„Auf die Knie“ ist wohl ein Befehl, den fast jede devote Person gern hört. Auch wenn das BDSM-Abenteuer farbenfroh und umfangreich ist, können die Schmerzen während und nach einer Session ungeahnte Ausmaße annehmen. Und es hat nicht nur immer mit dem Alter zu tun…
Wir haben auch schon darüber berichtet, dass eine Session durchaus Spuren hinterlassen kann. Aber nicht jede dieser Spuren ist von außen sofort ersichtlich. Nein es geht jetzt nicht um versteckte Hämatome unter der Kleidung, sondern eher „Schäden an unserem Grundgerüst“.
Jede Person hat seine eigenen psychischen und physischen Grenzen. Die Belastbarkeit ist einem selbst oft nicht bewusst. Einige BDSM-Freunde sind deshalb auf der Suche nach Grenzerfahrungen um ihre eigenen Grenzen herauszufinden und diese ggf. auch zu erweitern.
Und so wie jeder Mensch andere Gegebenheiten hat, so hat jede Location für eine potentielle Session auch andere Gegebenheiten und auch Möglichkeiten. Egal ob auf zwei oder auf vier Beinen, ist der Boden das erste, auf welches ein devoter Spielpartner seinen Blick richtet. Ist es ein harter und kalter Betonboden, sind dort Fliesen oder ein flauschiger Teppichboden? Jeder Boden hat seine Vor- aber auch Nachteile.
Beton-, Stein- und Fliesenboden:
Sieht gut aus, kann man gut abwischen, wenn es mal feucht wird, kann aber dann auch rutschig werden. Zudem kann man mit diversen Stiefeln auch Kratzer hinterlassen und zum Knien ist er nicht gerade angenehm. Zudem ist ein Fliesenboden ohne Fußbodenheizung richtig kalt, sollte man sich unbekleidet oder barfuß darauf befinden. Gerade Frauen neigen hier gern mal zu einer Blasenentzündung. Es kommt natürlich bei einer BDSM-Session immer darauf an, was man vorhat. Wenn die Session vorrangig im Stehen stattfindet und man dabei Schuhe oder Stiefel trägt, dann kann man das durchaus gut aushalten und im Anschluss gut saubermachen. Gerade bei Fliesen sollte man aber aufpassen, keine Sachen fallen zu lassen. Wem schon mal ein 1,5 kg schweres Halseisen runtergefallen ist, der weiß wovon wir sprechen. Das gibt eine schöne Schramme in einer Fliese.
Parkett:
Ein deutlich „wärmerer“ Boden, den man sich mit Straßenschuhen und diversen Flüssigkeiten sehr schnell ruinieren kann. Für eine BDSM-Session also eher ungeeignet.
Vinylboden:
Gut zu reinigen und strapazierfähig. Eigentlich „der perfekte“ Boden für eine Session? Natürlich hat auch dieser Boden seine Grenzen der Strapazierfähigkeit.
Teppichboden:
Kuschelig und angenehm, jedoch gilt auch hier die Regel, dass man mit Straßenschuhen und Flüssigkeiten eher vorsichtig sein sollte. Flecken von Silikonöl wird man bis in alle Ewigkeit sehen. Und auch bei Spielen auf vier Beinen muss man aufpassen nicht zu sehr zu rutschen, weil es „Verbrennungen“ auf der Haut geben könnte.
Aber extra für eine BDSM-Session den Boden aus dem Spielzimmer, Schlafzimmer oder Wohnzimmer reißen und einen neuen verlegen? Nein! Es gibt andere Möglichkeiten. Wenn ein Spielpartner auf vier Beinen unterwegs ist, dann eignet sich durchaus die Anschaffung von entsprechenden Knieschonern, wie man sie auch vom Skaten kennen mag.
Eine weitere Alternative sind sogenannte „Spielfliesen“ oder „Puzzlematten“, welche man relativ individuell an die örtlichen Gegebenheiten anpassen kann und auf der ein Sklave gut auf die Knie gehen kann, ohne wegen Knieschmerzen und folglich dann wohlmöglich auch Rückenschmerzen zu sehr zu jammern. Sollten die Spiele etwas feuchter oder schweißtreibender werden, sollte man vielleicht eine Folie darunterlegen, damit der Boden darunter (im Vorschaubild Parkettboden) nicht versaut wird. Aber Achtung: Mit einer Folie unter den Spielfliesen wir die Geschichte umso rutschiger.
Wir hatten inzwischen mehrere Sessions auf diesen Spielfliesen und sie haben sich bewährt. Großer Vorteil ist natürlich auch, dass man diese auch kurzfristig im Wohnzimmer ausbreiten kann und somit eine relativ spontane Spielwiese generieren kann. Es hat ja schließlich nicht jeder die Möglichkeit für seine Sexualität einen eigenen Raum (Spielzimmer) dafür bereitzustellen.
Gerade Barfuß ist auch das Stehen deutlich angenehmer als auf einem „harten“ Boden. Nur mit Straßenschuhen muss man hier ebenfalls aufpassen und etwas bewusster seinen Stand festigen. Je dicker die Spielfließen sind, desto „schwammiger“ ist das Laufen und Stehen darauf. Gerade Personen mit „High Heels“ sollten hier vorsichtig sein, weil gerade spitze Absätze sich dann den Weg durch die Spielfliesen bohren und man dann darin stecken bleibt.
Ein weiterer Vorteil von Spielfliesen bei diversen BDSM Spielen ist, dass man (ebenfalls im Vorschaubild zu sehen) unbedenklich einen Sklaven in Zwangsjacke auf dem Boden legen kann, ohne das Parkett zu verkratzen. Ob der Hersteller dieser Wohnraumprodukte solche Spielarten vorhergesehen hat, ist uns unbekannt. Und wenn spontan Besuch kommt und euch fragt, warum hier eine Spielwiese aufgebaut wird, dann könnt ihr ja mit sportlichen Aktivitäten wie Yoga argumentieren, sofern ihr eure Leidenschaft für BDSM nicht jedem auf die Nase binden wollt.
Welchen Boden habt ihr in eurem Spielzimmer? Oder ist der Boden vielleicht sogar irrelevant, weil man sich doch lieber gemeinsam ins kuschelige Bett legt? Vielleicht hat der eine oder andere Leser ja auch solche Spielfliesen im Einsatz. Schreibt uns gern eure Erfahrungen.
Und bei der Kombination Spielfiesen mit Parkett darunter (so wie im Bild, oder vielleicht sogar bei dem im Bild ?) sollte man zusätzlich noch aufpassen, dass Flüssigkeiten jeglicher Art durch die Fliesen laufen können.
Je nachdem wie lange man das so stehen lässt, kann das am Parkett durchaus Spuren hinterlassen. (Nicht dass das irgendwem schon mal passiert wäre ?)
Wie wäre es mit einer Windel? Man könnte natürlich auch das Recycling von Körperflüssigkeiten entsprechend „forcieren“…
Wie im Beitrag beschrieben ist es manchmal empfehlenswert unter den Spielfliesen eine Folie auszulegen. Aber Achtung: Rutschgefahr!
Na der Sub sollte generell gut fixiert sein 🙂