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Musterung – Tauglichkeitsprüfung für Sklaven

Eine Musterung ist eine Untersuchung der körperlichen und geistigen Eignung einer Person für den Wehrdienst. Mit dem Aussetzen der Wehrpflicht in Deutschland im Jahre 2011 ist die Musterung bei jungen Erwachsenen nur noch ein Wort und selten Realität. Doch wenn man eine BDSM-Beziehung eingehen möchte, so kann es passieren, dass man einer ähnlichen „Musterung“ unterzogen wird und diese etwas spielerischer abläuft.

Hand hoch: Wer von den Lesern war beim „Zipfelklatschen“ im Kreiswehrersatzamt? Ich selbst darf die Hand heben. Doch gehörte ich zu einem der letzten Jahrgänge, die aufgrund der früheren Wehrpflicht zur Musterung antanzen durften (bzw. mussten). In Deutschland heißt es Musterung, in Österreich sagt man Stellung und in der Schweiz nennt man es Rekrutierung. Gemeint ist unterm Strich die gleiche Untersuchung von jungen Erwachsenen und die Prüfung, ob die jeweilige Person körperlich und geistig für den Wehrdienst geeignet ist.

Und das „Zipfelklatschen“ kommt aufgrund der Tatsache, dass vorrangig Männer gemustert wurden und hier der ganze Körper, inkl. Genitalien, untersucht wurde. Für manche Männer eine Routine wie beim Urologen, für andere eine ungewohnte neue Erfahrung. Natürlich gibt es auch ein paar Schauergeschichten und Mythen über den Besuch im Kreiswehrersatzamt oder im Anschluss bei der Bundeswehr, doch ob diese der Wahrheit oder der Fantasie entspringen, dass wissen nur die Beteiligten.

Setzen wir den Fokus auf die Musterung an sich. Man kommt in einem Raum, muss sich entkleiden, wird medizinisch untersucht und die Ergebnisse werden schriftlich erfasst und zentral abgelegt. Klingt eigentlich relativ unspektakulär und dennoch gibt es Personen, die hier eine gewisse sexuelle Lust empfinden. Das mag auch daran liegen, dass die ursprüngliche Musterung nicht freiwillig war. Man wurde gesetzlich dazu einberufen und musste dieser Einberufung Folge leisten. Diese Fremdbestimmung kennen wir nur zu gut aus dem Bereich BDSM.

Was passiert bei einer Musterung alles? Man wird gewogen, vermessen, muss eine Urinprobe abgeben. Es wird ein Seh- und Hörtest gemacht und die Motorik (Gelenke) und Statur wird überprüft. Anschließend gibt es eine medizinische Befragung über die bisherige Krankheitsgeschichte. So werden z.B. chronische Krankheiten und Allergien erfasst. Es findet eine gründliche Abtastung der Genitalien (inkl. Leistenbruchtest) statt und es wird auch nach Hämorrhoiden geschaut. Zudem wird die Haut nach Narben und Tumoren untersucht und es gibt einen Lungenfunktionstest. Ein klassischer Rundumcheck und Erfassung des „Ist-Zustands“.

Über eine ähnliche medizinische Untersuchung wurde uns von Personen berichtet, die bereits inhaftiert waren. Hier gibt es (teilweise) bei Haftantritt ebenfalls eine medizinische Untersuchung. Wurde die Haft aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angeordnet, so kann es passieren, dass diverse Körperöffnungen zusätzliche geprüft werden, z.B. der Anus bzw. After, denn hier wurden in der Vergangenheit bereits Drogen und andere Rauschmittel geschmuggelt.

Einige devote BDSM-Liebhaber sehnen sich deshalb danach, vor oder während einer BDSM-Session einer solchen Musterung unterzogen zu werden. Nackt und schutzlos vor dem dominanten Spielpartner zu stehen und im übertragenen Sinne alle Karten auf den Tisch zu legen. Der Devote hat nach der Musterung keine Geheimnisse mehr, der Dominante weiß danach gefühlt alles. Dies kann ein durchaus erniedrigender Gedanke sein. Steht die Musterung im Kreiswehrersatzamt noch unter dem Schutz des Arztgeheimnisses, so ist dieser Datenschutz bei der Musterung durch Privatpersonen nicht gewährleistet. Sollte man sich also wirklich von einer komplett fremden Privatperson mustern lassen?

Die meisten „Musterungs-Sessions“ dienen einem gewissen Vorspiel. Der Sklave kommt rein, muss seine Kleidung ablegen und wird dann untersucht. Die Befragung über die Krankheitsgeschichte wird meist ausgelassen und man beschränkt sich auf die physische Untersuchung. Manche dominanten Spielpartner gehen so in diesem Rollenspiel auf, dass sie einen weißen Arztkittel und Untersuchungshandschuhe tragen. Personen mit einem „Klinik-Fetisch“ mögen hier auf ihre Kosten kommen. Andere hingegen verwandeln es in ein militärisches Rollenspiel, bei welchem der dominante Partner in Flecktarn und Stiefeln die Untersuchung des nackten Sklaven vornimmt.

Natürlich kann eine solche Session auch nahtlos in den sexuellen Akt übergehen. Während die Sklavin vaginal untersucht wird oder der Sklave rektal untersucht wird, bereitet sich der dominante/aktive Spielpartner darauf vor, mit dem „Patienten“ Sex zu haben. Manche Musterungsobjekte werden für die Untersuchung fixiert, damit die Option einer Gegenwehr minimiert wird. Alles nur Fantasie oder nicht? Eine Musterung im Bereich BDSM wird sich daher von den Inhalten der Untersuchung und Befragung von der Musterung in einem Kreiswehrersatzamt (möglicherweise stark) unterscheiden.

Über die Jahre haben wir zu vielen BDSM-Paaren Kontakt, die uns von solchen Musterungsszenarien berichtet haben. Auch wir haben eine solche Musterung schon manchmal in Sessions eingebaut. Doch der Grundgedanke eines medizinischen Checkups ist gar nicht verkehrt. So ist es nur verständlich und nachvollziehbar, dass sich die jeweiligen Partner einer Beziehung von einem Arzt komplett untersuchen lassen und das Ergebnis der Untersuchung mit ihrem Partner oder Partnerin teilen. So kann es durchaus passieren, dass der devote Partner einer BDSM-Beziehung zum Arzt geschickt wird und das Untersuchungsergebnis dem dominanten Partner vorgelegen muss. Je nach Arzt ist es auch möglich, dass der Dominante bei der ärztlichen Untersuchung mit anwesend ist und das Ergebnis live präsentiert bekommt.

Ein solcher Checkup sollte regelmäßig wiederholt werden, um möglichen Krankheiten vorzubeugen. So sollte man mit seinem Hausarzt besprechen, welche Untersuchungen zu welchem Alter sinnvoll sind, z.B. Krebsvorsorge. Was also spielerisch als Vorspiel in einer BDSM-Session eingebaut wurde, kann also durchaus einen ernsten Kontext haben und sinnvoll sein. Gerade bei der optischen Musterung können z.B. Veränderungen an der Haut frühzeitig erkannt werden und von einem Facharzt anschließend behandelt werden.

Es lassen sich die tatsächliche medizinische Untersuchung und die Geilheit auf eine Musterung trennen und man „spielt“ nur eine Untersuchung vor und beschränkt sich dann doch auf die sexuellen Elemente. Bevor man einen Partner in eine Musterungssession stürzt, sollte man vorher abklären, ob dies überhaupt gewünscht ist. Es gibt Personen, die haben ernsthafte Probleme damit, sich vor andere Personen zu entblößen oder haben gar panische Angst vor Ärzten. Eine Iatrophobie oder Arztphobie könnte eine geplante Musterung durchaus zum Stimmungskiller gestalten. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass durch diese Art von Sessions die Angst vor Ärzten abgebaut wird und somit ein Besuch beim Arzt mit positiven Eigenschaften oder gar Glückshormonen verbunden wird. Erzwingen kann man diese Wandlung aber nicht. Eine Session könnte man erzwingen, doch bevorzugen wir den ausschließlich einvernehmlichen BDSM.

Nun die Frage an euch: Welche Untersuchungen sollte man denn bei einem Sklaven abweichend von einer „klassischen“ Musterung durchführen? Gehört eine ausführliche rektale Untersuchung dazu? Die Motorik ist ausschlaggebend dafür, wie restriktiv man eine Person fesseln kann. Drahtige Sklaven kann man etwas restriktiver „verknoten“ wie Personen mit einer etwas eingeschränkteren Motorik. Zudem könnte eine Befragung wichtig sein, um gewisse Vorlieben oder Tabus zu besprechen. Menschen mit Klaustrophobie wollen mit Sicherheit keine blickdichten Masken tragen. Redet miteinander, seid offen und ehrlich zueinander und passt aufeinander auf!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

8 Gedanken zu „Musterung – Tauglichkeitsprüfung für Sklaven“

  1. Also ich (60 Jahre), Anfänger im Bereich BDSM, stehe absolut für eine BDSM-Musterung. Allerdings nicht unbedingt nach militärischen Vorgaben. Aber eine Inaugenscheinnahme und körperliche Abtastung des gesamten nackten Körpers, inklusive aller Körperöffnungen und Eingänge für sexuelle Bedürfnisse, sollten unbedingt durchgeführt werden. Nach bestehen der BDSM-Musterung sollte der Sklavenanwärter von vorne und hinten fotografiert, seine wichtigsten Daten wie Körpergröße, Gewicht, Geburtsdaten und Anschrift mit Datum und Name des Sklaven, der med. Beteiligten
    dokumentiert und von allen Beteiligten Personen unterschrieben werden.

  2. Musterung etwas anders… Ab und zu auf Befehl meiner Eheherrin muss ich die Präsentationsstellung einnehmen. Heißt, gerade Haltung, Hände hinter dem Kopf verschränkt, Beine leicht gespreizt. Meistens nackt. Also nur KG, Halsband evtl. noch Fussfesseln und Handfesseln. Folgende Kommandos können noch folgen: Präsentier dich von der Seite, von Hinten. Hei0t, ich muss mich langsam in die von ihr gewünschte Stellung drehen.
    Dazu kommt noch die Zeigestellung: Zeig dich von hinten, heißt, umdrehen, Oberkörper leicht gebückt, mit den Händen die Pobacken auseinander ziehen. Von vorne, mit der rechten Hand die Eier und den verschlossenen Pimmel hochheben. Die linke Hand bleibt am Körper.
    Sie liebt es, mich so anderen dominanten Frauen in unserem SM-Kreis vorzuführen oder einfach nur so zu ihrem Vergnügen.

    1. Hallo beat,
      du hast ja großes Glück, so eine Herrin zu haben.
      Sie ist stolz auf ihren Ehesklaven und präsentiert dich gerne ihren dominanten Freundinnen. Ich hoffe, dass diese auch ein Nutzungsrecht an dir haben und dieses Recht auch gelegentlich an dir nutzen. LG und ich beneide dich… Jo.

  3. Als Sklave finde ich eine „Musterung“ wie auf einem Sklavenmarkt interessant. Dabei stehet bei mir nicht das Medizinische sondern Prüfen vor der Inbesitznahme des Sklaven durch seinen „zukünftige“ (auch zeitweisen) Käufer (Herrn, Master) im Vordergrund. Der Präsentation des nackten und z.T. in Fesseln gehaltenen Sklaven geht eine Vorbereitung voraus. Hierbei wird der Sklave (wenn nicht schon) entkleidet, rasiert, geduscht und gespült und anschließend gesteilt und geölt). Diese Vorbereitung dienst auch der Kontrolle seines körperlichen Zustandes. Wird er dem Publikum präsentiert, ist davon auszugehen, dass er gemäß den in diesem Moment geltenden Regeln tauglich und somit belastbar ist. Das bedeutet, dass er in allen gewünschten Posen gezeigt wird, von jedem überall betastet werden kann. Wenn er sich sträubt, kann er dafür gezüchtigt werden. Erhält er das höchste Gebot gehärt er gemäß den vereinbarten Regel dem Ersteigerer und ist ihm demgemäß ausgeliefert.

    1. Eine durchaus interessante Spielidee. Und in manchen BDSM-Kreisen finden solche „Sklavenmärkte“ auch statt.
      Was man daraus macht, sollten die Spielpartner untereinander entscheiden.

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