Cage Check im String - Copyright 2025, fesselblog.de

Fotobeweise und Datenschutz

Nicht nur im Locktober werden wieder viele Kontrollbilder von „Cage Checks“ durch Keyholder angefordert und teilweise auch veröffentlicht, sondern insgesamt nimmt das Thema der Fernüberwachung mit einer zunehmenden Zahl von Online-Beziehungen immer mehr zu. Wir haben schon öfter über Überwachung und Remote Control und die dabei zum Einsatz kommenden Hilfsmittel wie smarte Schlüsselboxen, elektronische Fußfesseln und Beweisbilder berichtet. Doch wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Gerade bei Kontrollbildern stellt sich immer wieder die Frage, wie die Herrin oder der Master sicher sein kann, dass das Bild tatsächlich genau dann erstellt wurde, wenn eine Kontrolle angeordnet wurde, und es sich nicht um ein Bild aus dem Archiv handelt. Oftmals wird dann angeordnet, dass eine Uhr oder der Bildschirm von Smartphone, Tablet oder PC mit Webseiten von Nachrichtensendern mit Uhrzeit mit aufgenommen werden muss. (Eher in Vergessenheit geraten ist der gute alte Videotext im Fernsehen.)

Eine Methode, die wir in letzter Zeit immer häufiger sehen, ist die Nutzung spezieller Kamera-Apps, die manipulationssichere Zeitstempel in das Bild mit einblenden. Dazu wird dann häufig zusätzlich noch ein spezieller Code im Bild angezeigt, der auf einer Webseite eingegeben werden kann und die Echtheit des Bildes und Zeitcodes bestätigt.

Manipulationssicher Bildbeweise

Eine solche App ist „Timemark: Photo Proof“, die es sowohl für iOS als auch Android gibt. Ursprünglich entwickelt, um u.a. Baudokumentationen oder Nachweise für Wachdienste zu ermöglichen, verbreiten sich mit dieser App aufgenommene Bilder auch immer mehr auf den einschlägigen sozialen Netzwerken, welche von der kinky Community verwendet werden.

Diese App erlaubt es über die Prüfung des eingeblendeten Codes aber nicht nur, die Echtheit des Bildes und Zeitstempels zu überprüfen, sondern gibt auch Informationen über das eingesetzte Mobilgerät (Smartphone oder Tablet) für das Foto sowie die genaue Ortsangabe preis. Im direkten Austausch zwischen überwachter / überwachtem Sub mit der Mistress oder dem Master ist das sicher kein Problem und vielleicht sogar gewünscht. Aber spätestens, wenn die Bilder dann irgendwo (öffentlich) gepostet werden, will doch nicht jeder, dass damit z.B. der genaue Wohn- oder Arbeitsort bekannt wird. Daher wollen wir Euch hier auf ein paar Tücken und Einstellungen der App aufmerksam machen.

Eine Sache der Einstellung

Die App bringt einige Vorlagen mit, die man anpassen kann, aber man kann auch eigene Layouts erstellen und damit festlegen, was jeweils in das Bild eingeblendet werden soll.

So kann man sowohl Datum und Uhrzeit als auch Ort oder Koordinaten oder gar eine Karte einblenden lassen. Zudem besteht die Möglichkeit, den Foto-Code für die Authentizitäts-Prüfung mit einzublenden. Doch Vorsicht: der Code wird zweimal im Bild eingeblendet und selbst wenn man die Einblendung ausschaltet, steht er ein zweites Mal seitlich in den Copyright-Informationen. Und ebenso gibt die Überprüfungs-Webseite auch bei ausgeblendetem Ort bzw. Koordinaten dennoch die Geolocation der Aufnahme aus.

Insofern ist es wichtig, dass man im Zweifel sowohl im Bild den Code ausblendet als auch in den allgemeinen Einstellungen den „Foto-Code (Seite)“ – das ist die Copyright-Info – abschaltet. Allerdings ist dann natürlich keinerlei Prüfung mehr möglich. Eine weitere, von uns als recht praktikabel angesehene Lösung ist es, der App die Berechtigung für den Zugriff auf den Standort zu entziehen. Dann fragt die App zwar beim Start jeweils danach, aber sie funktioniert dennoch. Und in dem Fall liefert der Foto-Code bei der Überprüfung auch nur die Information, dass das Bild authentisch ist sowie Datum und Zeit der Aufnahme.

In diesem Artikel findet Ihr vier nahezu identische Bilder. Ihr könnt die Codes in der App überprüfen oder ruft die Webseite direkt über einen beliebigen Browser auf: https://h5.timemark.com/v/FOTOCODE
Anstatt des Wortes „FOTOCODE“ müsst ihr dann den jeweiligen zu verifizierenden Foto-Code eingeben.

Beispielbilder und Unterschiede

Beim ersten Bild ist der Foto-Code mit eingeblendet. (Verifikation Beweisbild 1 hier.)

Beweisbild 1 mit Foto-Code, mit © - Copyright 2025, fesselblog.de
Beweisbild 1 mit Foto-Code, mit © – Copyright 2025, fesselblog.de

Beim zweiten ist er ausgeblendet, aber im Copyright-Vermerk auf der rechten Seite dennoch vorhanden. (Verifikation Beweisbild 2 hier.)

Beweisbild 2 ohne Foto-Code, mit © - Copyright 2025, fesselblog.de
Beweisbild 2 ohne Foto-Code, mit © – Copyright 2025, fesselblog.de

Beim dritten Bild ist dann auch der Copyright-Hinweis wie oben beschrieben ausgeblendet. Hier gibt es allerdings keine Möglichkeit, die Echtheit von Bild und Zeit zu prüfen. (Verifikation Beweisbild 3 nicht möglich.)

Beweisbild 3 ohne Foto-Code, ohne © - Copyright 2025, fesselblog.de
Beweisbild 3 ohne Foto-Code, ohne © – Copyright 2025, fesselblog.de

Für das vierte Bild haben wird schließlich der App den Zugriff auf die Standortdaten entzogen. (Verifikation Beweisbild 4 hier.)

Beweisbild 4 ohne Foto-Code, mit ©, aber ohne GPS-Angabe - Copyright 2025, fesselblog.de
Beweisbild 4 ohne Foto-Code, mit ©, aber ohne GPS-Angabe – Copyright 2025, fesselblog.de

Wem das aber alles zu kompliziert ist, der schneidet einfach vor der Veröffentlichung das Bild so zurecht, dass die Stellen mit dem Code wegfallen oder verwischt den Code alternativ entsprechend.

Wir haben das Thema Datenschutz und Persönlichkeitsschutz exemplarisch an dieser App aufgezeigt, wollen aber insgesamt dazu aufrufen, sensibel zu sein und darauf zu achten, was ihr von Euch preisgeben wollt. Auch wenn ihr mal Bilder dieser Art zugeschickt bekommt, dann solltet ihr gründlich überlegen, ob und wem ihr diese Bilder (samt Zusatzinformation) weitergebt. Passt aufeinander auf!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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