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Artgerechter Transport

Darf ein Sklave im Auto sitzen, oder gehört der gefesselt und geknebelt in den Kofferraum? Hunde gehören ja auch eher in eine Hundebox im Kofferraum oder gar in einen dafür vorgesehenen Hundeanhänger. Doch die Straßenverkehrsordnung macht bei kinky Verkehrsteilnehmern leider keine Ausnahme und es können Bußgelder drohen.

Gesetze, Verordnungen, Regeln,… die Welt ist voll davon. Gerade im BDSM sind Regeln ein essentieller Bestandteil eines hierarchischen Miteinanders. In Gesprächen mit BDSM-Freunden kam irgendwann die Frage auf, ob man denn überhaupt in einem Kofferraum mitfahren dürfte. Wir haben also ein wenig recherchiert und sind auf §21 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gestoßen, der die Personenbeförderung klar regelt.

Leider steht hier Folgendes geschrieben:

Die Mitnahme von Personen auf der Ladefläche oder in Laderäumen von Kraftfahrzeugen ist verboten

Gefesselt im Kofferraum - Copyright 2020, fesselblog.de
Gefesselt im Kofferraum – Copyright 2020, fesselblog.de

Doch was passiert, wenn man es trotzdem macht. Natürlich muss man mit einem Bußgeld rechnen, doch wieviel kostet das denn? Wir schauen in den Bußgeldkatalog unter Personenbeförderung nach.

Ja und was steht hier geschrieben? Wenn jemand

auf der Ladefläche eines Fahrzeuges Personen befördert,

ist ein Bußgeld von 5 Euro zu rechnen. Ähnlich trifft es auch einen Fahrer eines PKWs, welcher

auf der Ladefläche eines Anhängers, der nicht in der Land- oder Forstwirtschaft eingesetzt wurde, Personen transportiert.

Hier wären dann ebenfalls 5 Euro Bußgeld fällig. Klingt ja gar nicht so schlimm, oder? Aber will man das Risiko wirklich eingehen? Sollte der Sklave gefesselt im Kofferraum sein, dann ist unabhängig eines unsachgemäßen Transports auch noch eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung fällig. Natürlich kann man dann argumentieren, dass dieser Transportweg einvernehmlich ist, doch die Beamten vor Ort werden hier wenig Spaß verstehen, da es um die Sicherheit von Menschen geht. Nicht umsonst gibt es im PKW Sicherheitsgurte und seit 1976 eine entsprechende Gurtpflicht.

Wie wichtig ein Sicherheitsgurt im Auto ist, das musste ich am eigenen Leib schon schmerzlich erfahren. Und man muss nicht immer selbst schuld sein, wenn es im Straßenverkehr zu einem Unfall kommt. „Rechne immer mit der Dummheit der anderen“ hat mir mein Fahrlehrer damals (besonders bei den Motorradfahrstunden) vor jeder Fahrstunde gesagt. Ob es nun „dumm“ ist eine Person auf der Ladefläche zu befördern, das möchten wir an dieser Stelle nicht beurteilen, da der Gedanke an sich schon einen gewissen magischen Reiz ausübt.

Zur Ladefläche gehören übrigens auch Hundeanhänger, denn diese sind ausschließlich unseren (biologischen) Vierbeiner vorbehalten. Welche Wegstrecke ChasteSubMuc und Aspen im Hundeanhänger (siehe Vorschaubild) zurücklegen durften, das überlassen wir nun eurer Fantasie.

Ein Sklave und treuer Leser vom Fesselblog hat uns ebenfalls von seinem „artgerechten Transport“ berichtet. Er durfte gefesselt in einem Dachkoffer eines PKWs (umgangssprachlich auch „Schwiegermuttersarg“ genannt) die Reise quer durch Deutschland antreten. Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können auf der Autobahn und dennoch sind wir froh und erleichtert, dass nichts passiert ist und der Sklave uns unversehrt davon berichten konnte. Zudem liegt dieses Ereignis schon ein paar Jahre zurück.

Was denkt ihr darüber? Unverantwortliche Spielereien oder eine geile Vorstellung? Wer von euch hat denn schon mal eine Reise im Kofferraum, Hundeanhänger oder Dachkoffer unternehmen dürfen oder seinen Sklaven dort bewusst reingesteckt? Wie sind eure Erfahrungen? Wir sind neugierig und gespannt.

Achtung: Dieser Artikel ist kein Aufruf zum Nachmachen! Hiermit raten wir euch gänzlich davon ab eine Person im Kofferraum, Hundeanhänger oder Dachbox zu transportieren. Wir stiften hier niemanden an eine Straftat nach Straßenverkehrsordnung zu begehen! Wir dementieren hiermit auch offiziell, dass wir jemals eine Person auf eine der genannten Arten entgegen der Straßenverkehrsordnung transportiert hätten.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

16 Gedanken zu „Artgerechter Transport“

  1. Eine Freundin und Mitglied in unserem SM-Kreis besitzt ein altes Haus in Frankreich, nördlich der Stadt Langres. Sanft renoviert und etwas abseits des Dorfes… Herrlicher Platz für unsere SM-Spiele zu dritt oder halt noch mit ein zwei anderen gleichgesinnten Paaren. Ponyplay ist geradezu eine Herausforderung. Nun, neben ihrem Auto besitzt sie noch einen alten Kastenwagen Marke Peugeot, ähnlich Ford Transit. Dieser bietet vorne Platz für drei Personen, hinten zwei Schwingtüren und eine Schiebetüre auf der Seite. Innen nur Blech und Befestigungsschienen… Nach dem Grenzübertritt zu Frankreich in Basel, auf einem der ersten Rastplätze heißt es für mich dann aussteigen, ausziehen, umkleiden und ab in den Frachtraum. „Bekleidet“ mit Hufschuhen, Zaumzeug und Handschuhen oder einfach nur nackt, beginnt dann der Rest der Reise. Als Sitzgelegenheit dient eine Matratze die am Rande der Trennwand liegt. Kaum zu glauben, wie karg der hinten gefedert ist. Ein Schiebefenster ist die einzige Verbindung nach zur Fahrerkabine. Nicht erlaubt, wissen wir, macht aber irgendwie Spaß…

  2. Transport gefesselt? Das Kopfkino schreit ja! Ganz laut! Aber – ist es wirklich ne gute Idee?
    Ich versuche es kurz zu machen.
    Problem 1 – siehe oben. Die StVO. Das Gesetz macht für unsere Bedürfnisse keine Ausnahmen, schade, aber so ist es nun mal.
    Problem 2 – das Gesetz ist dazu da zu schützen, auch vor den Folgen der eigenen Dummheit, oder des eigenen Leichtsinns.
    Denn alles was wir tun sollte S-S-C, also Safe, Sane und Consensual sein. Heißt hier konkret – überlegt Euch, was alles schief gehen kann, geht dabei vom schlimmsten Fall aus, dann wird schnell klar, im öffentlichen Straßenverkehr ist Bondage schwer umzusetzen.
    Beispiele dazu:
    Eurem Sub wird es im Kofferraum schlecht und er kübelt in seinen Knebel. Lebensgefährlich und Ihr könnte bei 140 auf der Autobahn nicht anhalten, nicht mal, wenn Ihr rechtzeitig merkt, dass es Subbie nicht gut geht.
    Dazu müsst Ihr das überhaupt rechtzeitig merken… also sowohl den Verkehr, als auch Subbie im Auge behalten, und das in einem geschlossenen Kofferraum. Wenn Ihr das schafft seid Ihr wirklich gut. Sonst wird es nur gehen, wenn mindestens noch ein weiterer Partner dabei ist.
    Straßenverkehr NACH Lockdown (zumindest vorläufig) ist noch hemdsärmeliger und rotziger geworden als zuvor. Das bedeutet, Ihr müsst noch mehr als früher mit der Dummheit und/oder Rücksichtslosigkeit anderer Leute rechnen. Einen Sub zu versorgen, und es führt kein Weg dran vorbei, IHR seid verantwortlich, ER kann sich nicht helfen, ist schon zuhause in kontrollierter Umgebung nicht so einfach, aber wenn noch lauter kleine Rennfahrer dazu kommen, die alle zu viel ‚The Fast & the Furious‘ gesehen haben und glauben, das ist ne Doku, na besten Dank! Irgendwie sind die schon anstrengend genug ohne dass man sich um einen Sub kümmern muss.
    Puppies sind in Grenzen leicher zu versorgen, Puppy Paws (Handschuhe und Pfotenschuhe für die Füße) schränken die Beweglichkeit der Finger schon ein. Ob das im Auto legal ist, ich hab keine Ahnung, ein Sicherheitsgurt ist damit schwerer lösbar, das würde ich auf jeden Fall bedenken. Alle Spiele mit am Auto fixierten Halsbändern sind von vorne herein zu gefährlich. Ein heftiges Bremsmanöver reicht…
    Ich denke, diese Beispiele zeigen, dass Safe schonmal schwierig ist, denn das Risiko ist einfach höher als zuhause im Playroom – so man einen hat.
    Sane, na ja, ein ungepolsterter Kofferraum, eine kurvenreiche Landstraße, ein ordnungsgemäß verschnürter Sub bedeuten ein sehr hohes Verletzungsrisiko, selbst wenn man auf Knebel verzichtet.
    Consensual, das ist zunächst mal kein Thema… aber wenn Subbies Augen größer waren als der Magen und Subbie das unterwegs erst merkt, kann selbst mit gesagtem Safeword die Befreiung länger auf sich warten lassen als Subbie das erträgt. Gut, das sollte ein hinreichend intelligenter Sub wissen, aber Lust frisst Hirn.

    1. Es ist mehr das Kopfkino. Es gibt durchaus Subs, die sich danach sehnen gefesselt und geknebelt transportiert zu werden. Gerade beim Transport in einem Auto kommt es natürlich stark darauf an, wo man fährt. Fährt man auf dem Land über einen Feldweg oder begibt man sich damit auf eine Autobahn?
      Interessanterweise gibt es sogar einen Gesetzestext, der den Transport von gefesselten Gefangnen regelt: Gefangenentransportvorschrift (GTV), „Anwendung unmittelbaren Zwanges“ (Quelle). Hier handelt es sich aber nicht um eine BDSM-Fantasie, sondern um einen richterlich angeordneten Transport eines Gefangen und eben dieser Richter kann anordnen, dass der Gefangene während des Transports gefesselt sein muss.
      Passt aufeinander auf!

      1. Das Kopfkino… ja. Das sehe ich auch – und da hab ich durchaus Szenarien im Kopf, die mir auch zusagen würden. Die Umsetzung im öffentlichen Straßenverkehr ist hat das Problem – und die GTV/bzw. polizeiliche Ausnahmeregelungen können wir für unsere Zwecke nicht in Anwendung bringen.

        Damit bleibt nur solche Vorstellungen im Kopfkino zu lassen oder außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs umzusetzen.

        Das Problem ist nur – leider hab ich keinen abgesperrten Bereich, der groß genug wäre für die entsprechende Simulation. So ein alter Truppenübungsplatz wäre richtig… hat nicht zufällig einer preiswert einen übrig?

  3. Neben meinem Jeansfetisch ist das Mitfahren außerhalb des Fahrgastraumes (im Kofferraum, Motorhaube, Anhänger, Ladefläche von mir aus auch in einer Dachbox) mein zweiter Fetisch. In meiner Lehrzeit wurde dieser Traum mehrmals erfüllt. Auch später waren wir oft zu viele, so kam ich in den Genuss im Kofferraum mitzufahren. Im Winter, wenn wir eine steile Bergstraße nicht hochkommen, sitze ich oft auf der Motorhaube. Es hilft und ich finde es kribbelnd.

    Gäbe es eine Domina oder eine andere Dame, ich würde gerne öfters auf meine Weise mitfahren.

    1. Ja das sind spannende Gedanken, auch wenn diese Art zu Reisen ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung ist. Sicherheit geht vor, auch wenn der Gedanke noch so reizvoll ist. Aber vielleicht kann man das auf einem Privatgelände mal nachstellen. Man kann ja auch in einem geparkten Auto etwas im Kofferraum schmoren oder in einer Dachbox eingeschlossen sein. Aber Achtung: Das Auto sollte natürlich nicht in der prallen Sonne stehen (gerade im Sommer).

  4. Da stimme ich voll zu. Trotz des für vielen als abartig bewerteten Erlebnisse, darf die Vernunft nicht leiden. Meine wenigen Erlebnisse waren auf sehr schwachbefahrenen ländlichen Straßen. Sicherheit und fast nie 👮‍♂️ sprechen dafür.

    1. Für Außenstehende sorgt BDSM und alles drum herum gern mal für Unverständnis oder Ablehnung. Wir arbeiten daran, dass aus dieser Unwissenheit eine Neugier wird und sich dadurch eine höhere Akzeptanz verbreitet.

  5. Interessant wie einige immer gleich das „Kopfkino“ bemühen müssen, wenn sie sich etwas nicht vorstellen können oder ihnen die Möglichkeit es auszuführen fehlt. Aus „Kopfkino“ kann halt auch Realität werden. Schneller als man glaubt. Vor allem, wenn man die Möglichkeiten dazu hat. Im Laderaum mitgeführt werden ist ja kein Problem. Anders sehe ich das, wenn es im Kofferraum geschehen soll, wenn denn überhaupt Platz ist. Was ich bezweifle.

      1. Das kann ich bestätigen. Ein Sklave mit ca. 180 cm Größe (und normaler Statur) passt problemlos in den Kofferraum von einem Seat Leon. Das Ein- und Aussteigen dauert vielleicht etwas länger.

          1. Es kommt natürlich darauf an, wie groß du generell bist. Aber wenn ein Sklave beweglich ist, dann lässt er sich gern in einen Kofferraum „falten“.

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