Fetisch und BDSM in Spielfilmen – Teil 2: Fesselnde Momente

Im zweiten Teil unserer Reihe „Fetisch und BDSM in Spielfilmen“ geht es schon etwas restriktiver zu. Wir haben euch wieder interessante Filmausschnitte zusammengesucht und waren überrascht, dass auch ein familienfreundlicher Kinderfilm dabei war.

Achtung: In diesem Beitrag werden ein paar Film-Titel genannt, ohne hier eine entsprechend kommerzielle Werbung zu machen oder auch Wertung abzugeben.

Seilfesselungen sind anspruchsvoll. Aus diesem Grund haben wir auch angefangen in unseren Videos ein paar Knotentechniken vorzustellen. Doch auch in Spielfilmen tun sich aktive Fessler manchmal schwer. Wir haben lange überlegt ob wir die Szene in dem Kontext BDSM bringen, da es dann einen leicht pädophilen Beigeschmack hat, aber seid euch sicher, es hat damit gar nix zu tun. Ein Landstreicher versucht einen Fünfjährigen zu fesseln und scheitert. Im Gegenzug zeigt der Knirps dem Landstreicher, wie man es richtig macht. Die Rede ist vom Quälgeist (und meinem Namenskollegen) DENNIS (©1993, „Dennis The Menace“). Ich habe vor 26 Jahren den Film selbst im Kino gesehen und hätte ehrlichgesagt nicht gedacht, dass ich irgendwann einmal diese Szene in diesem Kontext bringen werde. Liegt vielleicht auch daran, dass ich selbst damals erst acht Jahre jung war *lach*.

Aber wir bleiben bei Seilfesselungen und kommen zum Film BARRACUDA – VORSICHT NACHBAR! (©1997, „Barracuda“) welcher durchaus verstörend sein kann. Hier wird tatsächlich ein junger Mann unfreiwillig gefangen gehalten. Die Seilfessel-Szenen haben uns jedoch sehr fasziniert.

Weiter geht es in den wilden Westen. Und auch in einer Komödie kann es zu einer fesselnden Szene kommen, wie WILD WILD WEST (©1999, „Wild Wild West“) beweist. Die Vorstellung eine solche Halskrause tragen zu müssen und ggf. den Kopf zu verlieren ist wohl für viele Zuschauer ein erschreckender Gedanke. Halsfesseln sind im Bereich BDSM eh schon sehr faszinierend, diese überdimensionierten Fesseln sorgten auch bei uns für große Augen.

Wir bleiben bei Halsfesseln, aber dieses mal geht es nicht darum den Kopf zu verlieren, sondern darum die Wahrheit zu sagen. Anstatt eines Wahrheitsserums verwenden die Bösewichte in MASTERS OF THE UNIVERSE (©1987, „Masters Of The Universe“) einen futuristischen „Kragen“, welchen den Träger zwingt jede Frage wahrheitsgemäß zu beantworten. Wen haben wir jetzt bei dem Gedanken erwischt, solch eine Spielerei mal an einem Sklaven auszuprobieren? Ganz ehrlich (auch ohne Kragen), wir würden es selbst gern mal an dem einen oder anderen Mitmenschen ausprobieren. Ein schöner Hollywood-Mythos!

Weiter reisen wir nach BRAZIL (©1985, „Brazil“). In diesem surrealen Kultfilm ist so einiges anders. Auch die Verhaftung von möglichen Straftätern wirkt recht düster, deshalb wollten wir sie euch auf gar keinen Fall vorenthalten. Eingesackt, zugeschnürt und mit Halseisen… was wünscht sich das BDSM-Herz denn noch?

Wie wäre es mit einem Maulkorb? Der wohl berühmteste Kannibale der Filmgeschichte aus DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER (©1991, „The Silence Of The Lambs“) hat nicht nur eine Zwangsjacke, sondern auch eben diesen Maulkorb angelegt bekommen. Wobei im Gegensatz zu einem Knebel bei diesem edlen Teil das Sprechen weiterhin möglich ist und er meldet sich auch zu Wort.

Der nächste Film kommt ganz ohne Kannibalen und Mörder aus. Es wird sogar ein klein bisschen „tierisch“. Es ist zwar nicht wirklich „fesselnd“, aber die Szene aus FÖGI IST EIN SAUHUND (©1998, „F. est un salaud“) hat uns dennoch dazu verleitet sie hier zu zeigen. In dieser kurzen Sequenz zeigt es einen jungen Mann, der nur mit einem Halsband bekleidet auf dem Boden liegt um sich dort auszuruhen und er träumt von einem Hund… oder wird er selbst zum Hund? Das erfahrt ihr nur, wenn ihr den Film selbst anschaut.

Deutlich restriktiver wird es in der nächsten Filmszene aus THE GREEN MILE (©1998, „The Green Mile“). In der Romanverfilmung von Stephen King ist die wohl wichtigste Hauptperson ein elektrischer Stuhl. Auch im Bereich BDSM ist der Hinrichtungsfetisch stark verbreitet. Doch den meisten geht es nicht darum zu sterben, sondern es ist das Heranführen in Richtung Tod. Wir haben die Szene bewusst so lange gehalten, weil hier der Hausmeister (aus BDSM-Sicht würde man sagen „zum Spaß“) auf den elektrischen Stuhl fixiert wird, um die Zeremonie bzw. den Ablauf der richtigen Hinrichtung zu üben. Na, wer würde gern mit dem Hausmeister tauschen?

Von der Realität begeben wir uns nun in eine düstere Fantasiewelt. In THE CELL (©2000, „The Cell“) begibt sich die Hauptdarstellerin in die Gedankenwelt eines schizophrenen Serienkillers. Doch sie findet dort nicht nur Trophäen in Form von versklavten Puppen, sondern auch ein Monster auf einem Thron. Achtet mal genau auf die weiblichen Puppen, denn jede von Ihnen trägt ein Halseisen, welches den Besitz klar regelt. Diese Puppen spiegeln im Film die Opfer des Killers wider. Ziemlich verrückt, oder?

Und zum Abschluss wird es nochmal verrückt, denn in DAS HAUS DER VERGESSENEN (©1991, „The People Under The Stairs“) macht sich der Hauptdarsteller in seinem eigenen Haus auf die Jagd nach ein paar jungen Gästen. Und was wäre für die Jagd als Outfit besser geeignet als ein Bondage-Anzug aus Leder? Sprich der Gastgeber des Hauses springt von Kopf bis Fuß in Leder bekleidet durchs Haus und sucht seine Gäste, die um ihr Leben fürchten.

Wir hoffen, dass euch auch der zweite Teil unserer Spielfilm-Reihe gefallen hat. Wir haben noch mehr gefunden, aber die Szenen zeigen wir euch dann in einem anderen Beitrag. Seid also gespannt, denn beim nächsten Teil wird gefoltert.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

2 Gedanken zu „Fetisch und BDSM in Spielfilmen – Teil 2: Fesselnde Momente“

  1. Kennt jemand diesen alten britischen Film – der vermutlich zwischen 1968 und 1975 entstanden ist?
    Es ist ein Krimi bzw. eine Krimikommodie – die „Heldinnen“ sind Mitarbeiterinnen eines „Freudenhauses“. Als männlicher Detektiv war ein Journalist (?) beteiligt.
    Ich weiß nicht mehr genau, ob es um Spionage, Betrug oder Korruption ging – jedenfalls sind die Damen in schön exzentrischer Kleidung (viel Lack) unterwegs und es gibt auch reichlich Fesselszenen: so wird beispielsweise ein Kunde in Gummi verpackt auf einen Stuhl gefesselt und vergessen.
    Erst am Ende des Films fällt den Damen ein, dass da schon jemand sehr lange schmort und sie befreien ihren Kunden, der glückselig lächelnd behauptet, das wäre die beste Behandlung seines Lebens gewesen.
    Der Film kam in den 80er Jahren abends im öffentlich-rechtlichen Fernsehen – auf dem Index kann er also wohl nicht stehen.
    Weiß zufällig jemand, welcher Film das war?

    Herzliche Grüße, Dodo.

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