Heutzutage ist das Smartphone unser täglicher Begleiter und in vielen Lebenslagen nicht mehr wegzudenken. Doch unsere Gesellschaft tut sich inzwischen schwer damit, das „digitale Außenhirn“ aus der Hand zu legen. So schauen die Mitmenschen inzwischen lieber in das Display in der Hand als in die Augen ihrer Mitmenschen, auch bei intimen Abenteuern.
Erinnert ihr euch noch an eine Zeit ohne Mobiltelefon? Wie lange ist das her? Vermutlich 25 Jahre oder länger. So lange ist es nämlich her, dass ich mein erstes Mobiltelefon erhalten habe. Damals kostete die SMS noch 39 Pfennig und war auf 160 Zeichen limitiert. Heute schreiben die Leute in diversen Messengers teils Romane und man ist jederzeit und über jeden Kanal erreichbar. Diese ständige Verfügbarkeit kann aber auch krank machen.
Funktionsumfang
Was macht ihr alles mit eurem Smartphone? Telefonieren, Nachrichten schreiben, E-Mails lesen, in den Kalender schauen, Schnappschüsse aufnehmen, soziale Netzwerke besuchen, diesen Beitrag und viele weitere auf dem Fesselblog lesen oder vielleicht sogar an der Supermarktkasse damit bezahlen? Das Smartphone ist unser täglicher Begleiter, beruflich wie privat.
Sucht
Viele Nutzer von Smartphone sind süchtig. Sie können nicht mehr ohne ihr Smartphone leben und wenn eine Benachrichtigung kommt, dann müssen sie sofort nachschauen, wer geschrieben hat. Allein die Vorstellung, das Haus ohne Smartphone verlassen zu müssen, verursacht bei immer mehr Menschen ein gewisses Unwohlsein oder gar Panik. Also lieber kein Risiko eingehen und den Alleskönner vorsichtshalber bei sich führen.
Vorteile in einer Session
Ein Smartphone kann auch bei einem fesselnden Abenteuer ein nützlicher Begleiter sein. Man kann passende Hintergrundmusik im Spielzimmer abspielen, man kann ein paar Schnappschüsse machen, man kann eine digitale Schlüsselbox öffnen oder schließen, man kann im Falle eines Notfalls den Notruf kontaktieren. Doch das Gerät ist Fluch und Segen zugleich.
Der Fluch des Smartphones
Die größte Kritik an Smartphones ist, dass bei der Benutzung dieser die Mitmenschen, welche einem physisch gegenüberstehen, vernachlässigt werden. Zudem können damit Aufnahmen gemacht werden, die nicht für alle Beteiligten einvernehmlich sind. Das können Bilder, Videos oder auch nur Tonaufzeichnungen sein. Was auf dem Smartphone ist, das kann möglicherweise auch gleich in einer Cloud landen. Je nach Abo und Einstellung landen die Daten dann bei Apple, Google, Microsoft und Co. und selbst bei Löschung auf dem Smartphone bleiben die Daten erst einmal im digitalen Papierkorb auf irgendeinem Server.
Des Weiteren findet auch eine schnelle Kommunikation mit Außenstehenden statt. Ein Schnappschuss ist schnell gemacht und per Messenger an Freunde verschickt oder auf soziale Netzwerke hochgeladen. Ich selbst habe auch schon Liveaufnahmen diverser Sessions erhalten, bei denen der Versender seine unmittelbare Freude über die Session kommunizieren wollte. Doch damit waren die Daten auf meinem Smartphone und in Sekunden sind sie bei mir in der Cloud, da das Smartphone sich selbst dorthin sichert. Aber möchte das die Person, die auf den geilen Bildern zu sehen ist, überhaupt? Oder noch schlimmer: Weiß diese Person überhaupt davon?
Weitere digitale Stimmungskiller
Ein Leser hat uns von einer sehr skurrilen Erfahrung berichtet: „Bei einer Session im letzten Jahr wollte ich mein Opfer fesseln. Dazu sollte sie sich komplett ausziehen. Sie stand fast nackt vor mir, doch die Smartwatch war noch am Handgelenk. Ich sagte ihr dann, dass sie die Smartwatch ausziehen soll, da diese beim Fesseln der Hände stört und sie möglicherweise Schaden davon nimmt. Das verneinte meine Spielpartnerin mit dem Kommentar, dass sie aufzeichnen möchte, wie viele Kilokalorien sie während der Session verbrennt. Das war auch leider ihr Ernst, auch wenn ich das nur schwer nachvollziehen kann. Für sie war die digitale Dokumentation ihrer körperlichen Aktivität wichtiger als das fesselnde Abenteuer an sich. Traurig, aber wahr!“
Einbeziehen Außenstehender als Chance
So viel man die digitalen Alltagsbegleiter auch verteufeln mag, sie können auch Potentiale schaffen. Man kann Außenstehende bewusst und einvernehmlich an dem Livegeschehen teilhaben lassen. Manche gehen sogar so weit, dass sie ihre Abenteuer (teils kostenpflichtig) Außenstehenden per Livestream anbieten.
Andere gestalten es etwas interaktiver und lassen ihr Publikum Entscheidungen treffen. So kann man von seinem devoten und fixierten Gast ein Foto machen und seine vertrauenswürdigen Freunde fragen, was denn als nächstes passieren soll? Dürfen es vielleicht Nippelklemmen für das Opfer sein oder eine Strombehandlung? Manche BDSM-Freunde richten dafür auf diversen Messengern extra Gruppen ein, die genau diesem Zweck dienen. Einerseits bei einem Abenteuer beizuwohnen und andererseits Einfluss darauf zu nehmen.
Euer Einsatz
Wie sieht es bei euren Sessions aus? Habt ihr das Smartphone griffbereit oder wird es aus dem Spielzimmer verbannt? Oder schaltet ihr und eure Spielpartner das Smartphone vielleicht bewusst aus, um nicht durch eingehende Nachrichtigen abgelenkt zu werden? Schreibt uns gern eure Kommentare, wir freuen uns auf eure Zusendungen.