…aber was machen, wenn der Schlüsselhalter in der Ferne ist? Ein Halsband oder eine Halskette, eine Kette am Fußknöchel, ein Keuschheitsgürtel, eine abgeschlossene Windel-Gummihose – Dinge, die einen Sub erfreuen, weil er sich dadurch bewusster unfrei fühlt. Und auch der Top freut sich, weil er die Kontrolle über seinen Besitz zum Ausdruck bringt. Ein besonderer Kick ist dabei für viele, wenn das Schloss zuschnappt und der „Klick“ ertönt.
Aber wie geht man damit um, wenn ein solch abgeschlossener Gegenstand über die Session hinaus getragen werden soll? Was passiert, wenn ein Notfall eintritt und aufgeschlossen werden muss, der Top aber nicht in der Nähe ist? Oder wie kann man das auch gut in Distanz-Beziehungen einbinden, also auch in Situationen, in denen der Sub das Schloss selber schließt und die Schlüssel bei ihm sind?
Natürlich kann man auf Vertrauen bauen (und Vertrauen sollte eh Grundlage einer BDSM-Beziehung sein), aber für viele gehört es irgendwie dazu oder macht die Situation einfach geiler, wenn wirklich kein Zugriff zum Schlüssel besteht bzw. dieser nur kontrolliert herausgegeben wird.
Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, von denen wir nachstehend ein paar aufgelistet haben:
Schlüsselsafes
Dies sind kleine Metallkisten, die mit einem Zahlenschloss gesichert sind. Entweder stellt der Schlüsselhalter die Kombination vorher ein und überlässt dem Sub den geöffneten Schlüsselsafe, in den dieser dann die Schlüssel nach Verschluss einlegt und dann einfach den Safe zuschnappen lässt. Oder der Sub stellt mit verbundenen Augen und bei laufender Videosession die Kombination ein und nur der Schlüsselhalter kennt dann die Kombination. (Das klingt jetzt vielleicht etwas schwierig, aber mit ein wenig Übung gelingt das gut.)
Wenn er dann an den Schlüssel heran will, muss er vom Schlüsselhalter die Kombination erfragen. Nachteil dieser Lösung ist, dass zum einen so ein Schlüsselsafe schon etwas größer und sperriger ist und somit nicht immer mitgenommen werden kann. Zum anderen kann bei üblicherweise 4-stelligen Kombinationen auch durch Ausprobieren die richtige Kombination gefunden und manchmal sogar erhört werden.
Bluetooth-Schlüsselsafes
Bei diesen Schlüsselsafes ist der Schlüsselherr als Eigentümer in einer speziellen Smartphone-App registriert und die Öffnung wird über einen Gastzugang über die Smartphone-App des Subs gewährt. Sobald der Schlüsselherr Zugriff erlaubt, kann der Sub an seinem Smartphone per Bluetooth die Schlüsselbox entriegeln und dann öffnen. Im Gegensatz zu den normalen Schlüsselsafes ist weder durch Probieren noch Manipulation ein Öffnen ohne Zustimmung des Schlüsselherrn möglich. Allerdings sind diese Safes nochmal schwerer als die normalen.
Boxen/Rohre mit Einmalplombe
Beliebt ist auch die Variante, die Schlüssel z.B. in ein dünnes einseitig offenes Stahlrohr zu stecken und dieses in der oberen Öffnung mit einer nummerierten Einmalplasikplombe zu versehen, so dass die Schlüssel nicht ohne Zerstörung der Plombe entnommen werden können, da sie nicht an der querliegenden Plombe im Rohr vorbei passen. Ein solches Rohr oder eine kleine Box lässt sich auch gut mitnehmen, so dass der Schlüssel im Notfall immer griffbereit ist. Zudem kann im Notfall auch ohne Kontakt zum Top auf den Schlüssel zugegriffen werden. Nachteil ist allerdings, dass solche Einmalplomben vielfach durch sechsstellige Zahlen den Eindruck erwecken, dass sie wirklich sehr einmalig sind. Oft liefern jedoch Hersteller immer dieselben Zahlenkombinationen aus. Hier empfiehlt es sich, im Web mal nach „Durchziehplomben“ oder „Drahtseilplomben“ zu suchen. Diese aus dem professionellen Warenverkehr stammenden Plomben sind meistens günstiger und wirklich individueller als die von einschlägigen Sex-Webshops.
Boxen/Rohre mit Bluetooth-Schlössern
Ähnlich wie die Bluetooth-Schlüsselboxen gibt es auch per Bluetooth mit Smartphone-App gesteuerte Vorhängeschlösser. Das Prinzip ist identisch: der Schlüsselherr gibt dem Sub einmalig den Zugriff frei und der Sub kann dann über sein Smartphone das Schloss öffnen und dann den eigentlichen Schlüssel entnehmen.
Safebags/Sicherheitstaschen
Hierbei handelt es sich um Klarsichtbeutel, die nummeriert sind und mit einem starken Klebeverschluss versehen sind. Die Funktion ist ähnlich wie bei den Taschen, die wir aus Duty Free Shops am Flughafen für Flüssigkeiten kennen. Der Schlüssel wird eingelegt, der Plastikstreifen vom Klebestreifen gezogen und der Beutel verschlossen/verklebt. Beim Öffnen an der Verklebung erscheint eine Sicherheitsbeschriftung, die die Manipulation erkennen lässt. Ansonsten muss der Beutel aufgeschnitten oder aufgerissen werden. Insofern ist jede Manipulation erkennbar. Der Vorteil dieser Beutel ist, dass sie sehr kompakt und leicht sind, also einfach mitgenommen werden können. Auch kann man immer wieder kontrollieren, was im Beutel ist, da es ja ein Klarsichtbeutel ist. Wer so etwas sucht, findet im Web viele günstige und professionelle Angebote z.B. unter dem Stichwort „Safebag“.
Vielleicht ist ja für euch auch eine passende Anregung dabei, wie ihr eure Schlüssel sicher verwahrt bzw. für den Sub unzugänglich machen könnt. Schreibt uns gern einen Kommentar und lasst uns an euren Erfahrungen teilhaben. Und natürlich gilt auch hier: Passt auf einander auf… *klick*
P.S. Das war ein Gastbeitrag von einem treuen Leser. Wir sagen vielen Dank!