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Lebendmöbel

Jeder dominante Spielpartner versucht das Dasein seines devoten Gegenübers so effizient wie nur möglich zu gestalten. Teilweise lassen sich Sklaven wunderbar als Möbelstück umfunktionieren, was die lebenden Objekte gern mal an die Leistungsgrenze bringen kann, physisch und psychisch.

Jede Beziehung besteht aus Geben und Nehmen. Bei BDSM-Beziehungen mag das Verhältnis vielleicht etwas verschoben sein, es ist dennoch vorhanden. Ein Sklave wird meist mehr physische Aufgaben im Haushalt erhalten als eine Mistress oder ein Master. Jeder geht seinen eigenen Weg und einige Momente möchte man bewusst gemeinsam verbringen. Das gemeinsame Abendessen, gemeinsam die Nacht verbringen oder ein gemeinsamer Spaziergang. Den gemeinsamen sexuellen Akt sollte man natürlich auch nicht außer Acht lassen. Doch BDSM ist so viel mehr als nur Sex. BDSM ist eine Lebenseinstellung und diese kann man auch in anderen Situationen ausleben.

Nehmen wir an, man möchte in Ruhe ein Buch lesen und die täglichen Aufgaben im Haushalt wurden zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Genau das ist der Punkt, an dem der Sklave zur Ruhe kommen kann. Was wäre da passender, als dem dominanten Partner als Lebendmöbel zu dienen. Runter auf den Boden auf alle Viere und schon hat der Master eine optisch ansprechende Beinablage. Wir haben bewusst sehr provokant geschrieben, dass der Sklave hier zur Ruhe kommen kann. Dem ist natürlich nicht so, denn das Umfunktionieren zu einem Lebendmöbelstück kann für Körper und Geist durchaus belastend sein.

In den ersten Minuten als Fußablagebank mag die Geilheit noch sehr hoch sein. Irgendwann fängt der Rücken an zu schmerzen. Je nach Fußboden melden sich die Knie und man möchte sich am liebsten flach auf den Boden legen. Ein kräftiger Schlag auf den Hintern erinnert den Sklaven schnell daran, dass er hier nichts zu melden hat.

Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten einen devoten Spielpartner zu einem (vorrangig) schweigenden Möbelstück umzufunktionieren. Wie wäre es mit einem kleinen Beistelltisch neben dem Sofa. Einfach dem Sklaven ein Tablett in die Hände geben und ihn neben Sofa dem knien lassen. Hier kann man wunderbar seine Getränke für einem entspannten Filmabend abstellen. Und wehe ein Tropfen des Getränks des Masters oder dessen Gäste wird verschüttet.

Eine uns bekannte Mistress hat uns kürzlich von einer Session erzählt, in der ihr Sklave unbedingt zu einem Lebendmöbelstück abgestellt werden wollte. Was dieser Sklave nicht bedacht hatte war, dass die Mistress ihn in den Keller gestellt hat, ihm ein Brett in die Hände gab und darauf ein paar Konserven positioniert hat und dann zu ihm meinte: „Du bist jetzt mein neues Vorratsregal“. Das hatte sich der Sklave natürlich gänzlich anders vorgestellt und er dachte hier an eine direkte Interaktion, zum Beispiel als Fußablagebank.

Aber nicht zu jedem Möbelstück hat man auch im „normalen Alltag“ permanenten direkten Kontakt. Es gibt Möbel, die sieht man nur an und berührt sie selten oder gar nicht. Ein Sklave sollte sich bei der Aussprache seines Wunschs klar ausdrücken, sonst könnte er als Regal im Keller enden. Welche Möglichkeiten gibt es?

  • Fußablagebank
  • Tisch
  • Stuhl
  • Regal
  • Kerzenständer
  • Toilettenpapierhalter
  • Kleiderständer/Garderobe
  • usw.

Nicht jedes Beispiel bringt bei jedem Leser sexuelle Reize hervor. Die Fußablagebank ist das wohl am meisten verbreitete und auch ohne viel Vorlauf schnell praktiziert. Personen, die auch gern mal auf der Toilette diverse Spielereien praktizieren (z.B. Natursekt) erfreuen sich vielleicht an einem vor sich knienden lebenden Toilettenpapierhalter. Andere würden sich in ihrer intimen Privatsphäre gestört fühlen.

Die physischen Grenzen sind den meisten wohl bekannt. Wenn man lange in einer Position verharrt, dann kommt es zu Muskelschmerzen und Ermüdung. Man sollte seinem neuen Lebendmöbelstück auch mal eine Pause gönnen. Und bei etwas körperlicher Bewegung kann der Sklave zum Ausgleich umgebend die Gäste bewirten oder im Haushalt für Ordnung sorgen. Wichtig ist, dass man vor, während und nach einer solchen Session sich um den Sklaven sorgt. Man kann eben nicht einen Sklaven die ganze Nacht als Regal im Keller „parken„. Irgendwann wird dieser vor Erschöpfung umkippen und das kann auch Narben auf der Seele hinterlassen.

Ein uns bekannter Sklave durfte seinem ehemaligen Master regelmäßig als Fußablage dienen. Was da in seinem Kopf vorging, war ein regelrechtes Feuerwerk. Auf der einen Seite war es Freude und Geilheit, weil er seinem Master dienen durfte. Auf der anderen Seite waren da aber die körperlichen Grenzen und eine gewisse Art von Scham diese offen zu zeigen. So quälte sich der Sklave immer und immer wieder durch diese Momente, ohne offen über seine persönlichen Grenzen zu sprechen. Er wollte Stärke zeigen und seine Schwächen eher verstecken. Doch das war ein großer Fehler! Lieber die Grenzen klar aufzeigen und eine vernünftige Pause machen, als die Konsequenzen danach tragen zu müssen. BDSM ist nicht dafür da sich gegenseitig zu zerstören. BDSM sollte da sein, um aneinander zu wachsen und das Leben mehr zu genießen.

Auch die Tagessituation hat einen großen Einfluss auf solche Sessions. Sollte der Rücken schmerzen, so ist das Verharren als Stillleben vielleicht kontraproduktiv und man macht vielleicht lieber einen gemeinsamen Spaziergang. Dieser kann natürlich auch in Gear stattfinden oder versteckt unter der Kleidung mit einem Keuschheitsgürtel oder Buttplug. Manche tragen vielleicht auch offen ein Sklavenhalsband. Nachdem die kältere Jahreszeit vor der Türe steht, kann man dieses unter einem Halstuch oder Schal auch sehr dezent verstecken.

Welche Ideen habt ihr zum Thema Lebendmöbel? Habt ihr euch schon mal gewünscht ein solches dekoratives Möbelstück in der Wohnung zu haben oder habt ihr eine Sklavin oder einen Sklaven, die regelmäßig zu solchen Zwecken umfunktioniert werden? Schreibt uns gern eure Erfahrungen oder Wünsche. Wir sind sehr gespannt.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

2 Gedanken zu „Lebendmöbel“

  1. Das ist wirklich ein spannendes Thema. Ich genieße es, für meine Herrin einfach nur IHR Möbelstück zu sein. In der Regel bin ich die Bank, auf der Sie Ihre Füße ablegt. Entweder liest Sie dann (Buch), oder sieht/hört sich etwas an. Das geht dann meistens so eine Stunde lang. Interessant finde ich, dass mich das gar nicht geil macht, wie im Artikel beschrieben. Ich werde ruhig und bin einfach nur zufrieden, dass ich Ihr so dienen darf. Wenn ich von Anfang an eine gute Position finde (Oberschenkel 90 Grad zum Boden, Unterarme auf den Boden, Oberarme 90 Grad und die Stirn vorne an die Couch anlehnen). In der Haltung passiert es mir dann häufig, dass ich komplett wegdrifte, fast einschlafe. Möbel sind ja auch nicht wach ;-).
    Ich habe dann kein Gefühl für die verronnene Zeit und erstaunlicherweise kann ich diese Haltung fast komplett schmerzfrei halten, sieht man von gelegentlichen Rohrstock Berührungen meines Arsches ab, die mir Herrin verabreicht, damit es mir nicht zu gut dabei geht.

    1. Ja das ist auch ein spannendes Thema. Die meisten Sklaven, mit denen wir zu diesem Thema Kontakt hatten, haben sich dafür ausgesprochen, dass es eine große Ehre ist für die dominante Partnerin oder den dominanten Partner zum Lebendmöbelstück umfunktioniert zu werden. Ob die Geilheit im Vordergrund steht, das glauben wir nicht. Aber es wird eine gewisse „Grundgeilheit“ haben, der Partnerin oder dem Partner zu dienen. Denn das ist es, was eine devote Person tut, wenn sie zu einem Lebensmöbelstück umfunktioniert wird: DIENEN!
      Spannend ist der Aspekt, dass du es scheinbar länger aushältst als andere devote Personen. Aber auch das ist nur eine Frage der Zeit, denn auch nach mehreren Stunden wird dein Körper an die Grenzen kommen. Die Frage ist, ob man solche Grenzerfahrungen anstrebt. Da sind ein paar Hiebe mit dem Rohrstock doch eine gelungene Abwechslung. Und Möbelstück hin oder her: Wer hat nicht schon mal mit der flachen Hand auf die Polsterfläche eines Sofas mit voller Wucht geschlagen?

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