Tagebuch

Liebes Tagebuch…

… ja so mag in Hollywood wohl so mancher Tagebucheintrag beginnen. Aber warum jetzt etwas so Sentimentales wie ein Tagebuch zwischen den ganzen Beiträgen über BDSM und Fetisch? Ganz einfach, im BDSM muss man sehr viel auf sich wirken lassen und bei der Reflektion kann ein Tagebuch sehr hilfreich sein.

Bei einer BDSM-Session kann man viele Dinge erleben. Manche können sehr geil sein, andere können auf den ersten Blick erst einmal verstörend wirken. Sollte man eine feste BDSM-Beziehung mit einem Partner eingehen, so hat es sich durchaus bewährt ein Tagebuch zu führen.

In diesem Tagebuch trägt man dann eben die erlebten Dinge ein, wie es andere bei einem „normalen“ Tagebuch auch tun. Das Niederschreiben der Erlebnisse hilft dabei diese nochmal aufzuarbeiten. Man fängt an im Nachhinein die Session zu analysieren, vielleicht findet sogar eine gewisse Bewertung statt. Zudem hilft es dem devoten Partner diese Ereignisse zu verarbeiten um sich dann beim nächsten Mal noch besser darauf einlassen zu können.

Möglichkeiten gibt es inzwischen viele ein Tagebuch zu führen. Man kann es klassisch zu Papier bringen oder man schreibt ein Online-Tagebuch. Es gibt in der Tat Tagebuch-Plattformen, wo man sogar bewusste Leser einladen kann. So könnte man einer Domina oder einem Master bewusst Zugang zum Tagebuch verschaffen. Jetzt ist natürlich der Aufschrei wegen Privatsphäre groß. Aber hat man als Sklave denn überhaupt noch Anspruch auf eine Privatsphäre?

Manchmal kann es sehr hilfreich sein, wenn der dominante Partner die Niederschriften des Sklaven einsehen kann. Oft wird dort etwas geschrieben, was der Devote sich vielleicht niemals trauen würde offen verbal auszusprechen. Klingt nach einer Situation, aus der beide Seiten profitieren.

Doch der innere Schweinehund ist groß überhaupt einen Eintrag zu verfassen. Es klingt so einfach, einen täglichen „Report“ abzuliefern. Natürlich muss der Dominante seinem unterwürfigen Gegenüber auch die Zeit einräumen sich zurückzuziehen um solche Tagebucheinträge zu schreiben. Ob diese dann für den Dom einsehbar sind, das müssen die jeweiligen Partner unter sich ausmachen.

Wir haben inzwischen zu vielen BDSM-Paaren Kontakt und jedes Paar hatte irgendwo in ihrer Beziehung einmal ein Zeitfenster, in der ein Tagebuch regelmäßig geführt wurde. Ja ganz recht, „wurde“, denn bei den meisten war es zu Beginn der BDSM-Beziehung. Nach mehreren Jahren ist man dann ein so eingespieltes Team, dass die aufarbeitenden Tagebucheinträge an Wertigkeit verlieren.

Bei den meisten führt „nur“ der Devote ein Tagebuch, in manchen Beziehungen führen sogar beide ein Tagebuch. Wenn beide jeweils eins führen, dann wird nur in den wenigsten Fällen der Sub den Inhalt des Tagebuchs des dominanten Partners zu Gesicht bekommen.

Solch ein Tagebuch (handgeschrieben in Papierform) kann auch ein sehr schönes Geschenk und Liebesbeweis sein. Wenn man das Tagebuch eines Sklaven nach einem Jahr Beziehung bekommt, dann ist das wohl eins der schönsten selbstmachten Geschenke, die man bekommen kann. Vor allem ist es immer wieder interessant, wie sich bei langen BDSM-Beziehungen die Psyche und das Empfinden verändern.

Probiert es doch einmal aus, fangt selbst auch mal an ein Tagebuch zu schreiben und nach einem Jahr lest ihr es mal von Anfang an durch. Ihr werdet stark überrascht sein!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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