Schlamm - Copyright 2022, pxhere.com

Lust auf Schmutz und Schlamm – Salirophilie

Habt ihr manchmal den Wunsch euch in einem Schlammloch zu suhlen? Manche Personen machen das einfach und genießen es regelrecht. Und manche empfinden es sogar erregend. Was dahinter steckt, das haben wir uns genauer angeschaut.

Begriffserklärung: „Salirophilie“ (oder eigentlich „Saliromanie„) bezeichnet die (sexuelle) Vorliebe Personen oder Dinge bewusst zu beschmutzen. Da es sich hier um keine „Manie“ (wie im Begriff „Saliromanie„) handelt, schreiben wir hier auch bewusst den Begriff mit der Endung „-philie“ (Vorliebe).

Wer von euch ist als Kind gern mit Anlauf mitten in eine große Regenpfütze gesprungen? Und wie sieht es mit einer Pfütze voller Schlamm in der freien Natur aus? Kinder haben meist ein anderes Verhältnis zu Natur und Schmutz als Erwachsene. Erwachsene sehen bei Schmutz gleich den Zusammenhang mit Arbeit. Schmutzige Kleidung muss gewaschen werden und sich selbst muss man auch wieder sauber machen.

Schlamm - Copyright 2022, pxhere.com
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Würde man nicht manchmal auch noch heute als Erwachsener gern mit Anlauf in eine Pfütze springen? Kinder bekommen heutzutage sogar eine dedizierte Matschhose, mit der sie unbeschwert solche schmutzigen Abenteuer genießen können. Und ja, solche „Matschhosen“ gibt es auch für Erwachsene, nur sind diese dann eher unter „wetterfester Kleidung“ oder gar als „Wathose“ im Angelsport zu finden.

Sex ist schmutzig! Wer das Gegenteil behauptet, der hatte vielleicht noch nie „richtig guten Sex“?! Es ist naheliegend, dass manche auch beim Suhlen im Schlamm ein versautes Sexspiel sehen. Und jeder sieht darin einen anderen Fetisch. Die eine Person liebt es den Schlamm auf der nackten Haut zu haben und somit sich selbst zu beschmutzen. Andere Personen haben einen Fetisch dafür, dass ihre Kleidung dreckig wird und sie diese ggf. in der Öffentlichkeit tragen müssen, was eine entsprechende Erniedrigung mit sich bringen kann.

Es gibt auch Unterschiede darin, welche Art von Schlamm oder Schmutz für das „Einsauen“ benutzt wird. Die einen nehmen natürlichen Schlamm, entstanden durch Erde und Regenwasser, andere bevorzugen Exkremente von Tieren oder Menschen. So kann ein Güllebecken auf einem Bauernhof für einen bestimmten Personenkreis eine größere magische Anziehungskraft haben als eine Regenpfütze auf einem Feldweg. Von einem Bad in einem Güllebecken würden wir dennoch dringend ab abraten. Die hier austretenden Gase können gesundheitsschädlich sein und man könnte im schlimmsten Fall darin ertrinken.

Doch Salirophilie ist nicht nur das Suhlen im Schlamm, es ist viel mehr! Es kann schon damit beginnen, dass man bei einem Spaziergang nicht auf befestigten Wegen (geteerter Fußweg), sondern lieber auf unbefestigten Wegen (Schotter oder Wiese) läuft. Ein Leser hat uns berichtet, dass er sehr gern dreckige Gummistiefel trägt. Diese werden auch nicht zuhause geputzt, sondern höchstens bei einem Spaziergang im Regen auf natürlichem Wege reingewaschen. Bei einem Date ist es ihm wichtig, dass er selbst und auch sein Gegenüber möglichst dreckige Gummistiefel trägt. Einer seiner Datingpartner hatte einmal fabrikneue Gummistiefel an, welche zuvor mit frischer Blumenerde behandelt wurden. Das erfüllte für unseren Leser aber nicht seine Fetisch-Anforderungen. Der Dating-Partner hat es gut gemeint, aber dennoch stellte sich schnell heraus, dass es eben nicht sein Fetisch war und er wollte damit einen Kompromiss eingehen.

Eine Leserin hat uns kürzlich berichtet, dass es für sie sehr erotisch ist, wenn sie barfuß am Strand spazieren geht. Und die mit nassem Sand bedeckten Füße lösen in ihr sexuelle Lust aus. Ein Schäferstündchen am Strand ist für sie und ihren Partner ein willkommenes Abenteuer, allerdings nicht im trockenen Sand, sondern mehr in feuchtem Sand und Schlick (Watt). Während der vaginalen Penetration reiben sie und ihr Partner sich gegenseitig mit dem feuchten Sand ein, was auf eine gewisse Art sogar ein angenehmes Peeling auf der Haut ist. Danach geht es noch eine Runde ins Wasser zum Schwimmen und schon sind sie wieder sauber.

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Ein weiterer Leser hat uns davon berichtet, wie erregend es für ihn ist mit einer Wathose bekleidet in Matsch tief einzusinken. Er bevorzugt dafür eine Moorlandschaft, in welche er möglichst tief mit seiner Wathose in das Moor einsinken kann. Je tiefer (im Optimalfall bis zum Genitalbereich), desto besser. Wichtig ist ihm jedoch, das der Schmutz nur außerhalb der Wathose bleibt und er selbst keinen Hautkontakt zum Moor hat. Mit dicken und langen Industiegummihandschuhen wird dann während des Spaziergangs im Moor der Genitalbereich durch die Wathose massiert.

Salirophilie kann mit allen Arten von dazu geeigneten breiigen, schleimigen oder flüssigen Substanzen ausgelebt werden. Egal ob Lebensmittel, Farbe, Schlamm, Sperma, Blut, Urin, Kot, usw., der Reiz liegt darin sich damit zu beschmieren oder zu bespritzen. Die meisten leben diesen Fetisch in der Natur aus, da sie sich zwar selbst beschmutzen wollen, aber die eigene Wohnung nicht. Solltet ihr ein solches Abenteuer outdoor planen, dann solltet ihr euch eine ungestörte Location wählen und am besten Sachen zum Waschen und Wechselkleidung mitbringen. Manchmal empfiehlt sich auch eine wasserdichte Tasche oder Plastiktüte für den Transport der schmutzigen Kleidung.

Wie sieht es mit euch aus? Habt ihr Lust bekommen auch mal etwas schmutziger zu werden oder mit einer Wathose bekleidet mit Anlauf in eine große und dreckige Pfütze zu springen? Es gibt ja durchaus im Bereich Wellness „Schlammpackungen“ mit Heilerde, die Kurgäste für viel Geld genießen. Auch gibt es in diversen Kurorten die Möglichkeit zu einem entspannenden und wohltuenden Moorbad. Die Grat zwischen Wellness und Fetisch ist manchmal sehr schmal.

Bad Wurzacher Moorbad - Copyright 2018, regio-tv.de
Bad Wurzacher Moorbad – Copyright 2018, regio-tv.de

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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