Marken

Markenfetish oder reiner Kommerz

Aktuell sind wir noch dabei die vielen Eindrücke vom Folsom Europe Straßenfest zu reflektieren und ein besonderes Phänomen hat uns viel Gesprächsstoff eingebracht: der Markenfetisch. Immer wieder haben wir bei den vielen heißen Kerlen eine handvoll Marken gesehen, die gern, stolz und voller Überzeugung getragen wurden. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen.

Vorab: In diesem Beitrag geht es nicht um das Bewerben von bestimmten Marken. Die hier erwähnten Marken werden nur als Beispiel angegeben und stehen mit dem fesselblog-Team in keinerlei kommerzieller Verbindung!

Was haben wir alles gesehen? Wir zählen jetzt einfach mal ein paar Beispiele ohne bestimmte Reihenfolge und Wertung auf:

  • Dainese Lederkombis
  • Langlitz Lederjacken
  • Wesco Schaftstiefel
  • Nike Sneaker
  • Mr. S Leather Fesseln und Masken
  • Gear Berlin T-Shirts
  • Dunlop Gummistiefel
  • Adidas Trainingsanzüge
  • engelbert strauss Arbeitskleidung
  • Haix Feuerwehrstiefel
  • u.v.m.

Wir befragen die Träger der entsprechenden Marken, warum diese denn getragen werden. Die Antwort war meist identisch: „weil es einfach geil ist“. Aber das war uns nicht genug, wir wollen ja erfahren, warum das denn so geil ist. Die Reine Masse kann es ja eigentlich nicht sein, denn wenn jeder die gleiche Marke trägt, dann ist man ja nur einer unter vielen. Oder ist genau das das Schöne daran, Teil eines ganzen zu sein?

Fest steht, dass sich Fetischisten mit dem Tragen einer bestimmten Marke identifizieren und das auch bewusst damit kundtun. Ein Träger einer Lederkombi meinte zu uns: „Ich bin leidenschaftlicher Motorradfahrer, die Kombi hat mir damals gut gefallen. Jetzt ist sie eingetragen und sau bequem. Ich trage die deshalb gern hier.“

Doch nicht bei allen Fetischisten entsteht aus einer Notwendigkeit (Lederkombi zum Schutz beim Motorradfahren, Sneaker für Sport, Gummistiefel für die Arbeit) heraus auch das Bedürfnis diese Kleidung in der Freizeit zu tragen. Design spielt eine große Rolle und geht meist über die Funktion hinaus.

Wir ändern den Blickwinkel und sehen das ganze mal aus Sicht der Industrie, die mehr als nur davon profitiert, wenn ihre Marke sich großer Beliebtheit erfreut. Manche hersteller wissen genau, was die potentiellen Käufer wollen, warum also auch nicht genau das liefern. Das Resultat: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Und so ist das leidige Thema natürlich wieder beim Endverbraucher, dass die tollen und geilen Sachen dazu verleiten tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Eine bewusste künstliche Angebotsverknappung unterstreicht das dann noch einmal.

Fassen wir also nochmal zusammen: Marken sind ein Statussymbol, auf der einen Seite zeigt man damit, dass es einem gefällt, auf der anderen Seite aber auch, dass man bereit ist Geld dafür auszugeben. Man kennt das vielleicht aus den leidigen Chats, in denen Möchtegernfetischisten ihre Vorlieben aufdrängen, selbst aber oft keinerlei Ausrüstung haben. Klar, man kann die Sachen auch geil finden, wenn man sie selbst nicht besitzt, aber ein wahrer (Marken-)Fetischist wird sich das ein oder andere Stück dann doch gönnen.

Was macht eine Marke zum Fetish? Ganz klar: WIR! Denn nur durch uns Fetischfreunde und die dadurch verbundene Markenverbreitung kommt es dazu. Was also Fetish ist, bleibt oder vielleicht wird liegt ganz bei uns. Dieser „Macht“ sollten wir uns an dieser Stelle bewusst sein. Und mit diesem positiven Schlussgedanken senden wir euch hinaus in die Welt: Tragt eure Lieblingsmarken in der Arbeit, in der Freizeit und auf Fetish-Veranstaltungen, tragt sie mit Stolz, tragt sie gern, aber tragt sie nicht, nur weil alle anderen das auch tun. Seid euch eurem eigenen Fetish bewusst. Viel Spaß

Zum Schluss richten wir die Frage an euch: Welche Marken tragt ihr denn gern und warum ist das so? Schreibt uns, wir freuen uns darauf!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

2 Gedanken zu „Markenfetish oder reiner Kommerz“

  1. Marke um der Marke willen? Möchte ich mich über das Logo definieren? Ich hab da meine Vorbehalte – Qualität zählt. Nicht Stil. Top-Verarbeitung, Top-Material, Top-Funktion. Daraus haben sich schon immer Einzigartigkeiten entwickelt. Klassiker, die nie alt werden. Die berühmte Ledermarke aus Portland, Oregon, ist nicht ihres Logos wegen geworden, was sie jetzt ist. Sondern weil sie verdammt noch eins hervorragend ist. Und zwar ziemlich absolut. Und nicht jeder Artikel, den das bekannte HD einer sehr bekannten amerikanischen Motorradmarke ziert, taugt etwas. Leider ist mittlerweile der Großteil dessen nichts als Schrott. Es gibt viele Billignachbauten und unverhohlene Plagiate auf dem Markt, Trittbrettfahrer und einfach auch schlichtweg viel überflüssigen Mist. Geshredderte Lederreste, neu verpresst mit gesundheitsschädlichen Verbundstoffen aus Pakistan z.B. – natürlich sind Artikel, die aus so etwas hergestellt sind, schlechter und billiger. Ergo: Attraktives Logo, ja, warum nicht, aber nur wenn die Qualität stimmt! Einen guten Stiefel wirst Du immer erkennen. Eine gute Jacke aus Pferdeleder auch. Holzauge sei wachsam!

    1. Für das ungeschulte Auge ist es gerade am Anfang sehr schwer die Spreu vom Weizen zu trennen. Da lässt man sich dann doch vom einer Marke oder einer „falschen“ (umsatzorientierten) Beratung blenden. Wenn ihr euch unsicher seid, dann nehmen wir euch gern an der Hand. Fragt lieber einmal mehr nach…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert