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Manipulatives Sub-Verhalten

Regeln sind da, um gebrochen zu werden. So könnte man das Verhalten mancher devoter Spielpartner jedenfalls deuten. Anstatt sich dem Willen des Tops zu beugen, versuchen sie Regeln zu umgehen. Doch wie hindert man Subs an einem solch manipulativen Verhalten?

Die Sehnsucht nach Regeln ist in der BDSM-Welt groß, doch manche Regeln erscheinen einem möglicherweise als ungerecht oder überzogen. Könnte man diese Regeln irgendwie umgehen, ohne die hierarchische Beziehung am Ende zu gefährden? Auf der einen Seite wünscht man sich Dominanz, doch auf der anderen Seite sollte die gewünschte Dominanz nur dazu vorhanden sein, um die eigene sexuelle Lust zu befriedigen.

Die Schlüssel zur Freiheit

Eine Leserin berichtet: „Mein Sub und ich leben seit mehreren Jahren in einer festen hierarchischen Beziehung. Ich bin die Lady, er ist mein Sub. Seit mehreren Monaten probieren wir uns am Thema Keuschheit aus. Dafür habe ich meinen Sub in einer Keuschheitsschelle aus Kunststoff verschlossen. Laut seinen eigenen Angaben trägt sich diese Schelle angenehm über mehrere Tage. Durch einen Jobwechsel verbringt mein Sub seit geraumer Zeit mehr Tageszeit in unserer Wohnung. Da wir uns schon lange kennen, war mir bewusst, dass er etwas verheimlicht. Den Schlüssel für die Keuschheitsschelle habe ich versteckt, doch lag er an manchen Tagen etwas ‚anders‘ in seinem Versteck. Ich habe ihn nicht darauf angesprochen, ich wollte es aber weiter beobachten. Und dann war mir klar. Im Homeoffice legt mein Sub den KG heimlich ab und bevor ich nach Hause komme, verschließt er sich schnell wieder, damit ich nichts merke. Die Schelle wird mit einem kleinen Vorhängeschloss gesichert. Dieses habe ich bei der nächsten Reinigung gegen ein Einwegsiegel mit fortlaufender Nummerierung ausgetauscht. Als ich das Siegel angebracht habe, hat er sichtlich die Farbe im Gesicht gewechselt. Er beichtete daraufhin sein Vergehen. Seither ist er deutlich gehorsamer als zuvor.“

Inkonsequenz in der Fernbeziehung

Viele devote Spielpartner versuchen aus einer hierarchischen Fernbeziehung die Vorteile aus dieser zu ziehen. Wenn man erregt ist, dann meldet man sich bei seiner Mistress oder Master und bekommt Aufgaben, welche der Lustbefriedigung dienen. Das ist wohl einer der Hauptgründe, warum manche dominante Personen nur ungern eine Fernbeziehung eingehen. Die haben das Gefühl von ihren Subs manipuliert zu werden. Wir selbst haben auch schon die Erfahrung gemacht und das bei einem Spielpartner beobachtet. Wenn er geil war, dann häuften sich die Anfragen über diverse Kanäle und wenn man die Erfüllung entsprechender Aufgaben einfordert, dann tauchen sie ab. Als wir das Verhalten genau beobachtet haben, dann ergab das schnell ein Muster und die Ausreden waren durchschaubar. Keine Basis für eine ehrliche und langfristige Spielpartnerschaft.

Zweigleisige Lustbefriedigung

Eine langjährige Beobachtung hat ergeben, dass sich einige BDSM-Liebhaber gern mehrere Eisen im Feuer halten. Klingt im ersten Moment nach einem Betrug in einer (geschlossenen) hierarchischen Beziehung, kann aber für den Betroffenen sogar eine Chance sein. Haben die unterschiedlichen Spielpartner abweichende sexuelle Vorlieben oder Fetische, so kann man von einem breiteren Angebot an Spielmöglichkeiten profitieren. Der große Unterschied besteht darin, ob sich die konkurrierenden Spielpartner kennen oder die BDSM-Beziehung unwissentlich in zweiter Reihe führen. So kann es sein, dass ein manipulativer Sub sich zwei Doms hält und diese gegeneinander ausspielt. Der Spieß wird dann umgedreht, wenn sich die Doms gegen ihren unterwürfigen Sub verbünden.

Ein ähnliches Verhalten hat uns Sir Stephen (43, aus Stuttgart) berichtet. „Ich habe zwei Subs. Eine weibliche und einen männlichen Sub. Beide kennen sich auch und wir haben sehr spannende Session zu dritt. Da jeder von uns eine eigene Wohnung hat, findet der Dialog oft fernmündlich statt. So ist es nicht nur einmal vorgekommen, dass meine Subs sich gegenseitig in Schutz nehmen und decken. Ein fast schon natürliches Verhalten, ähnliche wie bei Geschwistern im Kindesalter. Um dieses manipulative Verhalten mir gegenüber zu minimieren, habe ich angedroht, dass bei solchen Vergehen eben beide Subs bestraft werden. Es ist nur nicht immer einfach, diese Manipulationen aufzudecken. So müssen sie sich im Zuge einer Bestrafung gegenseitig züchtigen. Dies ist viel wirksamer, als würde ich das selbst durchführen. Man merkt sehr schnell anhand der Schlagintensität, wer von beiden der Übeltäter war.“

Missachtung von Anweisungen

Ein weiterer Punkt ist die bewusste Missachtung von Anweisungen, also wenn Befehle nicht befolgt werden. Man sollte stichprobenartige Kontrollen machen. Ist der Sub wirklich im Sportstudio und macht seine Übungen? Hat der Keuschling wirklich seinen Keuschheitsgürtel an? Benutzt der Sklave heimlich einen Stuhl oder kniet er wie befohlen auf dem Boden? Trinkt der Puppy auch brav aus seinem Napf am Boden oder nimmt er aus Gewohnheit doch ein Trinkglas? Manche Spielpartner versuchen durch Interpretationen von Anweisungen ihren dominanten Partner zu manipulieren. Ein Beispiel (nach wahrer Begebenheit): Wir haben einem devoten Spielpartner die Anweisung gegeben, dass er eine Keuschheitsschelle anlegen muss und ein Beweisbild zu schicken hat. Das Beweisbild kam am nächsten Werktag mit der Begründung, dass der Akku seines Smartphones leer war. Die Wahrheit: Er hatte die Nachricht in der Push-Benachrichtigung seines Smartphones gesehen, hatte aber keine Lust darauf, der Anweisung zu folgen. Als er am nächsten Tag „geil genug“ für die Anweisung war, hat er es auch umgesetzt. Die Liaison war verständlicherweise von kurzer Dauer.

Eure Erfahrungen

Wie sind eure Erfahrungen? Habt oder hattet ihr einmal einen Sub, der oder die euch versucht hat auf irgendeine Art zu manipulieren? Wurde versucht eure Anweisung zu umgehen? Und wenn ihr es herausgefunden habt, wie habt ihr darauf reagiert? Teilt gern eure Erfahrungen mit uns, wir freuen uns auf eure Zusendungen.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

Ein Gedanke zu „Manipulatives Sub-Verhalten“

  1. Wie bereits erwähnt, hatte ich vor meiner Heirat eine langjährige Beziehung mit einer prof, Dame. Auch diese erteilte mir brieflich oder telefonisch gewisse Aufgaben oder Anweisungen die ich erfüllen musste. Nun vor 40 Jahren war es für sie schwierig die Kontrolle über mich auszuführen um zu überprüfen, ob ich ihre Anweisungen befolge, obwohl mein Arbeitsplatz nur 5 oder 6 Fussminuten von ihrem Domizil entfernt war. Anweisungen wie, von heute an trägst du nur noch den Lederslip dazu rotlackierte Zehennägel und Strumpfhosen wollte ich gerne umsetzen. Unerwartete Telefonate ihrerseits in mein Büro beorderten mich ü¨ber Mittag in ihr Domizil und die Kontrolle erfolgte. Später erfolgte dann die Kontrolle über Handyfotos. Aufgaben kamen per SMS. Die konnten lauten wie „du gehst morgen gewindelt und mit Strumpfhose bekleidet zur Arbeit und sendest bis 11 Uhr
    ein Foto aus der Toilette“ oder „Nach 20 Uhr trägst du einen Dildo im Hinterteil für mindestens 2 Stunden. Beweisfoto bis 20 Uhr 10, umgehend.“ Nun, ich hätte das Beweisbild einfach so nach 20 Uhr senden können. Es kam aber vor, dass sie unvermittelt eine SMS sandte mit der Aufforderung, umgehend ein Foto mit eingeführtem Dildo zu senden. Und das innert Minuten. Von Anfang an hatte sie mir klargemacht, dass sie von mir erwartete, ihre Anordnungen zu erfüllen oder sie würde die Beziehung abbrechen. Sie duldet keine unfolgsamen Sklaven.

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