Ohne Vertrauen geht im BDSM nichts. Die Spielpartner müssen sich auf ihren Gegenüber zu 100 % verlassen können, sonst kann es unter Umständen negative Konsequenzen haben. Manchmal ist es trotz des Vertrauens ratsam nochmal auf Nummer sicher zu gehen und einen zweiten Blick zu riskieren. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Bei der Fernerziehung eines Sklaven ist es manchmal sehr schwer die Pflichten eines Sklaven zu kontrollieren. Trägt er wirklich sein Halsband in der Wohnung, ist der Keuschheitsgürtel immer noch dran. Gerade mit Smartphones ist die Fernüberwachung fast immer gewährleistet. Schnell ein Foto geschossen und verschickt, schon ist der Bildbeweis erbracht oder ein kurzer Videochat gibt schnelle Aufklärung über den aktuellen Status des Sklaven.
Soweit plausibel, dass man bei einer Fernbeziehung im Bereich BDSM durch gewisse Kontrollen den Gürtel der Freiheit etwas enger schnallt. Doch auch bei einer Session von Angesicht zu Angesicht sind Kontrollen manchmal sehr ratsam.
Bei einer sehr restriktiven Session kann es passieren, dass der devote Partner über seine physischen oder auch psychischen Grenzen hinauswachsen will. Sollten sich die Spielpartner nicht gut genug kennen, ist das ein Spiel mit dem Feuer. Es ist immer ratsam einen Sklaven während einer Session in regelmäßigen Abständen nach seinem Befinden zu fragen. Sofern kein Knebel im Maul ist kann dieser verbal antworten oder man vereinbart ein anderes Zeichen (z.B. ein fester Händedruck) in der Einverständniserklärung zur BDSM-Session bevor es losgeht.
Wichtig dabei ist, dass hier immer wahrheitsgemäß geantwortet wird. Man tut sich und seinem Gegenüber keinen Gefallen, wenn man sich mehr zutraut als einem selbst gut tut. Es kann passieren, dass der Sklave wegen Kreislaufproblemen in Ohnmacht fällt, von daher sollten auch immer alle Notrufnummern griffbereit sein. Von daher am besten ausdrucken und im Spielzimmer aufhängen.
Ein weiteres Sicherheitskriterium ist es beim Einsatz von Vorhängeschlössern immer darauf zu achten, dass die passenden Schlüssel auch griffbereit sind. Von daher empfiehlt es sich die Schlösser immer im geschlossenen Zustand zu lagern, sodass man kurz vor dem Einsatz am devoten Partner den Schlüssel eh schon braucht und diesen dann gleich sicher verwahren kann.
Alternativ sollte man beim Einsatz von einem Zeitschloss oder einem kSAFE vor der Aktivierung darauf achten, welches Zeitintervall man eingestellt hat. Ansonsten könnte es passieren, dass der Sklave am nächsten Tag mit Halsband in die Arbeit muss oder der Keuschheitsgürtel die nächsten Tage nicht abgenommen werden kann.
Das klingt jetzt alles relativ plausibel, selbsterklärend und selbstverständlich. Und trotzdem wollen wir euch mit diesem Artikel nochmal ins Bewusstsein rufen, welch große Verantwortung man bei einer BDSM-Session oder gar BDSM-Beziehung übernimmt. Und hier sind nicht nur die Dominanten in der Verantwortung, sondern zu einem großen Teil auch die Devoten.
BDSM und Fetisch mögen die wohl intensivsten sexuellen Möglichkeiten sein, auf einen Menschen einzugehen und sie oder ihn zu verwöhnen. Es gilt jedoch immer, dass Vorsicht besser als Nachsicht ist. Habt viel Spaß, lasst die Sau so richtig raus, aber passt aufeinander auf!
Aus eigenem Interesse: Sollte es zu einem Vertrauensbruch kommen, in welcher Art auch immer, dann sollte die Session sofort beendet werden. Man sollte sich auch immer nach einer Session ein Feedback einholen. Was war gut, was könnte man intensivieren und was möchte man vielleicht nie wieder erleben. Nur wenn man miteinander spricht, dann kann man die Session für das nächste Mal optimieren. Manche wollen nicht sprechen, sondern eher schreiben (z.B. in ein Tagebuch) und andere können vielleicht nicht sprechen, weil die nach der Session immer noch den Knebel drin haben.
Nach der Session ist bekanntlich vor der Session, oder strebt ihr vielleicht sogar 24/7/365 an? Na auf jeden Fall sollte man sich immer mal wieder eine Pause gönnen, sowohl körperlich als auch geistig.