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Zero Trust Dating – Vertraue niemandem!?

Beim Dating kann die Wahl des Partners ein Glücksspiel sein. Manchmal gewinnt man und manchmal verliert man. Oft bewerben sich die Gesprächspartner anders als sie tatsächlich sind. Kann man ihnen überhaupt noch vertrauen oder sollte man zum Selbstschutz generell niemandem vertrauen? Könnte „Zero Trust“ die Lösung sein oder droht damit eine Vereinsamung?

Über das Internet kann man mit Personen über den ganzen Globus verteilt in Sekundenschnelle kommunizieren. Quantität bedeutet in diesem Zusammenhang nicht unmittelbar auch Qualität. Gerade beim Dating kann es dann passieren, dass man mit scheinbar vielen Personen in Kontakt tritt, doch nicht jede dieser Personen ist auch für ein „echtes Date“ empfänglich oder gar vertrauenswürdig. Wie kann man die Spreu vom Weizen trennen?

Negativerfahrungen

Einige Leser haben uns ihr Leid geklagt, dass bei vielen Dating-Plattformen eine Vielzahl von Personen ihr Unwesen treiben, denen man nicht vertrauen sollte. Wir wurden zudem gefragt, ob wir eine Art „schwarze Liste“ führen, was wir verneinen mussten. Es beginnt mit Personen, die nur über Chat ihr Kopfkino angereichert haben möchten und endet bei Trickbetrügern, die einem das Geld aus der Tasche ziehen möchten. Realität oder nur ein Extrembespiel?

Enkeltrick

In der lokalen und auch überregionalen Presse ist immer häufiger vom „Enkeltrick“ die Rede. Hier geben Verbrecher sich am Telefon als vermeintliches Familienmitglied oder Polizei aus. Ziel: Das Geld der Opfer! Leider weiten die Betrüger ihre Angriffe auf eine Vielzahl von Kommunikationswegen aus. Telefon, SMS, Messengerdienste, E-Mail, soziale Netzwerke und auch Dating-Plattformen.

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Auch wir hatten in der Vergangenheit schon Kontakt auf einem Dating-Portal. Hier haben wir die Anfrage bekommen, dass sich ein junger Mann uns uneingeschränkt als unterwürfiger BDSM-Sklave anbietet und dafür aber Geld benötigt, da er zunächst aus dem Ausland anreisen müsste. Diese Anfrage haben wir schnell als nicht vertrauenswürdig eingestuft und so haben wir den User daraufhin bei dem Portal gemeldet. Im Anschluss wurden wir darüber informiert, dass es sich hier tatsächlich um eine Betrugsmasche handelte. Über das Konto wurden tausende (!!) Anfragen dieser Art verschickt, alle mit dem selben Text. Glück im Unglück, doch was ist, wenn man darauf reinfällt und das Geld bezahlt?

Am besten Anzeige erstatten. Doch das tun die wenigsten! Warum? Weil sie bezüglich ihrer sexuellen Belange ungern bei der örtlichen Polizei vorstellig werden. Diese Angst vor einem Fetisch-Outing bietet den Betrügern somit eine größere Angriffsfläche bei ihren potentiellen Opfern.

Ich bin dein Schicksal!

Ein weiterer Kritikpunkt, den unsere Leser gegenüber uns immer häufiger angeben ist, dass viele Gesprächspartner auf den Dating-Portalen und auch sozialen Netzwerken (die neben Dating-Portalen immer häufiger zum Daten genutzt werden) oft das schreiben, was man lesen möchte. Diese Erfahrung haben wir ebenfalls schon gemacht. So haben sich uns Personen als Spielpartner angeboten und für uns interessante Erfahrungen vorgebracht und die Realität sah dann anders aus. Im Nachhinein waren die angeblichen Erfahrungen alles Dinge, die sie gern erleben möchten, aber bisher noch keine Gelegenheit hatten. Die Angst vor einer Ablehnung war größer und somit versuchen sich manche mit falschen Angaben eine Möglichkeit zu einem Date zu „erschleichen“.

Wollen wir lieber Rollen tauschen?

Ein sehr guter Freund von uns ist seit vielen Jahren ein passionierter BDSM-Liebhaber. BDSM ist für ihn eine Lebenseinstellung. Er ist für viele Schandtaten bereit unter einer Bedingung: Er ist ausschließlich Sub! Diese Tatsache akzeptieren seine Gesprächspartner auch im Chat. Wenn es dann zur Sache geht, dann werden die zuvor getätigten Aussagen entkräftet. Aus einem Top im Chat wird im persönlichen Gespräch ein Switch und kurz bevor die Session losgeht, ist der Spielpartner plötzlich selbst ein Sub. Wäre diese Tatsache beim Erstkontakt schon klar gewesen, wäre man mit einer anderen Erwartungshaltung in die Session gegangen. So kam es zu einer Enttäuschung. Und wer denkt, dass zwei Subs nicht auch ihren Spaß zusammen haben können, der irrt sich gewaltig.

Vertraue niemandem!?

Solche Negativerfahrungen, die sich auch bei unserem Freund in den letzten Jahren gehäuft haben, sind der Grund, warum sich immer mehr Personen zurückziehen und neuen Kontakten wenig bis gar kein Vertrauen mehr schenken. Diese Einstellung könnte auch dazu führen, dass man am Ende vereinsamt. Nur wer sich auf neue Kontakte einlässt kann langfristig auch neue Abenteuer erleben.

Fazit

Es erfordert Fingerspitzengefühl und Lebenserfahrung, um einschätzen zu können, welcher Person man vertrauen kann und welcher nicht. Einen vollständigen Schutz vor Enttäuschungen gibt es nicht. Dennoch würden wir eine „Zero Trust“-Einstellung nicht uneingeschränkt empfehlen. Wichtig ist, dass man sich selbst vertraut und mit diesem Selbstvertrauen sollte man auch anderen begegnen. Denn wer weiß, vielleicht findet ihr irgendwann eine Person, die ihr gern daten würdet und diese Person wird sich dann auch denken: Kann ich dir vertrauen?

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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