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Bizarrlady oder Domina?

Frauen, die ihren Fetisch offen ausleben, werden oft irrtümlich als Domina bezeichnet. Doch haben viele Fetischfrauen zwar kinky Gedanken, doch mögen nicht alle von Ihnen auch entsprechende Machtspiele im BDSM. Wir möchten euch den Begriff Bizarrlady deshalb vorstellen.

Wortherkunft

Der Begriff Bizarrlady setzt sich aus den Worten „bizarr“ und „lady“ zusammen. Bizarr kann man mit vielen Worten erklären, wie zum Beispiel abnorm, auffallend, seltsam, skurril, schrullenhaft und vielen weiteren Begriffen. Somit versteht man unter eine Bizarrlady eine Frau, die nicht der Norm entspricht. Und im übertragenen Sinne ist es eine Frau, die offen zu ihren Fetischen steht und diese auslebt. Doch warum nennt sich diese Frau dann nicht einfach Fetischistin? Das liegt wohl daran, dass eine Bizarrlady meist auch sexuelle (kommerzielle) Dienstleistungen anbietet, was eine (private) Fetischistin nicht tut. Also eine Domina? Nein, eben nicht!

Unterschied zur Domina

Bei einer Domina gibt es Machtspiele. Sie steht oben und ist dominant, ihr Sklave oder ihre Sklavin steht in der Hierarchie deutlich unter ihr. Darüber hinaus muss eine Domina nicht unbedingt einen Fetisch haben. Es gibt Dominas, die ihre Machtspiele ohne Einsatz von Fetischkleidung ausübt. Sie trägt dabei normale Alltagskleidung und ihre devoten Spielpartner ebenfalls. In den meisten Fällen werden hier aber die Grenzen verschmelzen und somit lässt sich sagen, dass in (fast) jeder Domina auch eine Bizarrlady steckt, aber nicht in der jeder Bizarrlady auch eine Domina.

Warum der Unterschied?

Aufgrund der Unterschiede zwischen einer Domina und einer Bizarrlady kann es im kinky Alltag zu Verwechslungen kommen. Wenn also ein möglicher Spielpartner (oder ggf. ein potentieller Kunde) einer Bizarrlady gegenübersteht, dann kann er diese fälschlicherweise für eine Domina halten. Das ist an sich nichts Schlimmes und lässt sich im Dialog leicht klären. Es kann allerdings zu einer gewissen Enttäuschung kommen, da mit der Verwechslung eine falsche Erwartungshaltung in den Köpfen steckt. Von einer Domina werden Machtspiele, Dominanz und Führung erwartet, was eine Bizarrlady an der Stelle nicht bieten wird.

Im Dialog mit mehreren Dominas und auch Bizarrladies stellte sich eines sehr deutlich heraus. Eine Domina ist für ihren Spielpartner eine unnahbare Person. Die meisten Dominas gaben sogar im Gespräch an, dass sie mit ihren Spielpartnern und Kunden keinen Geschlechtsverkehr während einer Session haben. Mehrere Bizarrladies bestätigten hingegen, dass sie empfänglich für Geschlechtsverkehr sind, diesen aber nicht forcieren.

Wir haben kürzlich in unserem direkten „Dunstkreis“ eine interne Umfrage gestartet und ein Bild einer selbsternannten Bizarrlady in voller Fetischmontur gezeigt und gefragt, welche Erwartungshaltung man von einer Frau hat, die sich so kleidet. Ausnahmslos alle Befragten waren der selben Meinung: Das ist eine Domina und sie bietet ihren Spielpartnern entsprechende Machtspiele. Wir haben dann aufgelöst, dass es sich dabei um eine Bizarrlady handelt und ihnen auch den Begriff erklärt. Daraufhin waren die meisten Befragten überrascht und neugierig.

Die Kunst der Rollenspiele

Wir haben mit mehreren Bizarrladies gesprochen und alle habe uns berichtet, dass sie gern Rollenspiele betreiben. Doch finden diese meist ohne Machtspiele statt. So gab eine Bizarrlady an, dass sie einen festen Spielpartner hat, der Adultbaby ist und gern Windeln trägt. Diesen wickelt sie auch, füttert ihn und spielt mit ihm. Aber sie ist dabei nicht dominant, sondern eher in einer (gespielten) Mutterrolle. Darüber hinaus gab sie an, dass ihr Spielpartner zum Vorspiel gern an ihren Nippeln nuckelt und knabbert und sie sich im Anschluss oral befriedigen lässt, während ihr Spielpartner selbst ein dickes Windelpaket trägt und sich teilweise darin ergießt.

Eine andere Bizarrlady gab an, dass sie es sehr erregend findet, wenn sie und ihre Spielpartner Gummi tragen und darin bekleidet vaginalen Geschlechtsverkehr haben. Ihre Rollenspiele finden auf Augenhöhe statt. Manchmal lässt sie sich von ihren Spielpartnern dabei sogar ans Bett fesseln und verwöhnen, wobei sie angab, dass dies zwar Elemente aus dem BDSM-Bereich sind, sie sich aber nicht als Sklavin oder mit einer devoten Rolle identifiziert. Sie hat einfach Spaß daran sich fesseln zu lassen.

Gefahren im SM-Bereich

Mehrere Dominas äußerten sich uns gegenüber teils sehr kritisch über Bizarrladies, da immer mehr von ihnen auch SM-Praktiken anbieten, sich aber in diesem Bereich nicht auskennen. Eine professionelle Domina hat oft medizinische und anatomische Fachkenntnisse und weiß genau, was sie ihren devoten Spielpartnern und Kunden antut. Dies ist für die Sicherheit beider Spielpartner innerhalb einer BDSM-Session unerlässlich. Einige Bizarrladies versuchen sich in diesen Praktiken, ihnen fehlen dabei allerdings teilweise oder gänzlich die nötigen Fachkenntnisse, was eine BDSM-Session unter Umständen gefährlich machen kann. Von daher sollten Bizarrladies das Angebot ihrer Dienstleistungen auch auf die Dinge beschränken, in denen sie sich auskennen und die sadomasochistischen Praktiken den Dominas überlassen.

Frage an euch

Habt ihr zuvor schon von „Bizarrladies“ gehört oder ist euch der Begriff auch neu? Vielleicht kennt ihr sogar eine solche Lady oder seid selbst eine. Gerne könnt ihr eure persönlichen Erfahrungen mit uns teilen. Schreibt uns dazu gern einen Kommentar oder eine Nachricht. Wir freuen uns auf eure Zusendungen.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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