Multifunktionale Metallfesseln – Ein Erfahrungsbericht

Bei Metallfesseln denkt man oft an eine (teils gewollte) Inflexibilität. Es macht *klick* und die Fesseln sind zu. Doch für individuelle Fesselungen sind diese meist ungeeignet. Wir haben uns deshalb Metallfesseln mit einem innovativem Stecksystem zugelegt und möchten euch an unseren Erfahrungen teilhaben lassen.

Faszination Metallfesseln

Metallfesseln haben auf uns immer schon einen besonderen Reiz ausgeübt. Angefangen von diversen Handschellen bis zum ersten Halseisen. Doch so spannend die Fesseln auch sind, so unflexibel sind sie leider. War es doch diese Inflexibilität, die man sich als devoter Spielpartner gewünscht hat. Die Handschellen rasten ein, das Halseisen wird abgeschlossen und dann kann man diese restriktive Erfahrung genießen.

Wenn man sich so ein „klassisches“ Halseisen anschaut, dann hat dieses einen Schließmechanismus und meist fest angeschweißte Ösen an denen (wie in unserem Beispielbild) eine Kette mit einem Vorhängeschloss angebracht werden kann. Doch man stellt schnell fest, dass es an sich immer die gleichen Fesselpositionen sind, die mit diesen Metallfesseln möglich sind. Der Wunsch nach mehr Flexibilität war groß und so sind wir auf ein „Stecksystem“ gestoßen.

Suche nach Flexibilität in unflexiblen Fesseln

Ein Hersteller aus München bietet sowohl klassische Metallfesseln als auch ein innovatives Stecksystem an. Die Neugierde war groß und so haben wir uns dieses System näher betrachtet. Das Stecksystem der ersten Generation bietet am Schließmechanismus ein Zylinderschloss, in welchem man Ketten oder andere Steckverbinder einrasten kann. Wir haben uns für unseren Einsatzzweck die zweite Generation besorgt, bei der zusätzliche Schließzylinder an den Seiten angebracht sind. Dies bietet noch mehr Flexibilität und es können an die Fesseln zusätzliche Ketten oder Ösen angebracht werden, ohne die Fesseln öffnen zu müssen. Wir haben euch einen Teil der möglichen Fesselkombinationen in folgender Galerie (24 Bilder) zusammengestellt:

Wer ausrechnen möchte, wie viele theoretische Fesselkombinationen möglich sind, der muss seinen Kopf anstrengen. Drei Fesseln (eine Halsfessel und zwei Handfesseln) mit jeweils drei Schließzylindern, an die man eine feste Öse, eine Öse mit Ring, eine Kette oder eben nichts anbringen kann. Kurzum: Viele Möglichkeiten! Man muss immer bedenken, dass eine theoretische Kombination nicht immer praktikabel sein muss.

Kaufkriterien

Lange haben wir uns überlegt, welchen Einsatzzweck die Fesseln bekommen sollten. Denn der Einsatzzweck hat eine direkte Auswirkung auf die Kaufentscheidung. Immerhin geht es um einen vierstelligen Eurobereich (für das ganze System). Nachdem die positive Entscheidung für die Anschaffung gefallen war, war die nächste Qual der Wahl da. Da es die Fesseln (sowohl Hals-, Hand-, als auch Fußfesseln) in verschiedenen Größen gibt, mussten wir erst einmal Maß nehmen.

Handgelenke von Damen sind im Normalfall schlanker als die von Herren. So brauchen Herren einen größeren Fesseldurchmesser als Damen. Zudem ist wichtig zu wissen, ob die Träger der Fesseln diese auf nackter Haut tragen oder ggf. über Handschuhen (Gummihandschuhe, Lederhandschuhe, etc.). Nachdem wir an mehreren Probanden gemessen haben, mit denen wir diese Fesseln regelmäßig verwenden möchten, haben wir uns auf eine entsprechende Größe festlegen können.

Beim Halsumfang ist die Wahl der Fetischkleidung ebenfalls sehr wichtig. Soll das Halseisen auf nackter Haut getragen werden oder ggf. über einem Schutzanzug oder einem Neoprenanzug?

Wir haben uns beim initialen Kauf noch gegen die Fußfesseln entschieden, da die Größen unserer Probanden viel zu unterschiedlich waren. Zudem ist der Stiefelfetisch bei unseren Spielpartnern nicht zu verachten und das macht dann nochmal einen nennenswerten Größenunterschied. Zudem hatten wir „Angst“ bei freilaufenden devoten Spielpartnern durch eine möglicherweise auf dem Boden schleifende Kette diesen zu sehr in Anspruch zu nehmen. Eisenketten auf Fliesen oder Parkett machen sich auf Dauer nicht gut.

Erfahrungswerte

Das Stecksystem bietet viele Möglichkeiten und ist somit unter den gegebenen Umständen maximal flexibel. Doch wird man voraussichtlich während einer Session nicht ständig an den Schließzylindern hantieren. Theoretisch können die Fesseln auch ohne Ketten oder Ösen einfach als Schmuckstück getragen werden. Vor jeder Session wird man sich ein gewisses Konzept überlegen und anhand dieses Konzepts kann man die Fesseln mit entsprechenden Ösen oder Ketten vorbereiten.

Alle Fesseln werden mit kleinen Beilagscheiben geliefert, was im geschlossenen Zustand eine saubere Sache ist. Beim Öffnen der Schließzylinder kann es allerdings sein, dass die Beilagscheibe auf den Boden fällt. Im eigenen Heim mag das kein Problem sein. In öffentlichen Plätzen (Fetischclub, etc.) kann es sein, dass die Scheiben verloren gehen. Wir haben für unsere Shooting-Session bewusst die Scheiben vorab entfernt, damit sie nicht verloren gehen.

Je nach Fesselposition können die Schließzylinder eine Herausforderung sein. Wenn man sich das Halseisen betrachtet, so ist es für die meisten naheliegend, dass der zentrale Schließzylinder zum Öffnen der Halsfessel vorn ist. Doch das kann mit dem Schlüssel eng werden. Hier sehen wir den eingesteckten Schlüssel (aber noch geschlossenen Schließzylinder):

Zum Öffnen muss der Träger des Halseisens den Kopf nach oben strecken, sodass der Zylinder mit dem Schlüssel nach oben gezogen werden kann. Hier ein weiteres Bild:

Eine Alternative kann sein das Schloss am Hinterkopf oder an der Seite zu platzieren. Je nachdem, was der Sub alles noch auf dem Kopf trägt (z.B. ein Motorradhelm) können die Schließzylinder zusätzlich verdeckt werden. Bei drei Schließzylindern pro Stück sollte man sich daher gut merken, welches Schloss man öffnen muss, damit man die Fessel aufbekommt.

Bei Fesselungen im Stehen muss man zusätzlich aufpassen. Sollte die gefesselte Person bewusstlos werden, so sackt der Körper zusammen und der Kopf wird zweifelsohne die Schließzylinder verdecken. Hier ist es wichtig, dass Ketten mit einem sogenannten Panikhaken an der Decke befestigt ist, damit man die bewusstlose Person samt Fesseln auf den Boden legen kann und im Liegen die Schließzylinder öffnen kann und somit die Fesseln ablegen kann.

Auf dem Bild sind die Panikhaken außerhalb des Bildrandes. Im Notfall könnte man diese Panikhaken lösen und den Sub auf den Boden legen.

Wir haben noch viele weitere wunderschöne Bilder machen können, einen Teil davon möchten wir euch in der folgenden Galerie (15 Bilder) zeigen:

Die Fesseln können auch für Selfbondage verwendet werden. Die Fesseln lassen sich mit geöffnetem Schließzylinder mit einem einfachen Fingerdruck schließen. Anwendungsbeispiel: Man öffnet die Fesseln mit dem Schlüssel, legt diesen Schlüssel in einen zu versiegelnden Umschlag und dann kann man durch einfaches „Zudrücken“ der Schließzylinder seine Unfreiheit genießen. Dies bietet auch devoten Spielpartnern die Möglichkeit sich für eine Session selbst vorzubereiten. Wir machen das gern mit unseren Spielpartnern, dass wir ihnen die Möglichkeit geben sich allein für eine Session vorzubereiten. Ab unter die Dusche und dann erst einmal allein ins Spielzimmer. So können sie sich ohne Zeitdruck ihre Fetischkleidung anziehen und dann ggf. alleine diverse Fesseln anlegen. Hier bietet es sich also an diese Fesseln im geöffneten Zustand bereitzulegen, sodass der Sub sich diese nur noch selbst anlegen braucht und dann melden kann, dass er bereit für die Session ist. Und glaubt uns: Es ist ein sehr elektrisierendes Erlebnis, wenn man Fesseln vor sich liegen hat, die man fremdbestimmt anzulegen hat, aber eben nicht mehr selbständig ablegen kann, da der Schlüssel sicher vom Top verwahrt wird.

Vorteile:

• gleichschließende Schlösser
• hohe Flexibilität dank innovativer „Konnektivität“ (Ösen, Ringe, Ketten, Wandhalterung, etc.)
• lässt sich jederzeit erweitern
• viel optionales Zubehör (z.B. Verbindungsstücke, Ketten und Wandhalterung)
• auswechselbare Schließzylinder
• Bestellung über Versand oder vor Ort (München)
• qualitativ hochwertig verarbeitet
• Stecksystem erster und zweiter Generation miteinander kompatibel.
• für Selfbondage geeignet (unter Berücksichtigung von Sicherheitskriterien)
• Maßanfertigung auf Kundenwunsch durch Hersteller möglich
• kombinierbar mit Fremdprodukten (z.B. Vorhängeschloss, Seile, Spreizstangen, etc.)

Nachteile:

• hoher Anschaffungspreis
• Metall (kein Edelstahl) „läuft an“ und muss gepflegt werden
• hohes Gewicht aufgrund Materialstärke (notwendig für Schließzylinder)
• Fesseln müssen (sollten) verschlossen gelagert werden (Schließzylinder könnten sonst Schaden davon nehmen)

Fazit

Wir sind von diesem System überzeugt und werden dieses noch erweitern. Der Preis mag abschreckend sein, aber man erhält qualitativ hochwertige Ware. Es braucht (wie bei allen Fesseltechniken) etwas Übung, damit man sicher damit umgehen kann. Möglicherweise sind die Fesseln nicht für alle Träger aufgrund des hohen Gewichts geeignet. Für den Langzeiteinsatz sollte man den Trägern immer wieder Möglichkeiten geben sich hinzulegen und (bedingt) zu entspannen. Wir entdecken in jeder Session gefühlt neue Ideen, wie wir die Fesseln einsetzen können und die passende Lösung ist meist nur ein Klicken eines Schlosses entfernt.

Wir hoffen sehr, dass euch dieser Erfahrungsbericht einen kleinen Einblick gegeben hat und ihr vielleicht selbst Interesse habt diese Produkte zu erwerben. Wo ihr diese kaufen könnt, haben wir euch unten noch verlinkt. Wir wünschen euch viel Spaß dabei und wenn ihr noch Fragen oder Ideen habt, dann könnt ihr sehr gern auf uns zukommen. Wir freuen uns auf eure Zusendungen.

Bezugsquelle

Parus Leder in München
Inhaber: Arkadiusz Parus

Website: parus-leder.de

Produktlinks zu den Fesseln:

• Halsband „2.0 Steck System“ N°5801 Y
• Handfesseln „2.0 Steck System“ N°5802 Y

Wir möchten darauf hinweisen, dass die im Artikel verwendeten Produkte von uns käuflich erworben wurden und es sich dabei nicht um gesponserte Artikel handelt.