Seit wir im Jahre 2017 den Fesselblog gegründet haben, gab es viel Feedback. Lob und Tadel und viele Fragen zu speziellen Themen. Einige Leserfragen haben wir als Anlass genommen, um bestimmte Themen in einem dedizierten Beitrag zu behandeln. In diesem Beitrag stellen wir uns euren Fragen über den Fesselblog selbst.
Florian aus Berlin: Was war für euch der Auslöser einen Blog über BDSM zu schreiben?
Fesselblog: In unserem privaten Umfeld gab es viele Fehlinformationen zu den Themen BDSM und Fetisch. Und hier haben wir einen Aufklärungsbedarf erkannt. Uns ist wichtig, dass die Vorliebe für BDSM und das Ausleben eines Fetischs nicht mit negativen Gedanken verknüpft wird. Zudem wollten wir nicht nur aufklären sondern auch unterhalten. So ist sowohl für Neueinsteiger als auch für Erfahrene etwas dabei.
Nadine aus Wolfsburg: Wie seid ihr auf den Namen Fesselblog gekommen?
Fesselblog: Wir waren lange auf der Suche nach einem passenden Namen. Er sollte aussagekräftig und einfach zu merken sein. Da die Themen BDSM und Fetisch im Fokus liegen und es sich dabei um einen deutschsprachigen Blog handelt, haben wir das deutsche Wort „Fessel“ und „Blog“ kombiniert und daraus wurde der „Fesselblog“. Als nächstes haben wir geschaut, ob die Internet-Domain noch verfügbar war und haben uns diese sofort gesichert.
Georg aus München: Wer seid ihr eigentlich und wo kommt ihr her?
Fesselblog: Wir sind Freunde, die die Freude an BDSM und Fetisch verbindet. Die meisten Teammitglieder kommen aus dem südlichen Bayern. Von Augsburg bis ins Oberallgäu, von Neu-Ulm bis München. Wir haben auch tatkräftige Unterstützung aus Norddeutschland (u.a. Ostfriesland) und aus Österreich und der Schweiz. Unser Freundeskreis wächst immer weiter. Manche aktive Teammitglieder sind schon in den wohlverdienten Ruhestand gegangen, liefern uns aber immer wieder spannende Ideen für neue Beiträge und unterstützen uns im Hintergrund.
Elias aus Lüneburg: Ich traue mich nicht in Fetischkleidung vor die Haustüre. Habt ihr mir einen Rat?
Fesselblog: Auch für uns war der Schritt in die Öffentlichkeit eine Hürde. Einen Fetisch zu haben und diesen auch auszuleben, das war eigentlich nie ein Problem. Doch die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen, das erfordert Mut. Manchmal ist es einfacher dies nicht allein zu tun. Nehmen wir beispielsweise an, dass du einen Fetisch für Kleidung aus Elastan („Spandex“) hast. Für dich scheint es unvorstellbar zu sein, sich in hautenger und körperbetonter Kleidung aus eben diesem Material in die Öffentlichkeit zu begeben. Doch vielleicht wäre es für dich einfacher, wenn du nicht allein bist. Manchmal ist man in der Gruppe eben stärker. Vielleicht findest du einen Gleichgesinnten, der diesen Fetisch teilt und ihr ihn gemeinsam ausleben könnt. Wir können dich nur ermutigen, deinen Fetisch offen auszuleben und dich nicht dafür zu schämen. Und wenn der erste Schritt getan ist, dann wirst du sehen, wie „einfach“ es ist, den Fetisch in der Öffentlichkeit zu zeigen. Und man muss immer bedenken, dass ein Kleiderfetisch von den Mitmenschen oft gar nicht als ein solcher wahrgenommen wird.

Steffi aus Aachen: Könnt ihr Berufliches und Privates trennen?
Fesselblog: Manchmal verschwimmen die Grenzen. Doch auch wenn manche Kollegen hinter die „Geheimnisse“ des Privatlebens kommen, so haben wir nie negative Kritik erhalten. Im Gegenteil: Die Leute waren neugierig und offen uns gegenüber. Es verlief meistens als allgemeiner Smalltalk über diverse Fetische oder Fesselmethoden. Die Themen waren für uns und auch für unsere Gesprächspartner nie unangenehm, es wurden nie persönliche Details ausgetauscht. Kurzum: Einige Kollegen haben offenes Interesse am Thema bekundet, aber jegliche Form des Auslebens dieser Fetische meist dementiert.
Alex aus Saarbrücken: Habt ihr schon „Probleme“ oder gar Anfeindungen von Lesern gehabt? Gibt es einen Konkurrenzkampf mit anderen Bloggern?
Fesselblog: Es ist nicht immer alles Gold was glänzt. Natürlich müssen wir uns auch Kritik stellen und sehen das auch als Chance, um uns zu verbessern. Ein Leser hatte uns nach einem Rat gefragt was einen medizinischen Eingriff angeht. Wir haben ihm damals geraten, dass er das mit seinem Hausarzt besprechen solle und dieser ihn dann zu einem Facharzt weitervermitteln kann. Sowohl Haus- als auch Facharzt haben dann von einem Eingriff abgeraten und wir waren im Nachgang dann „die Bösen“. Wir haben uns vorgenommen immer nach bestem Wissen und Gewissen auf die Leute zuzugehen und entsprechende Antworten zu formulieren. Es steht natürlich jedem frei eine andere Meinung einzuholen.
Und einen wirklichen Konkurrenzkampf gibt es selten. Wir sind mit anderen Bloggern in Kontakt und haben auch schon gemeinsame Projekte gestemmt. Klar gibt es auch hier schwarze Schafe, die uns mitteilen, dass unser Blog schlecht und ihr Blog deutlich besser sei. Auf solche Hahnenkämpfe lassen wir uns prinzipiell nicht ein.
Ella aus Linz: Warum schreibt ihr eure Beiträge nur auf Deutsch?
Fesselblog: Wir haben uns bewusst für den deutschsprachigen Raum entschieden, weil wir auch die räumliche Nähe zu unseren Lesern gesucht haben. Zudem gibt es viele Menschen, die kein oder nur schlechtes Englisch sprechen und auch diesen wollten wir die Möglichkeit geben sich über die Themen BDSM und Fetisch zu informieren. Zudem tun wir uns mit Deutsch als unsere Muttersprache auch einfacher neue Beiträge zu schreiben. Wir finden es immer noch etwas befremdlich, wenn sich mehrere Deutsche in den sozialen Netzwerken in Englisch öffentlich austauschen, nur um die Diskussion möglichst international zu gestalten.
Sebi aus Winterthur: Habt ihr einen eigenen Playroom?
Fesselblog: Einige unserer Teammitglieder haben einen eigenen Playroom und wir haben einige sehr liebe Freunde, die uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Es ist aber nicht so, dass jedes einzelne Teammitglied ein eigenes Spielzimmer hat. Manche leben ihren Fetisch offen in der ganzen Wohnung aus, sodass der Fetisch nicht auf einen bestimmten Raum beschränkt wird.

Franzi aus Neubrandenburg: Kann man bei euch eine Session buchen oder könnt ihr Spielpartner vermitteln?
Fesselblog: Leider ist das nicht möglich. Am besten findet man geeignete Spielpartner in entsprechenden Locations (z.B. einem Fetischclub) oder auf diversen Kontaktbörsen im Internet. Wir können hier leider keine Kontakte vermitteln.
Michael aus Bremen: Kann ich euch als Model zur Verfügung stehen?
Fesselblog: Wir veranstalten in unregelmäßigen Abständen Fotoshootings. Manche sind kleiner, manche werden größer aufgezogen. Prinzipiell sind wir immer auf der Suche nach „neuen Gesichtern“ und freuen uns immer spannende Persönlichkeiten kennenzulernen und deren Hintergrundgeschichte zu erfahren. Das strahlen dann die Bilder auch aus.
Nehmen wir ein Beispiel: Man kann theoretisch jede Person in einen Gummianzug stecken und diese Person ablichten. Wenn man aber jemanden findet, der Gummi gern trägt, dann strahlen das die Bilder auch aus. So versuchen wir immer herauszufinden, welche Vorlieben unsere Models haben und dann werden entsprechende Möglichkeiten erarbeitet und Shootings geplant.
Es gab aber auch schon Bewerber, die kein Shooting, sondern eine Session wollten. Das müssen wir hier leider klar abgrenzen. Klar soll das Shooting allen Beteiligten Spaß machen, aber es ist doch Arbeit. Und bei einer Session legen wir gern die Kamera mal auf die Seite und genießen einfach nur den Moment.
Manu aus Stuttgart: Hattet ihr vor eurer ersten Session Angst?
Fesselblog: Das ist eine schwierige Frage, da es bei jedem Teammitglied etwas anders ist. Im Großen und Ganzen überwiegt aber bei jedem die Vorfreude auf eine Session. Jeder von uns hatte an sich eine gewisse Affinität zu BDSM und hatte vor der ersten richtigen BDSM-Session Selbstversuche unternommen. Die erste Session war dann meist die offizielle Bestätigung, dass man diesen Weg gehen möchte und das Thema weiter vertiefen wird. So haben sich die Fetische entwickelt und gefestigt und die Rollen wurden verteilt. Der eine ist dominant, der andere lieber devot und dann gibt es noch Switcher, die beide Rollen lieben und ausleben.
Um die Frage zu beantworten: Nein, wir hatten keine Angst vor der ersten Session. Aber das Kribbeln im Bauch gehört wie bei jedem ersten Date auf jeden Fall dazu!
Anna aus Braunschweig: Gab es schon mal eine Session, die ein voller Reinfall war?
Fesselblog: Leider ja. Es gab verschiedene Gründe, aber meist hat die Chemie zwischen den Spielpartnern einfach nicht gepasst. Und man muss eine BDSM-Session nicht erzwingen. Wenn man merkt, dass es nicht passt, dann sollte man die Session frühzeitig abbrechen oder gar nicht erst starten. Es ist keinem damit geholfen eine Session durchzuführen, die keinen Spaß macht und die dann unterm Strich für die Beteiligten unbefriedigend ist.
Daniel aus Augsburg: Habt ihr teure Spielsachen?
Fesselblog: Der Begriff „teuer“ liegt immer im Auge des Betrachters. Für den einen sind 1000 Euro viel Geld, für den anderen sind es schon 50 Euro. Man sollte sich nie daran messen, möglichst teure Spielsachen zu besitzen. Viel wichtiger ist die Frage, was einem selbst bestimmte materielle Dinge wert sind. Und es kommt darauf an, wie oft die entsprechenden Gegenstände dann im Einsatz sind. Nur etwas besitzen, um es dann in den Schrank zu stellen, ist aus unserer Sicht rausgeworfenes Geld und seien es auch nur zehn Euro Materialwert. Wenn es hingegen Dinge sind, die häufig zum Einsatz kommen, dann sollte man nicht in „teuer“, sondern in „hochwertig“ investieren.
Ein Beispiel: Eine Keuschheitsschelle für Männer mag man schon für 20 Euro im Internet finden und dennoch gibt es auch Modelle für ein Vielfaches des genannten Preises, die dann vielleicht auf Maß sind, aus hochwertigerem Material und entsprechend langlebiger. Wenn man also vorhat, das Thema Keuschheit ernsthaft und dauerhaft zu vertiefen, soll sollte man hier entsprechend hochwertig investieren.
Um deine Frage zu beantworten: Ja wir haben auch einige wenige „teure“ Spielsachen, welche auch regelmäßig im Einsatz sind und uns Freude bereiten. Wobei wir hier immer darauf geachtet haben, dass es sich hierbei auch um hochwertige Produkte handelt, die aus unserer Sicht das Geld dann auch wert waren bzw. sind.
Das war jetzt nur eine kleine Auswahl an Fragen, die uns Leser in den letzten Jahren gestellt haben. Natürlich hat jeder auch eine entsprechende direkte Antwort bekommen. Uns war es dennoch wichtig, dass wir auch anderen Lesern diese Fragen und die dazu gehörigen Antworten zur Verfügung stellen. Wir gehen stark davon aus, dass noch viele weitere Fragen folgen, wir sind gespannt!

Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß mit unserem Fesselblog und hoffen, dass ihr noch viele spannende Beiträge hier findet.
Es grüßt euch
Euer Dennis