in Motorradschutzbekleidung (Lederkombi) und dicken Lederhandschuhen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und alle hatten ein gemeinsames Ziel: Spaß haben! Es ist nicht wichtig, wer das erste Set unter speziellen Umständen gebaut hat und somit diesen Trend ins Leben gerufen hat. Wichtig ist, dass es Spaß macht!

Lunatic Hospital Challenge - Copyright by inclosed
Lunatic Hospital Challenge – Copyright by inclosed

Weitere Kinderspiele

Es ging dann weiter, dass nicht nur Klemmbausteine unter erschwerten Bedingungen zusammengebaut wurden, sondern auch Puzzle und andere Dinge. Auch Gesellschaftsspiele unter erschwerten Bedingungen können spannend sein. Dies beginnt schon bei einer Runde „Vier gewinnt“, „Mensch ärgere dich nicht“ oder „Uno“. Unterm Strich bringt man mit solchen Spielereien den Fetisch und die Vorliebe für BDSM in den Alltag. Was manche auf das Schlafzimmer beschränken, findet nun auch in Gesellschaft im Wohnzimmer oder am Esstisch statt. Dabei muss es nicht unbedingt um den Geschlechtsverkehr gehen. Das Ausleben bestimmter Fetische in diesem Umfang muss nicht unbedingt mit einem sexuellen Höhepunkt enden. Wer den Verlierer eines Gesellschaftsspiels dann gesondert bestrafen möchte, kann dies natürlich gern tun. So kann man dem möglichen Verlierer eine rektale Reizstrombehandlung in Aussicht stellen oder was mit den Spielpartnern eben einvernehmlich vereinbart wurde.

Eure Ideen sind willkommen

Jetzt liegt es bei euch! Welche Ideen für eine spannende Spiel-, Puzzle- oder Klemmbaustein-Herausforderung habt ihr? Schreibt uns gern eure Vorschläge und Ideen. Wir hätten da ein paar unterwürfige Kandidaten, denen man solche Herausforderungen stellen könnte. Oder vielleicht wollt ihr euch demnächst selbst einer dieser Herausforderungen stellen? Passt aufeinander auf und habt viel Spaß!


Vielen Dank an unseren lieben Freund inclosed (externer Link zu FetLife) für diese spannende Challenge. Wir hoffen sehr, dass noch weitere Herausforderungen auf dich warten und werden dich dabei gern unterstützen.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

3 Gedanken zu „Kinderspiel – Von Klemmbausteinen und Schutzanzügen“

  1. Eine Runde Mikado im Zodiak vielleicht? Kartenhäuser bauen? Könnte ebenfalls alles eine richtig große Herausforderung werden. Aus dem Anzug geht es dann erst wieder raus, wenn das Spiel einmal erfolgreich bis zum Ende absolviert wurde 🙂

    Aber im Ernst: man kann so ziemlich alle Alltags- und Hausarbeiten ebenfalls unter Vollschutz ausführen und so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Wer kennt das nicht? Der Badreiniger zum Entkalken der Dusche beißt in der Lunge, beim Zwiebeln schälen brennen die Augen und nach dem Fahrrad reparieren findet man sich voller Schmutz und Öl wieder. Das muss doch nun wirklich nicht sein…

    Also…kreativ bleiben – und den Trinkschlauch nicht vergessen, falls es doch mal länger dauert 😉

    Liebe Grüße aus Berlin
    Jana

  2. Ich fände das Spiel mit Einschränkungen sehr spannend, insbesondere wenn ich währenddessen an meine Situation erinnert würde. In seinem Spielbüro hat inclosed durch die mit Spiegeln versehene Wand hinter dem Schreibtisch dafür gesorgt, dass er sich im Schutzanzug immer wieder selbst sehen kann. Das ist schon mal eine tolle Idee, auch wenn sie ja als ständige Einrichtung nicht direkter Bestandteil einer bestimmten Aktion ist.

    Speziell zu Bauaktionen und Puzzeln im Schutzanzug (und/oder mit kurz verbundenen Fußfesseln) hätte ich eigentlich nur einen weiteren Vorschlag: Die Einzelteile des Bausets oder Puzzles vorsortieren und in Schalen in unterschiedlichen Ecken des Raumes deponieren, damit man immer wieder aufstehen und umständlich umherlaufen muss. Aus jeder Schale darf jeweils nur ein Teil entnommen und muss entweder verbaut oder wieder zurückgebracht werden; die Bauanleitung bleibt dabei auf dem Tisch, es ist Erinnerungsvermögen gefragt!

    In Gesellschaft mit geneigten Freunden würde ich viel Frust-Spaß daran empfinden, zwar mitmachen zu dürfen, dabei aber nicht die gleichen Freiheiten und Voraussetzungen zu haben wie die anderen. Die weiteren kleinen Ideen sind eher darauf ausgerichtet als auf Fetisch.

    Ich stelle mir vor, dass beim gemeinsamen Spieleabend schon ganz einfache Mittel bemerkbare Handicaps bezwecken können. Spiele, die Fingerfertigkeit erfordern: Dickere Neoprenhandschuhe anziehen. Würfelspiele: Von der von Subs gewürfelten Augenzahl einfach eins abziehen – bei „Mensch ärgere dich nicht“ können sie dann keine doppelten Züge erreichen, sie werden merklich am Vorankommen gehindert (gerne mit Aussicht auf eine kleine Belohnung, falls ein Sub so trotzdem gewinnen sollte, und auf eine zusätzliche Erschwerung der Spielbedingungen, wenn Sub in der Runde Letzter werden sollte). Spiele mit Wortmeldungen: Sprechverbot/Knebel, die Antworten werden aufgeschrieben oder per Charade gegeben (mit gefesselten Händen, um auch das Gestikulieren zu erschweren).

    Videospiele sind ja längst auch ein beliebter Zeitvertreib. Hier würden Handschuhe dem Sub ebenfalls das Feingefühl für die Handhabung des Gamepads nehmen. Ein ferngesteuerter Buttplug, der unregelmäßig „zufällig“ zu vibrieren anfängt, kann gut die Aufmerksamkeit des Subs auf sich ziehen und diesen somit vom Spiel (und viel wichtiger: vom Gewinnen!) ablenken. Mit guter Beobachtungsgabe kann man auch gezielt mit den Angewohnheiten des Subs spielen: Z.B. spiele ich Videospiele meist mit dem Oberkörper aufmerksam nach vorne gebeugt. Das könnte mir viel unbequemer gestaltet werden, wenn ich durch Posture Collar und Kette dazu gezwungen wäre, mich auf dem Sofa zurückzulehnen – der dadurch zwangsläufig veränderte Blickwinkel auf den Bildschirm wäre für mich noch ein weiterer Störfaktor. Oder man fesselt Sub die Hände auf den Rücken und er muss den Controller dann in dieser ungewohnten Haltung bedienen.

    Aber eigentlich sollte ich mir solche Sachen nicht selbst im Detail ausdenken, sondern endlich offline Freunde suchen, die sich gerne solche kleinen Hindernisse überlegen und sie dann in die Regeln des Spieleabends einbauen… 🙂

    1. Vielen Dank für deine spannenden Gedanken! Wir spüren hier eine gewisse Sehnsucht in dir. Vielleicht möchtest du ein solches Abenteuer (in ähnlicher/erweiterter/verschärfter) Form auch mal erleben. Und beim Spieleabend denken wir an unseren Gedanken einer „Pyjamaparty„. Auf einen Spieleabend hätte ich auch mal wieder Lust…

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