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Toxische Beziehungen

Eine hierarchische Beziehung kann Stabilität bringen und man kann in seiner Rolle wachsen. Doch was passiert, wenn man an der Beziehung zerbricht? Eine toxische Beziehung kann auf Dauer beide Partner krank machen. Es ist nicht immer einfach sich aus einer hierarchischen Beziehung zu lösen. Ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende?

Die meisten Menschen sehnen sich nach einer stabilen Beziehung. Wenn diese Beziehung dann noch hierarchischer Natur ist und beide Partner ihre Vorlieben für BDSM und Fetisch gemeinsam ausleben können, dann ist das der Jackpot. Doch was heute und morgen schön ist, das kann übermorgen schon dafür sorgen, dass man unglücklich wird.

Jede Beziehung beruht auf Geben und Nehmen. Die einen geben oder nehmen mehr, die anderen weniger. Und zu einer funktionierenden Beziehung gehören immer zwei. Manche Beziehungen scheitern leider und eine Trennung kann schmerzhaft sein. Gerade in einer hierarchischen Beziehung kann es passieren, dass eine Trennung gar nicht so einfach ist, denn es gibt gewisse Abhängigkeiten.

Vertragliche Bindung

Manche hierarchischen Beziehungen werden durch einen sogenannten Sklavenvertrag untermauert. In diesem Vertrag werden Rechte und Pflichten des jeweiligen Partners niedergeschrieben. Hier sollte man auf die entsprechende Ausstiegsklausel achten und der jeweilige Partner sollte bei einer Trennung den Vertrag einseitig kündigen. Solch ein Vertrag wird vermutlich keinen Gerichtsbestand haben, dennoch sollte man hier die entsprechenden Formalitäten einhalten.

Findom

Manche devoten Personen sind von ihren dominanten Gegenstücken finanziell abhängig. Es kann sogar so weit gehen, dass der devote Partner sein ganzes Geld seiner Partnerin oder Partner zukommen lässt und keine Gewalt über seine eigenen Konten hat. EC- und Kreditkarten werden abgegeben. Diese finanzielle Dominanz (kurz: Findom) kann bei einer Trennung dem devoten Partner zum Verhängnis werden.

Schlüsselgewalt

Wenn ein Schloss irgendwo „Klick“ macht, dann kann das einen gewissen Kick für eine devote Person haben. Das kann ein Sklavenhalsband oder ein Keuschheitsgürtel sein. In der Regel hat der devote Partner keine Schlüsselgewalt und ist somit bei einer Trennung darauf angewiesen, dass der Dominante sämtliche Schlüssel herausrückt.

Zugangsdaten und Passwörter

Wir haben mit vielen devoten und dominanten Personen Kontakt. In so mancher hierarchischen Beziehung ist es vollkommen normal, dass der devote Partner nicht ohne Erlaubnis E-Mails schreiben darf oder sich gar auf Dating-Plattformen herumtreiben darf. Bestehende Konten (E-Mail-Adressen, Dating-Plattformen, Shopping-Portale) wurden vom dominanten Partner übernommen und die Passwörter abgeändert. Bei einer Trennung sollte man die Passwörter entsprechend wieder abändern oder es müssen neue Benutzerkonten eingerichtet werden.

Gründe für eine Trennung

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich Paare trennen. Das ist auch außerhalb einer jeden BDSM-Beziehung so, dass sich Paare trennen. Oft liefert die Beziehung nicht das, was man sich gemeinsam erhofft hatte. Manchmal entwickeln sich die Partner in eine unterschiedliche Richtung. Und bevor man dann unglücklich nebeneinanderher lebt, ist ein Schlussstrich manchmal die bessere Wahl. Themen wie Gütertrennung und Wohnungsauflösung haben wir nicht weiter erwähnt oben, das ist analog zu jeder „normalen“ Beziehung.

Gerade Schlüssel, Zugangsdaten, Passwörter und eine mögliche finanzielle Abhängigkeit sind bei einer hierarchischen Beziehung nochmal weitere Hürden. Eine Trennung muss deshalb gut überlegt und auch einvernehmlich sein. Das gilt für beide Partner. Nicht nur devote Personen trennen sich von ihren Doms. Auch ein Dom kann seinen Sklaven vor die Türe setzen.

Überforderung

Bei einer BDSM-Beziehung kann es passieren, dass die Partner „überfordert“ sind. Und das trifft sowohl auf dominante als auch devote Personen zu. Es kann eine Herausforderung sein, einen Menschen zu führen, es kann aber auch schwierig sein sich einem Menschen zu unterwerfen. Und so geil manche Situation im Kopfkino sein kann, so herausfordernder wird die reale Umsetzung.

Nicht jede Beziehung ist dafür geschaffen BDSM 24/7/365 auszuleben. Für manche Paare ist es ratsamer oder „bekömmlicher“ BDSM in kleineren Dosierungen zu konsumieren. Eine gemeinsame Session am Abend oder am Wochenende ist hier einfacher als sich selbst krampfhaft in eine Rolle zu zwingen, die man vielleicht im Alltag nicht ausleben möchte.

Und genau hier kommen die „toxischen Beziehungen“ ans Tageslicht. Denn eine Rolle zu erzwingen, kann auf Dauer krank machen. BDSM ist nicht da, um euch zu zerstören. Es sollte euch Lebensfreude schenken und euer Leben spannender und interessanter machen. Ein überforderter Mensch wird seine Frustration in seiner Beziehung auslassen.

Solltet ihr merken, dass es euch zu viel wird, dann redet offen mit eurer Partnerin oder Partner. Manche Beziehungen können gerettet werden, wenn die Partner offen miteinander reden. Bei anderen Beziehungen ist selbst das Reden zu spät und eine Trennung ist die bessere Lösung. Man sollte auch nicht krampfhaft an etwas festhalten, was auf Dauer nicht funktionieren wird. Passt auf euch auf!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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