Abenteuer im Schutzanzug

Schutzanzüge gibt es viele verschiedene. Wir haben ein paar zusammen mit Freunden getestet und es war ein nicht nur schweißtreibendes Abenteuer, sondern auch ein Neuentdecken des eigenen Körpers und auch der eigenen Grenzen. Diese Erfahrungen wollen wir unbedingt mit euch teilen!

Wer bei der Bundeswehr war, der kennt das vielleicht, denn da konnte es ganz schnell mal „ABC-Alarm“ heißen. Und damit war nicht das Alphabet gemeint, sondern lebensgefährliche Gase, vor denen man sich zu schützen hatte. Vorrangig war umgehend die Gasmaske aufzusetzen, auf Dichtheit zu prüfen und auch den Filter anzubringen.

Freunde von Atemkontrollspielen sind spätestens an dieser Stelle des Beitrags meist schon leicht sexuell erregt. Aber es geht noch weiter. Es gibt auch einen kompletten ABC-Schutzanzug, den sogenannten Zodiac. ABC steht an dieser Stelle für atomare, biologische und chemische Gefahren.

Der Name Zodiac hat hier aber nichts mit dem Tierkreis zu tun. Schon in den 60er Jahren wurde „Zodiac“ in französischen Gebieten als Synonym für ein Schlauchboot verwendet und wenn man einen ABC-Schutzanzug anfasst, mag das Material gern mal an ein Schlauchboot erinnern. Aber genau wissen wir es nicht.

Kurzum, wir haben uns einen solchen Zodiac auf die Wunschliste gesetzt. Im Internet findet man auf diversen Börsen relativ Günstig ein Exemplar, manchmal samt Gasmaske (meist ausrangierte Ware von der Bundewehr) und nach wenigen Klicks ist der erste eigene Schutzanzug auch schon in unserem Besitz.

Kurzer Einwurf am Rande: Solche gebrauchte Ware bitte NICHT für den Ernstfall verwenden. Die Verkäufer könnten in den meisten Fällen die Dichtheit der Ware nicht garantieren. Für den Fetisch-Einsatz sind die Teile gut zu gebrauchen, aber sollte es wirklich zu einem ABC-Einsatz kommen, dann diese gebrauchten ausrangierten Anzüge und Masken bitte nicht verwenden! Nun aber zurück zu unserer Neuerwerbung.

Zuerst einmal haben wir ihn ausgepackt und uns ist aufgefallen, dass man da schon den einen oder anderen Trick braucht, bis man ihn (sicher) anhat. Am besten zieht man solche Schutzanzüge zu zweit an. Hat auch den immensen Vorteil, dass solche Spielereien zu zweit eh viel mehr Spaß machen. Man kann sich ja auch gegenseitig in die Schutzanzüge helfen und dann gemeinsam ein schweißtreibendes Abenteuer erleben. Sei es jetzt im Haus oder im (nicht einsehbaren) Garten. Man kann natürlich auch einfach nur damit auf dem Sofa liegen und TV schauen. Es ist definitiv eine sehr „sichere“ Art der televisionalen Unterhaltung.

Zodiac
Zodiac – Copyricht 2018, fesselblog.de

Als wir weiter im Internet nachgeforscht haben, gibt es sogar Schutzanzug-Events, bei denen ein bestimmtes Gebiet für die Öffentlichkeit gesperrt wird und man hier seine Fantasien auch in der Natur erleben kann. Ob man jetzt im Wald spazieren geht, oder sich auf eine Schaukel setzt, das ist jedem selbst überlassen. Man wird schnell merken, dass man bei körperlichen Anstrengungen sehr schnell an seine physischen Grenzen kommt. Zudem kann der Schweiß auch nicht nach außen entweichen. Es ist ja keine Klimamembrane, die nur vor Regen schützen soll, es ist ein Schutzanzug, der unser Leben vor äußeren Einflüssen schützen soll, also unser Leben hängt im Ernstfall davon ab, dass der Schutzanzug genau das tut, wofür er gebaut wurde.

Es gibt viele Erfahrungsberichte im Internet und wir haben uns natürlich getraut den ein oder anderen persönlich darauf anzusprechen, welche Faszinationen mit dem Tragen eines Schutzanzugs verbunden sind. Da wurde uns auch klar, welche verschiedenen Arten es von diesen Anzügen gibt und dass sie im Bereich Fetisch äußerst gern zweckentfremdet werden. Es steht sogar die Vermutung im Raum, dass der Einsatz im Bereich Fetisch mengenmäßig höher ist, als von den Herstellern ursprünglich geplant. Kein Wunder also, dass die Preise im Internet gern auf utopische Summen ansteigen.

  • CSA (Chemikalien-Schutz-Anzug, u.a. bei der Feuerwehr)
  • Zodiac (ABC-Schutzanzug der Bundeswehr)
  • Hitzeschutzbekleidung (z.B. bei der Feuerwehr)
  • Polizeischutzbekleidung und S.W.A.T.-Ausrüstung (militärische Einsatzzwecke)
  • Schnittschutzkleidung (Wald- und Forstarbeiter)
  • Tauchanzüge, z.B. Trockentauchanzüge
  • Kontaminationsschutzkleidung (z.B. in Kernkraftwerken)
  • u.v.m.

Zudem gibt es in den einzelnen Schutzanzug-Sparten noch verschiedene Klassen, Typen und „Schweregrade“. Manchmal kann es sogar sein, dass die Schutzausrüstung mehrlagig getragen wird. So ist ein Feuerwehr-Mann in voller Feuerwehrmontur und steigt damit noch in einen Chemie-Schutz-Anzug. Ein wahrer Hochgenuss für einen Freund von mehrlagiger Verpackung. Das dürfte auch Mr. Rubber Switzerland 2017 (und inzwischen Mr. Rubber Europe 2018) sehr gefallen.

Gerade bei luftdichten Schutzbekleidungen wie CSA und Zodiac gab es im Internet schon oft die Frage, was man denn macht, wenn „die Natur ihr Recht“ verlangt. Manche lassen es einfach in den Anzug laufen, andere ziehen Windeln an. Aber es ist ein Irrglaube, dass Feuerwehrmänner unter den Anzügen eine Windel tragen. Die Höchsttragedauer von solchen Anzügen im Einsatz ist so knapp bemessen, dass der Träger des Anzugs für diese Zeit per Definition nicht zu pinkeln hat. Und wenn doch, dann laufen lassen. Im Fetisch-Bereich ist die Tragedauer meist etwas höher. Auf der einen Seite kann es sein, dass der Sub nicht mehr aus dem Anzug raus möchte und auf der anderen Seite kann es sein, dass der dominante Partner den Einschluss im Schutzanzug anordnet und dem Sub das Ausziehen sogar erschwert oder es unmöglich macht (z.B. mit Handschellen oder einem abgeschlossenem Halsband über dem Schutzanzug).

Das interessante an diesem Fetisch ist auch, dass man ihn zum Teil in der Öffentlichkeit bedenkenlos tragen kann. Warum nicht in der Schnittschutzbekleidung in den Supermarkt gehen? Oder man verwendet die Schutzbekleidung für genau das, für das sie gemacht wurden: uns zu schützen. Einen Tauchgang im dicken Trockentauchanzug. Erfahrungen haben auch gezeigt, dass der ein oder andere Feuerwehrmann im Einsatz die Kleidung auch gern trägt und nach dem Feuerwehreinsatz sich beim Entkleiden durchaus noch Zeit lässt und lieber noch etwas in voller Montur verweilt.

Und unter Gleichgesinnten hinter verschlossener Türe kann dann hemmungslos gespielt werden. Und wer mal einen besonderen Kick braucht und die Nähe und die Wärme des anderen intensiv erleben will, der tauscht mit seinem Spielpartner in der Session einfach mal die Schutzbekleidung. Für die einen ein ekelerregender Gedanke, für die anderen ein Hochgenuss.

Abschließend noch ein paar Sicherheitshinweise! Gerade luftdichte Schutzanzüge sind sehr belastbar für das Herz-Kreislauf-System. Niemals alleine spielen! Immer zu zweit sein und ggf. den Mensch im Schutzanzug schnellstmöglich raus holen! Tastet euch langsam heran und überschätzt euren eigenen Körper nicht. Gerade am Anfang werdet ihr überrascht sein, wo euer Körper euch wahrlich in die Knie zwingt. Aber seid nicht enttäuscht, wenn euer Kopfkino mehr möchte, als euer Körper zulässt. Jedes Mal ein Stück weiter und ihr könnt euch selbst in die richtige Richtung trainieren. Übung macht den Meister, oder den Sklaven… wer weiß!

Habt viel Spaß und passt aufeinander auf.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

6 Gedanken zu „Abenteuer im Schutzanzug“

  1. Ich stimme dem Verfasser zu und bedanke mich für die Erwähnung und die sehr informativen und tollen Ausführungen.

    Ja und wer mich kennt: Rubber is never enough – eine Lage mehr geht noch ?

    Wie auch schon erwähnt, will geübt sein! Vorsicht!

  2. … da war noch was! Zum Thema Pinkeln: Es gibt sogenannte Immersion-Suits – das sind quietschdichte Overalls mit Gummimannschetten – manchmal sind schon die Gummistiefel und die Handschuhe drangeklebt oder man zieht sie einfach drunter. (Man kann die Manschetten auch kürzen, sie sind konisch und man kann sie passend zu Armdicke abschneiden und wenn sie mal irgendwann kaputt sind, kann man neue reinkleben – die kann man für lau in fast jedem guten Tauchgeschäft erwerben, den passenden Kleber ebenfalls.) Das Tolle an diesen Dingern ist das Material: in der Regel 3-Lagen-Laminat und einen fetten, wirklich dichten Reissverschluss. UND: an der richtigen Stelle genau noch so einen Reissverschluss als Ausgang fürs beste Stück. Kann man natürlich auch für Anderes verwenden – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Oder Dödel, wers nicht tut.

    1. Es ist natürlich äußerst praktisch, wenn es Anzüge mit entsprechendem Zugang im Schritt gibt UND die Anzüge trotzdem „dicht“ sind.

      Natürlich ist der Zugang bzw. Ausgang ausschließlich für das Urinieren da… *hust*

  3. Habe einige Tauchgänge in Gummi-Trockentauchanzügen für Arbeitstaucher erlebt, manchmal bis zu 90 Minuten lang. Ein interessantes Detail ist der Gummigeruch, der hinterher noch in Shirt oder Unterzieher klebt. Die Anzüge sind heute zwar meist aus synthetischem Butylgummi und haben nach innen eine Gewebeschicht. Das Tragegefühl ist trotzdem krass und sie haben einen spezifischen Geruch. Und vor allem die Kragenmanschetten aus Weichgummi an den Helmtauchanzügen geben ihn auch auf das Unterzeug ab. Manche Anzüge werden durch luftdichte Reißverschlüsse versiegelt wie Astronautenanzüge. Bei anderen bildet der Metallkragen mit Verschraubungen die Dichtung zum Helm. Das Festziehen der Schraubmuttern mit Schraubenschlüssel gehört zum Verwandlungsritual, das für einen Fetischtaucher sehr genussvoll sein kann. Und dann ist man luftdicht eingeschlossen im mehr oder weniger engen Helm, aus dem man allein nicht mehr rauskommt. Es ist auch ein Traum, unter Wasser durch die Helmscheibe auf die eigenen Hände in Gummihandschuhen zu schauen, wenn man kleine Unterwasserarbeiten ausführt. Manchmal kommen Luftblasen aus kleinen Lecks an Handschuhen oder Ärmeln, und erinnern einen daran, wie geil das alles ist.

    1. Es scheint so, als wärst du hier mit großer Leidenschaft und Herzblut dabei!
      Und man merkt, wie viele Sinne in Anspruch genommen werden. Gefühl, Geruch, Geräusche, Anblick und vielleicht auch noch der Geschmack. Ein Freudenfest für alle Sinne, man könnte auch sagen ein Rausch. Und eigentlich wurden diese Helme und Anzüge nur erfunden, um den Menschen darin zu schützen, wenn er sich unter Wasser befindet. Umso schöner eigentlich das Kompliment an die Hersteller, wenn die Ausrüstung dann noch andere Bereiche der Lust abdeckt.

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