Stiefelknecht

Stiefelknecht – Nur ein Stück Holz?

Zum erleichterten Einstieg in einen Schuh kann man einen Schuhlöffel verwenden. Doch wenn das Anziehen meist noch leicht ist, so kann gerade bei Schaftstiefeln das Ausziehen eine Herausforderung sein. Ein Stiefelknecht kann hier hilfreich sein und nicht immer muss es sich hierbei um ein Stück Holz handeln.

Wir waren überrascht, als wir zusammengeschrieben haben, wie viele bildhafte Sprichwörter es mit Schuhen gibt.

  • Jemandem etwas in die Schuhe schieben
  • Wissen, wo der Schuh drückt
  • Sich diesen Schuh anziehen
  • Da wird ein Schuh daraus
  • In guten Schuhen stehen
  • etc.

Doch eins war für uns besonders interessant: „Jemanden in die Schuhe helfen“. Auf der einen Seite bedeutet das, jemanden anzutreiben und zu unterstützen, doch kann es auch bedeuten, dass man demjenigen eine Lektion erteilt. Doch in unserem Beitrag geht es nicht darum jemanden in die Schuhe zu helfen, sondern wieder heraus.

Wer schon einmal hohe Schaftstiefel getragen hat, der weiß vermutlich, dass ein enger und gut sitzender Stiefel für ein bequemes Tragegefühl unerlässlich ist. Doch es kann eine Herausforderung sein ohne Hilfe wieder raus zu kommen. Klar kann man sich hinsetzen und die Stiefel einfach mit beiden Händen abstreifen. Es soll aber auch Menschen geben, die wollen sich in dieser Hinsicht nicht „verrenken“.

Gerade Gummistiefel haben oft an der Ferse einen kleinen Rand (siehe Bild unten), auf den man mit dem anderen Stiefel draufsteigen kann und somit das Ausziehen freihändig geschehen kann. Ist natürlich insofern praktisch, wenn die Gummistiefel dreckig sind und man sie untenrum nicht mit den Händen anfassen möchte.

Gummistiefel - copyright 2019, fesselblog.de
Gummistiefel – copyright 2019, fesselblog.de

So, nun will man auf die sauberen und teuren Schaftstiefel vielleicht nicht hinten auf die Ferse treten, zumal dieser Rand wie bei den Gummistiefeln fehlt. Und verrenken möchte man sich auch nicht. Da hilft also nur ein Stiefelknecht. Ich muss zugeben, dass das Ausziehen eines Schaftstiefels mit einem Stiefelknecht (siehe Vorschaubild oben) eine gewisse Herausforderung ist. Man sollte jedenfalls darauf achten, dass die „Hörner“ je nach Schuh- bzw. Stiefelgroße weit genug auseinander sind. Damen benötigen meist einen „kleineren“ Stiefelknecht und Herren mit großen Füßen und somit auch breiten Stiefeln einen „breiteren“ Stiefelknecht.

Noch viel schöner als dieses Stück Holz, Metall oder Kunststoff sind jedoch immer noch die Hände eines unterwürfigen Spielpartners. Ein Stiefelknecht aus Fleisch und Blut. Dieser kann dann nach dem Ausziehen der Stiefel diese gleich reinigen und aufräumen. Besseren Service kann es doch nicht geben, oder? Na vielleicht noch eine Fußmassage mit den Händen und/oder der Zunge. Manche devoten Spielpartner schnuppern auch gern an den noch warmen Socken, vor allem wenn der Top etwas länger in den Stiefeln unterwegs war.

Und wenn gerade doch kein menschlicher Stiefelknecht griffbereit ist, dann muss man halt doch auf die hölzerne Alternative zurückgreifen.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

Ein Gedanke zu „Stiefelknecht – Nur ein Stück Holz?“

  1. … ich muss schon wieder Coco Chanel zitieren: „A woman with good shoes is never ugly…“ Ich übertrage das frei auf Stiefel: ein Kerl mit guten Stiefeln ist einfach geil!!! Jawoll. Und nochwas zum Stiefelknecht – der persönliche und unumwunden beste Stiefelknecht lässt Dich bequem Platz nehmen, steigt über Deinen ausgestreckten Stiefel, hält ihn mit seinen Händen und zwischen seinen Schenkeln. Und dann mein Freund, und dann, trittst Du ihm mit Deinem anderen Bein in den Arsch, und heureka: Du kommst wunderbar und einwandfrei aus Deiner Fußtracht heraus. Das wiederholst Du natürlich mit dem anderen Stiefel. So taten es früher die Offiziere und alle Berittenen – fast jeder hatte dazu einen „Stiefelknecht“, vornehm gesprochen Adjutanten oder Burschen und zwar einen lebendigen. Nachzulesen beim Ritter Konrad von Beuren und seinem Knecht Isidor, der sich oftmals einen wundern Hintern dabei holte – so heisst es im Stadtmuseum Kaufbeuren. Spitzweg dokumentierte entsprechend. Ich habe natürlich einen aus Holz, präferiere aber gerne die menschliche Variante, so sich dieses anbietet, sie macht definitiv mehr Spass!
    Stiefelknecht, Karikatur von Carl Spitzweg in der Wochenschrift Fliegende Blätter, 1845
    Stiefelknecht, Karikatur von Carl Spitzweg in der Wochenschrift Fliegende Blätter, 1845
    Bildquelle: Wikipedia

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