Wenn man auf jemanden oder etwas besonders abfährt, dann setzt der Verstand manchmal aus. Für Außenstehende können manche Entscheidungen nicht nachvollzogen werden und befinden sich jenseits der Rationalität. Doch ist es nicht langfristig besser diesen irrationalen Weg zu gehen, wenn es einen glücklich macht? Leser berichten uns von ihren Erfahrungen.
Es gibt viele Formen der Unvernunft und der Sünde. Dies kann schon mit einem Stück Schokolade beginnen, welches man nascht, auch wenn man eigentlich abnehmen wollte. Jeder Mensch hat andere Gelüste und möchte diese befriedigen. Jemand, der diese Lust selbst nicht empfindet, wird die Lustbefriedigung nicht immer nachvollziehen können. Gerade im BDSM gibt es eine breite Vielfalt an Praktiken und Möglichkeiten seine Lust zu befriedigen. Doch diese Wege sind nicht immer rational. Einige Leser haben uns von ihren irrationalen Momenten erzählt, die sie aber dennoch sehr glücklich machen.
Ich muss mal, aber nicht aufs WC!
Jeder kennt den Moment, wenn man unterwegs ist und man den Drang verspürt ein WC aufsuchen zu müssen. Die Schritte auf dem Gang zur Wohnung werden erfahrungsgemäß je nach Harndrang immer schneller. Einem Leser ging es ähnlich, doch wollte er nicht aufs WC.
Niko (36) aus Hamburg: „Als ich kürzlich auf dem Heimweg von der Arbeit war, machte sich ein Bedürfnis bemerkbar. Und es war nicht nur ein Harndrang. Die Straßenbahn braucht nur wenige Minuten bis zu mir nach Hause, doch die Zeit wollte nicht vergehen. Zuhause angekommen hätte ich erlösend aufs WC gehen können, aber das eollte ich nicht. Ich trage und benutze gern Windeln. Ich zog mich aus und legte mir eine Windel an. Und in diese Windel entleerte ich meinen kompletten Blaseninhalt. Glücklicherweise hat dieses Model eine hohe Saugkraft. Als sich der Darm dann auch noch entleeren wollte, landete schließlich auch der Stuhlgang in der Windel. Für einen Außenstehenden mag das vollkommen irre erscheinen, so doch das WC in greifbarer Nähe ist. Doch ich entschied mich für die Windel und war zuhause mit der vollen Windel der glücklichste Mensch. Ich trug die Windel dann noch einige Minuten, bevor ich ins Badezimmer ging, um mir die Windel auszuziehen und mich kurz unter der Dusche frisch zu machen. Ich bin kein Adult-Baby, ich mag es einfach Windeln zu benutzen. Nach der Dusche zog ich eine frische Windel an, welche dann bis zum nächsten Morgen dran blieb. Rational? Nein! Aber es macht mich glücklich!“
Handschuhe zum Frühstück
Nicht jeder Mensch frühstückt gern. Der eine bekommt keinen Bissen runter, der nächste bereitet sich ein Festmahl. Und manche darf man vor dem ersten Kaffee gar nicht erst ansprechen. Ein Leser hat uns zu einer ungewöhnlichen Aktion inspiriert.
Johannes (51) aus Stuttgart: „Das Frühstück ist ein fester Bestandteil meines Tagesablaufs. Doch allein zuhause kann es auch langweilig sein. Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen Handschuhe zum Frühstück zu tragen. Es macht zwar keinen Sinn, aber das Frühstück gewinnt an Spannung. Und manche Handschuhe können beim Frühstück eine echte Herausforderung sein. Habt ihr schon einmal mit dicken Motorradhandschuhen aus Leder ein Marmeladenbrot geschmiert und gegessen? Zugegeben, das Frühstücksritual wird durch das Tragen von Handschuhen zeitlich teils stark erweitert. Auf der anderen Seite räume ich mir für die Nahrungsaufnahme mehr Zeit ein und das Frühstück wird entschleunigt. Nicht schnell was essen und ab in die Arbeit. Durch die motorischen Einschränkungen kann das Frühstück auch eine Sauerei werden. Habt ihr schon mal mit dicken Elektroschutzhandschuhen ein Müsli gegessen? Allein schon das Greifen der Milchtüte wird zum Abenteuer. So wechsle ich meine Handschuhe durch. Gestern waren es Skihandschuhe, heute waren es Gummihandschuhe, morgen sind es Motorradhandschuhe und nächste Woche sind es vielleicht Einweghandschuhe aus Nitril oder Tauchhandschuhe aus Neopren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Erfahrungsgemäß ziehe ich meine Ausgehkleidung erst nach dem Frühstück an, da der eine oder andere Frühstücksunfall nicht ausgeschlossen ist. Rational? Nein, aber geil!“
Der Leserbeitrag war für uns so inspirierend, dass wir kürzlich das Musli zum Frühstück mit Handschuhen genossen haben. Es war eine echte Abwechslung im Morgenritual.

High Heels im Homeoffice
In den letzten Jahren ist die Zahl der Personen, die von Zuhause aus Arbeiten stark gestiegen. Die Jogginghose hat seither Hochkonjunktur (Karl Lagerfeld würde sich im Grabe umdrehen). Doch für manche ist es wichtig auch im Homeoffice gut gekleidet zu sein.
Verena (29) aus Dortmund: „Seit ein paar Jahren arbeite ich vorrangig vom Homeoffice aus. Anfangs tat ich mich extrem schwer damit die Arbeitszeiten einzuhalten. Ich habe mich öfters dabei erwischt, dass ich lange über die reguläre Arbeitszeit hinaus immer noch am Firmennotebook sitze. Seither behelfe ich mich mit einem kleinen Trick. Ich mache mich morgens komplett ausgehfertig. Ich frühstücke, wasche und schminke mich und dann ziehe ich mir meine Straßenschuhe an. Je nach Witterung draußen habe ich auch passende Schuhe im Homeoffice an. Im Winter etwas wärmere gefütterte Schuhe, im Sommer gern etwas luftigere High Heels. Ich habe meinen Körper dadurch quasi ausgetrickst oder umprogrammiert. Business-Schuhe bedeutet Arbeit, Hausschuhe bedeutet Feierabend. Wenn ich das Haus verlasse, dann trage ich nochmal andere Straßenschuhe. Meine Business-Schuhe sind sozusagen nur für den Indoor-Einsatz. Und gerade bei den High Heels sind manchmal ein paar gewagtere Modelle dabei, die ich vermutlich im eigentlichen Büro nicht tragen würde. So lebe ich meinen Fetisch für bestimmte Schuhe eben im Homeoffice aus. Rational? Egal!“
Angst vor dem Arzt, aber Lust auf Doktorspiele
Viele Menschen gehen ungern zum Arzt. Oft liegt es nicht am Arzt in der Person, sondern an den möglicherweise unangenehmen Untersuchungen. Manchmal ist die Untersuchung selbst unangenehm, manchmal ist es die Diagnose nach der Untersuchung. Dennoch gibt es viele Personen, die eine Vorliebe für Doktorspiele haben. Ein Leser hat es sehr treffend formuliert:
Frank (51) aus Zürich: „Meine Frau nimmt mich gern etwas auf den Arm, da ich Angst vor dem Urologen habe. Sie hatte aber eine gute Idee, meine Angst etwas zu lindern, indem wir uns an Doktorspielen versucht haben. Sie zog dabei auch einen Arztkittel an. Meine Frau hat mich dabei gründlich untersucht. Abtasten der Hoden, Prostatauntersuchung und dann noch das Legen eines Katheters. Inzwischen machen wir diese Untersuchungsspiele regelmäßig und ich bin dabei sehr erregt. Die Angst gegenüber dem richtigen Arzt konnte aber nur bedingt reduziert werden. Eine respektvolle Scheu habe ich immer noch vor diesen Arztbesuchen. Die letzte Untersuchung der Prostata war beim Arzt auch sehr ungeil, wenn meine Frau es macht, dann bin ich hingegen sehr erregt. Rational? Nein! Aber Doktorspiele ohne Doktor können geil sein!“
Und bei euch?
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch bei manchen Dingen im Bereich Fetisch und/oder BDSM schon mal gedacht, dass eure Vorlieben so gar nicht rational, aber dennoch irgendwie geil sind? Schreibt uns gern eure Gedanken. Wir freuen uns auf eure Zusendungen!
Eine durchaus rationale, aber auch ungewöhnliche Methode zur Stimulation: Ich lasse mich regelmäßig von meiner Vanilla- Gattin fixieren und begründe dies als meditative Fesselung. Tatsächlich hat es was von beidem: Zunächst bekomme ich meist eine ordentliche, aber für meine Partnerin unsichtbare Erektion. Sie fesselt mir fest Hände und Füße, und geht dann eine halbe Stunde lang außer Haus. Wenn die Erregung langsam nachläßt, geht es tatsächlich in eine eher meditative Phase über…..