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Löffelliste – Was man erleben möchte, bevor…

Habt ihr eine Liste mit Dingen, die ihr noch erleben möchtet, bevor ihr den Löffel abgebt? Klingt seltsam, aber so manche Wunschliste von Fesselliebhabern gleicht einer solchen „Bucket List“ (Löffelliste). Steckt in jedem Kinkster ein kleiner Nimmersatt?

Zugegeben, eine Person, welche sich gerade in der Blüte ihres Lebens befindet, wird sich noch nicht mit einer Löffelliste beschäftigen. Dennoch haben wir immer mehr das Gefühl, dass gerade junge Personen sich schwer damit tun sich in Geduld zu üben. Wenn man junge Neueinsteiger in einer BDSM-Session fragt, was sie denn gern erleben würden, dann kommt gern mal die Antwort „eigentlich alles“.

Im heutigen Zeitalter konsumieren gerade junge Menschen sehr viele Medien (Audio, Bilder, Video) im Internet. Und dieser Medienkonsum weckt natürlich Bedürfnisse und füllt die Wunschliste. Zudem ist Geduld keine weitverbreitete Stärke. Denken wir mal ans Fernsehen. Da hat man das angeschaut, was gerade lief. Heute wird gestreamt und dann gleich noch eine Folge und gleich der nächste Wunschfilm. Die Kids sind heute verwöhnt. Warum warten, wenn man auf Knopfdruck alles unverzüglich geliefert bekommt. Und genauso verhält sich die Jugend, wenn sie in ein Spielzimmer kommt. Alles, jetzt, unverzüglich! Und was nicht da ist, da wird einfach im Internet bestellt.

Der Gedanke einer Löffelliste ist dennoch nicht abwegig, denn man kann sich nicht alles im Internet bestellen. Wir haben in unserem Freundeskreis nachgefragt, was denn auf deren Löffellisten alles steht. Es sollte einen Bezug zu BDSM haben, denn Klassiker wie Kinder bekommen, Haus bauen, einen Baum pflanzen und einen Berg besteigen, das haben wir nicht angefragt. Hier ein paar Beispiele in zufälliger Reihenfolge:

  • Am Gipfelkreuz eines hohen Berges in Handschellen gefesselt sein und fotografiert werden.
  • In Zwangsjacke im Auto transportiert werden, entweder sichtbar auf dem Beifahrersitz oder im Kofferraum.
  • Von einem Dom an der Kette durch die Innenstadt geführt werden.
  • Entführt, gefesselt und ein Wochenende lang gefangen gehalten werden, zudem während der Gefangenschaft mehrfach sexuell penetriert („vergewaltigt“) werden.
  • In einer (echten) Gefängniszelle eingesperrt sein und möglichst dauerhaft Hand- und Fußschellen tragen müssen.
  • Eine Glatze rasiert bekommen, während man gefesselt ist (gern auch in der Öffentlichkeit).
  • Auf einem Bondagestuhl fixiert sein, während man von einer Melkmaschine so lange „zwangsgemolken“ wird, bis man sich den Einschluss in einem Keuschheitsgürtel herbeisehnt und diesen Einschluss dann auch erhält.
  • In einem Stall wie Vieh nackt angekettet sein.
  • Einen Tag im Käfig eingesperrt sein, dabei Windel tragen müssen und das Essen aus einem Napf zu sich nehmen.
  • An eine fremde Mistress „vermietet“ werden und dieser mehrere Tage dienen müssen.
  • Für mehrere Stunden am ganzen Körper eingegipst sein (inklusive Kopf).
  • Ein Wochenende gefesselt sein (abwechselnd in mehreren Positionen).
  • Nackt an einem öffentlichen Pranger stehen (zum Beispiel auf einem Marktplatz).
  • Gezwungen werden Urin (Fremd- und Eigenurin) zu trinken.
  • Mehrere Stunden in einer Isolationskiste gut verpackt und verschnürt eingesperrt sein. Zudem mit Elektrostimulation behandelt werden (und optional an einer Melkmaschine angeschlossen sein).
  • Auf einer öffentlichen Toilette gewickelt werden.
  • Hängebondage mit einem Kran in der Öffentlichkeit.
  • Als Servierplatte bei einem Lebendbuffet dienen, vorrangig bei einer großen Gesellschaft.
  • In einem Vakuumbett fixiert werden.
  • Nacktkellner auf einer Hochzeit mit mindestens 100 Gästen sein.
  • In der Öffentlichkeit bekleidet von fremden Personen angepinkelt werden und mit der nassen Kleidung dann spazieren gehen.
  • Tauchgang mit einem Trockentauchanzug und einem Helmtauchgerät.
  • Mit Flüssiglatex am ganzen Körper bemalt werden.
  • Eingeschlossen in einem sicheren und massiven Keuschheitsgürtel (zum Beispiel einen Latowski), den man dauerhaft tragen kann. Es sollte unmöglich sein für mich in diesem KG „zu kommen“ und ein strenger Keyholder sollte mich darin mehrere Monate keusch halten.

Das war nur eine kleine Auswahl. Einige Einträge auf so mancher Löffelliste bezogen sich auf spezielle Produkte (Keuschheitsgürtel, Melkmaschine, Vakuumbett, etc.) und das Tragen bzw. das Anwenden des jeweiligen Produktes. Ich muss gestehen, dass mindestens ein Punkt sich auch auf meiner persönlichen Liste befindet. Welcher genau, das überlasse ich eurer Fantasie.

Einige dieser Punkte auf der BDSM-Löffelliste sind Sehnsüchte, die noch nicht erfüllt wurden. Manchmal hat man sich bisher noch nicht getraut oder es hat der passende Partner oder die passende Gelegenheit dazu gefehlt. Der Faktor Zeit spielt bei einigen dieser Punkte auf der Löffelliste eine wichtige Rolle. Ein Tag, ein Wochenende, eine Woche, mehrere Monate. Zeitintervalle, die uns an die körperliche Grenze bringen.

Der nächste relevante Faktor, der manchmal direkt und manchmal indirekt einbezogen wird, ist die Öffentlichkeit! Viele haben einen Drang dazu ihre sexuellen Fantasien nicht nur im Schlafzimmer, sondern auch in der Öffentlichkeit auszuleben. So ist es manchmal der Reiz bzw. der Kick von fremden Personen erwischt zu werden. Auf der anderen Seite ist es auch die Freude an BDSM und diese mit seinen Mitmenschen teilen zu dürfen. So mag es für einen Sklaven normaler Alltag sein, seiner Mistress zuhause nackt zu dienen und ihr zu servieren. Für eine Mistress ist es normal, wenn ihr Sklave ihr nackt dient. Es wäre doch schön, wenn es bei einer großen Gesellschaft ebenso normal wäre.

Und hier kommen wir auch schon zum dritten wichtigen Faktor, die Normalität. Auch wenn die allgemeine Gesellschaft immer wieder verdeutlicht, dass BDSM-Liebhaber abnorm oder gar krank sind, so ist es umso wünschenswerter, dass BDSM in der Öffentlichkeit an Normalität gewinnt. Eine Person am Pranger auf dem Marktplatz, ein kniender Sklave, der kahlgeschoren und/oder an der Kette geführt wird und viele andere Dinge.

Wir glauben jeder von euch hat einen solche Liste, wenn auch nicht immer auf Papier, aber in euren Köpfen gibt es diese Dinge, die ihr in eurem Leben gern noch erleben würdet. Schreibt uns gern die Punkte auf eurer Löffelliste, wir freuen uns auf eure Zusendungen.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

4 Gedanken zu „Löffelliste – Was man erleben möchte, bevor…“

  1. Löffellisten machen immer Sinn, egal, wie man die eigene Lebenserwartung noch einschätzt. Ganz abgesehen davon, wie sehr frau/mann sich darin leider täuschen kann, so zeigt eine solche Liste auf, welche Geister wir noch wecken möchten, weil sie noch nicht frei gelegt worden sind.
    Persönlich stelle ich fest, dass sich ganz viel um Zeit dreht: Die Zeit haben, mich zu verschenken und mit mir ganz viel Zeit mit mir. Das Gefühl, eine Ewigkeit fühlen zu können, eine Endgültigkeit. So, dass BDSM gerade mal wieder noch etwas wahrer wird. Ganz persönlich.

  2. So eine Liste hab ich nicht, es wird ja eh nix draus. Daher gieße ich derlei Ideen lieber in Erotikgeschichten.

    Gruß
    Eriktion

  3. Ein Tauchgang im schweren Helmtauchgerät war immer mein größter Wunsch. Es hat gedauert, bis ich mich dazu aufraffte – der Film „Men of Honor“ gab vor vielen Jahren den Ausschlag. Und dann blieb es nicht bei einem Tauchgang. Inzwischen konnte ich es mehr als 20 Mal genießen, und die Vorstellung ist immer noch geil.
    Meine unerfüllten Wünsche für die Liste: einen kompletten schweren Gummi-Chemieschutzanzug mit Pressluft-Atemgerät zu tragen, eine vollständige Ritterrüstung / Plattenrüstung, und einen Astronautenanzug im Unterwasser-Trainingsbecken der NASA!

    1. Den Film kennen wir auch. Steht hier sogar auf DVD im Regal. Wir möchten nicht leugnen, dass eine gewisse Vorliebe für schwere Tauchanzüge einer der Gründe war einen genaueren Blick auf den Film zu werfen.
      Und auch bei den anderen Punkten hören wir uns nicht nein sagen. Und das ist auch gut so, dass wir immer noch Wünsche und Träume haben und so nach etwas streben.
      Weiter so, danke dass du deine Gedanken mit uns geteilt hast!

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