Immer mehr junge Personen haben durch das Internet Zugang zu Erwachseneninhalten. Die Aufklärung über solche Themen beginnt deshalb immer früher. Die geistige Reife ist das eine, aber eignet sich eine „junge Person“ auch beim Rollenspiel für die dominante Seite? Oder sollte man dem „Milchgesicht“ erst einmal zeigen, wo der Hammer hängt?
Wann habt ihr in eurem Leben zum ersten Mal nicht-jugendfreie Medien gesehen? Wenn ich ehrlich bin, war es bei mir in der fünften Klasse. Ein Mitschüler hatte damals ein entsprechendes Magazin von seinem Vater „geborgt“ und das ging einmal in der Klasse herum. Meine Eltern mussten mir erst einmal erklären, dass das gesehene Material nicht der Norm entspricht und dass „normaler Geschlechtsverkehr“ dann doch anders aussieht. Wenn ich das heute rückblickend reflektiere, stellt sich die Frage, was denn nun „normal“ ist?
Aufklärung
Heutzutage brauchen junge Menschen nicht mehr auf Printmedien zurückgreifen. Ein paar Klicks im Internet, schon hat man die ganze Produktpalette an nicht-jugendfreien Medien. Fluch oder Segen? Wir sind fest der Meinung, dass die Aufklärung durch die Eltern bzw. den Sexualkundeunterricht gezielt erfolgen sollte nicht unkoordiniert über das ungefilterte Internet. Doch verhindern können dies die Eltern nur sehr schwer.
Gefühlt beginnt die sexuelle Aufklärung heute früher als noch vor 30 Jahren. Dies hat zur Folge, dass junge Personen auch früher den Einstieg in eben dieses (aufgeklärte) Sexualleben suchen. Es gibt viel zu entdecken, nicht nur Oral-, Vaginal- oder Analverkehr. Auch vor fesselnden Abenteuern verliert man durch das Anschauen von Filmen wie „Fifty Shades of Grey“ (FSK 16) schnell die Scheu. Und wenn man mit 16 Jahren schon solche Filme (legal und jugendschutzkonform) anschaut, wie wäre es dann hier mit eigenen Gehversuchen in dieser Welt. Und mit 18 Jahren hat man dann in dieser Welt schon seine persönlichen Erfahrungen gesammelt und kann sich selbst „erfahrener BDSM-Liebhaber“ nennen? Klingt irgendwie falsch, oder?
Junger Escort
Wir hatten kürzlich einen sehr spannenden Erfahrungsaustausch mit einem jungen Mann (20) aus Hamburg. Dieser hatte seinen ersten Geschlechtsverkehr mit 15 Jahren und seine erste BDSM-Session (als Sub) mit 16 Jahren. Mit 19 Jahren beendete er seine Ausbildung und arbeitet hauptberuflich als Industriemechaniker. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem er sich nebenberuflich als Escort selbständig gemacht hat. Nun mit seinem zarten Alter von 20 Jahren schaut er auf eine spannende Karriere zurück. Schulabschluss, Ausbildung, Selbständigkeit und insgesamt über 180 BDSM-Sessions, sowohl mit weiblichen als auch männlichen Partnern. Nach eigenen Angaben waren ca. 30 Sessions im privaten Bereich und 150 waren kommerzielle Sessions im Zuge seiner Selbständigkeit, bei denen er vorrangig die dominante Rolle übernimmt.
Der Dialog mit dem jungen Mann war relativ ausführlich und hat uns vor Augen geführt, dass er tatsächlich über ein solch breites Erfahrungsspektrum verfügt und er aufgrund seines jugendlichen Alters aktuell einen Vorteil gegenüber „älterer“ Escorts hat. Doch gab es auch schon negative Meldungen, dass Kunden sich nicht vorstellen können von einem „Kind“ dominiert zu werden.
Unser erster Eindruck war auch eher skeptisch, doch im Dialog mit dem jungen Mann stellte sich heraus, dass er eben kein unbeschriebenes Blatt mehr ist. Während Gleichaltrige noch deutlich unorientierter wirken, so ging er schon sehr früh seinen beruflichen und privaten Weg, mit Erfolg! Doch trotz der reichhaltigen Erfahrung ist das optische Erscheinungsbild immer noch von kindlichen Zügen geprägt. Eben ein „Milchgesicht“. Er wollte an dieser Stelle auch anonym bleiben, was wir respektieren.
Das Angebot
Der junge Escort bot an, eine Probesession gemeinsam zu erleben, damit wir uns von seinen Qualitäten überzeugen konnte. Ein Mitglied aus unserem Team nahm das Angebot an und sie hatten beide großen Spaß. Hätte unser „Proband“ nicht gewusst, dass es sich bei seinem Spielpartner um einen 20 Jahre jungen Mann handelt, hätte er ihn aufgrund seiner Erfahrung und Einfühlvermögens mindestens doppelt so alt geschätzt. Das optische Erscheinungsbild hat sein korrektes Alter aber bekräftigt.
Die Zweifel
Wir haben mit mehreren Lesern (im Alter von 28 bis 72 Jahren) über das Thema gesprochen und interessanterweise haben die meisten neugierig auf einen solch jungen und erfahrenen BDSM-Liebhaber reagiert. Für eine Session hätten sich einige eingelassen. Auf die Frage, ob sie sich auf eine dauerhafte hierarchische Beziehung mit einer so jungen Person einlassen könnten, war eher eine ablehnende Haltung zu verspüren. Die generelle Neugierde den jungen Mann einfach kennenzulernen und sich mit ihm auszutauschen, war bei den meisten vorhanden.
Die Ablehnung
Ein paar wenige hatten aber eine sehr direkte ablehnende Haltung. Die Rede war davon, dass das „Milchgesicht doch keine Ahnung hat“ und „man ihm erst einmal zeigen muss, wo der Hammer hängt“. Andere haben sich etwas zurückhaltender ausgedrückt und meinten, dass sie eine mögliche Session dann doch lieber mit einem gleichaltrigen oder älteren Spielpartner vorziehen würden. Einer unserer Gesprächspartner hat sich wie folgt ausgedrückt:
„Ich glaube nicht, dass ich mich bei einem so jungen, wenn auch erfahrenen, Top fallen lassen könnte. Es würde vielleicht körperlich gehen, aber mein Kopf macht mir da einen Strich durch die Rechnung. Ähnlich verhält es sich bei einem ‚kleinen‘ Mann. Auch wenn die Größe keine Rolle spielt, ist es für mich einfacher, wenn ein dominanter Partner größer ist als ich. Man könnte natürlich argumentieren, dass die Körpergröße irrelevant ist, wenn man vor seinem Herrn kniet. Wenn ich dann neben ihm stehe und er einen Kopf kleiner ist als ich, dann fühlt es sich irgendwie falsch an. Ähnlich verhält es sich bei einem Top, der halb so alt ist wie ich. Wäre ich 60 und er 40, dann wäre es für mich einfacher. Jetzt bin ich 40 und er ist 20. Die Neugierde ist da, aber mein Bauchgefühl sagt nein.“
Eure Meinung
Was denkt ihr darüber? Kann eine Person mit 20 Jahren schon ein erfahrener dominanter Spielpartner sein? In unserem Artikel sind wir (aufgrund des persönlichen Kontakts) nur auf einen männlichen Dom eingegangen. Wie wäre es im Vergleich mit einer 20-jährigen Domina? Könnte diese sich bei älteren devoten Spielpartnern durchsetzen? Habt ihr hier persönliche „Mindestanforderungen“ an einen Sexual- und/oder Spielpartner (Alter, Größe, Gewicht, Haarfarbe,…)? Schreibt uns gern eine Nachricht oder Kommentar. Wir freuen uns auf eure Zusendungen.
Mich selbst macht es SEHR an, wenn mein Dom kleiner ist als ich, am liebsten viel kleiner. Vielleicht ist da der Gedanke, dass ein kleinerer (= physisch weniger mächtiger) Mann psychisch noch viel dominanter sein muss, um mich unterwerfen und kontrollieren zu können.
Grundsätzlich ist der Gedanke bei einem sehr viel jüngeren Mann (ich bin 52) auch so, und ich kann mir das extrem geil vorstellen, der sklave eines jüngeren Masters zu sein. Allerdings spielt hier auch die geistige Reife und Erfahrung mit, und bei mir geht auch genau das Kopfkino ab, wie es im Artikel beschrieben ist: hat der wirklich genug Erfahrung, weiß er wovon er redet, sind verschiedene Aktivitäten nicht irgendwann mehr hormon- als kopfgesteuert (und damit weniger Safe)?
Wenn hier ein kleinerer und/oder jüngerer Dom einen erfahrenen Sklaven (Raum FFM) sucht:
gerne auf Recon oder Romeo kontaktieren (bdsmsocial / bdsm_social)
Ein wirklich interessanter Gedanke und wir hoffen sehr, dass sich ein entsprechender junger dominanter Mann sich bei dir meldet.