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Stiefel lecken – Gaumenschaus oder Gefahr für die Gesundheit?

Devote Personen findet man gern kniend auf dem Boden. Manche werfen sich dem dominanten Partner wortwörtlich vor die Füße oder Stiefel. Es liegt nahe, dass die Zunge ihren Weg zu den Schuhen oder Stiefeln des dominanten Partners findet, doch was sich da möglicherweise alles an den Stiefeln befindet, möchte man vielleicht lieber nicht in den Mund nehmen.

Der Gedanke vor einer Mistress oder einem Master zu knien, ihr oder ihm zu Füßen zu liegen und dann zum krönenden Abschluss den Befehl zu bekommen die Stiefel zu lecken. Klingt himmlisch? So kann es in einer BDSM-Beziehung durchaus sein und dieser erotische Akt kann auch sehr gut als Vorspiel für mehr genutzt werden. Doch ist das Lecken von Stiefeln eigentlich gefährlich?

Vor einigen Jahren habe ich einem sehr guten Freund, der selbst Motorradfahrer ist, für seine Lederkombi einen entsprechenden Lederbalsam besorgt. Dafür hatte er sich sehr gefreut und bedankt, hat mir gegenüber aber auch geäußert, dass dies nur sehr sparsam verwendet werden wird, da er beim Lecken des Leders lieber den Ledergeschmack im Mund haben möchte und weniger den Geschmack des Lederbalsams. Die Option des Lederleckens hatte ich in diesem Moment gar nicht in Betracht gezogen.

Egal ob Lack-, Leder- oder Gummistiefel, es kann durchaus passieren, dass die Zunge ihren Weg dorthin findet. Manche devoten Personen erfreuen sich am Geschmack der Stiefel, sprich dem Material, andere bevorzugen die Tatsache, dass das Lecken von einem dominanten Partner fremdbestimmt wird. So ist es auch verständlich, dass es nicht allein um die Schuhe oder Stiefel geht, sondern schon um die Tatsache, dass diese während des Leckens auch vom dominanten Partner getragen werden. Das verleiht der Zeremonie des Leckens eine ganz andere Dynamik. Doch was leckt man da eigentlich alles auf?

Es kommt stark darauf an, wo man mit diesem Schuhwerk zuvor unterwegs war. Es soll durchaus Stiefel geben, die nur als „Hausschuhe“ verwendet werden, so beschränkt es sich meist auf den natürlichen Hausstaub oder Schmutz vom Wohnungsboden. Anders sieht es bei Stiefeln aus, die auch außer Haus getragen werden. Straßenstaub, Schmutz, Zigarettenkippen, Urin, Hundescheiße,… das Portfolio an Möglichkeiten und Unrat auf dem Boden der Welt ist schier unendlich lang. Will man das tatsächlich alles auflecken?

Aus diesem Grund beschränken sich einige BDSM-Paare beim Lecken von Stiefeln auf die Oberseite. Sprich das Obermaterial wird mit der Zunge liebkost, doch die Sohle an sich bleibt unberührt. Das mag für einige ein Kompromiss sein, für andere eine Enttäuschung. Da hilft nur eins: Bevor es zu einer Leck-Session kommt, sollten die Stiefel gereinigt werden. Also nicht mit der Zunge gereinigt, sondern mit Wasser und einer Bürste. Die sauberen Stiefel sollten dann bedenkenlos zu lecken sein.

Freunde von „Trampling“ kommen auch auf ihre Kosten. So werden (möglichst saubere) Stiefel verwendet um Lebensmittel damit zu zermatschen. Egal ob ein Schokoschaumkuss (ehemals Mohrenkopf oder Negerkuss) oder andere Nahrung (z.B. Obst oder Gemüse), diese wird unter den Stiefeln zertrampelt und die zermatschte Nahrung ist im Anschluss von einer devoten Person von den Stiefeln, besonders natürlich der Sohle, zu lecken. Je nachdem, wie tief das Profil der Sohlen ist, kann das für den devoten Partner eine echte Herausforderung sein, vor allem, wenn die Hände auf den Rücken gefesselt sind. Ein glatter Pfennigabsatz von High Heels lässt sich deutlich einfacher sauberlecken als ein Gummistiefel mit tiefem „Traktorprofil“.

Da wir keine Freunde vom Verschwenden von Lebensmitteln sind, ist das „Zerstören“ von Nahrung gegen unsere Grundsätze. Doch das wortwörtliche „Stampfen“ von Nahrung ist sogar in gewisser Weise Tradition. Denkt an die Weinstampfer. Feierlich werden in großen Holzfässern Weintrauben mit den Füßen gestampft. Natürlich wird heute vieles maschinell (und auch hygienischer) produziert, aber gerade im ländlichen Bereich gibt es regelrecht Feste, in denen die Bewohner die Weintrauben zerstampfen. Manche Winzer bieten sogar für Touristen Weinworkshops an, bei denen die Gäste Wathosen anziehen und dann in der gärenden Maische rumstampfen können. Doch hier steht es wohl nicht im Fokus, dass devote Personen die Maische dann aus den Gummistiefelsohlen auflecken. Aber dennoch hat das Trampeln auf Nahrung eine gewisse traditionelle Hintergrundgeschichte, welche wir durchaus spannend finden.

Weinstampfen
Weinstampfen

Kommen wir zurück in die BDSM-Welt: Es gibt dominante Personen, die einen regelrechten Horror davor haben, wenn sich ihren Lieblingsstiefeln eine Zunge nähert. Gummistiefel könnte man theoretisch danach gut abwaschen, aber was ist mit Lederstiefeln? So landen der ganze Speichel und möglicherweise noch Essensreste auf den Lieblingsstiefeln. Stellt euch vor, der Lecksklave hat vorher Knoblauch gegessen, dann könnte es möglicherweise sein, dass sich dieses Aroma auf die Stiefel überträgt. Sollte das nicht gewünscht sein, so muss man willigen Zungen vorab eine Absage erteilen, nicht dass es danach dann Geheule auf beiden Seiten gibt.

Und andere Dominante haben für solche Lecksessions manchmal sogar ein eigenes Paar Stiefel, welches bewusst für diese Praktik angezogen wird. Und genau hier sind wir wieder beim Punkt der Einvernehmlichkeit. Auch das Stiefellecken sollte auf beiden Seiten einvernehmlich sein. Sollte dem so sein, dann darf fleißig geschleckt werden. Und wenn es dann doch diese Hardcore-Devoten gibt, die sämtlichen Straßendreck von den Stiefeln lecken wollen, die sollten sich ihren Impfschutz gegen Tetanus und anderen Infektionskrankheiten vorher auffrischen lassen. Auch wenn der Gedanke geil sein mag auch in der Öffentlichkeit dem Master die Stiefel zu lecken: Lasst es sein! Lieber saubere Stiefel lecken und auf der sicheren (und gesünderen) Seite bleiben. Passt aufeinander auf!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

2 Gedanken zu „Stiefel lecken – Gaumenschaus oder Gefahr für die Gesundheit?“

  1. Stiefellecken gehört doch für einen oder eine Sub einfach dazu und ein bisschen Straßenstaub darf es schon sein. Und ein verantwortungsvoller Dom achtet darauf, wohin er vorher getreten ist. Und nach dem Lecken glänzen die Stiefel wieder neu.
    Aber ab und zu ist eine Pflege mit Wichse unumgänglich. Meine Eheherrin liebt es, wenn ich ihre Stiefel und ihre Lederhose von unten bis oben, ihre Spalte lecke.

    1. Ich habe mir auch schon die Stiefel lecken lassen und es war für beide Seiten sehr erfreulich. Dennoch waren die Stiefel (relativ) sauber, sodass ich als Top deutlich unbeschwerter den Sub lecken lassen konnte.

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