Manchmal ist es durchaus praktikabel, einen devoten Spielpartner in einen Käfig zu sperren. Die Käfighaltung wird von einigen sogar als sehr erotisch empfunden. Doch irgendwann kann es langweilig werden, nur im Käfig verweilen zu müssen, da wird es umso spannender, wenn man sich den Käfig teilen kann. Doch gemeinsamer Unfug ist praktisch vorprogrammiert.
„Ein Schlafzimmer ohne Käfig ist kein Schlafzimmer!“ – Reinhard, Gründungsmitglied des Fesselblogs
Bei einem Treffen unter BDSM-Freunden kann es passieren, dass man gewisse devot veranlagte Personen mal in einem Käfig parkt. Und damit es im Käfig auch etwas ungemütlicher wird, haben wir zwei Personen in einen Käfig gesperrt und das Spektakel nahm seinen Lauf. Die beiden Pups konnten die Finger so gar nicht voneinander lassen, was wir natürlich auf eine gewisse Art von außen genießen konnten, auf der anderen Seite kann es auch sehr amüsant sein, wenn man die Mobilität von mindestens einer Person etwas einschränkt.
Und so geschah es auch. Handschellen für eine schnelle Fixierung können sehr hilfreich sein, denn es musste schnell gehen. Fesselungen oder Fixierungen im BDSM können durchaus auf Gegenwehr stoßen. Wie es sich für einen Pup gehört, haben wir seine Hände in Pfoten verwandelt und diese Pfoten durch die Käfigstangen an der Oberseite mit Handschellen fixiert. Somit war einer unserer beiden Gäste im Käfig in der Mobilität schon stark eingeschränkt.
Ihr glaubt gar nicht, wie sinnlich es sein kann über einen Körper zu streicheln, der in Gummi gehüllt ist. Als Neuling im Bereich Gummi stellt man sich oft die Frage, ob man dann das Gummi streichelt oder die Person im Gummi. Wir würden sagen, dass man immer die Person berührt, egal wie viele Schichten an Kleidungsstücken diese trägt. Und Gummi ist ein durchaus kleidsames Outfit unter Fetischisten.
Doch was nun? Natürlich hätten wir die zweite Person im Käfig auch etwas demobilisieren können, doch wir entschieden uns für eine Alternative. Wir haben ihm ein Spielzeug in die Hand gegeben, einen Massagestab. Mit eben diesem Massagestab wurden die erogenen Zonen des „Zellengenossens“ erforscht.
Seien es nun die Nippel oder etwas tiefer der Intimbereich. Es gibt viele Möglichkeiten mit einer kleinen Vibration die Emotionen seines Gegenübers zum Beben zu bringen. Glücklicherweise war das Opfer dieser vibrierenden BDSM-Massage sicher in einer Keuschheitsschelle verschlossen, so war es eine hocherotische und dennoch keusche Session, die wir durch das Käfiggitter beobachten konnten.
Auf was möchten wir hinaus? Wir möchten euch damit sagen, dass BDSM so viel mehr als nur ein Mittel zum sexuellen Höhepunkt ist. BDSM ist eine der intensivsten Wege einer anderen Person körperlich und auch geistig zu begegnen. Geistig, da der beste Sex im Kopf stattfindet und körperlich, weil BDSM sehr oft mit physischen Handlungen verbunden ist.
Für einen Fetischisten ist es vollkommen „normal“ sich seine Fetischkleidung anzuziehen und so seinen Freunden optisch zu begegnen. Nicht immer impliziert das Erscheinen in Fetischkleidung auch den Wunsch nach direkten physischen Handlungen. Manche Personen haben diese Kleidungsstücke einfach nur an, weil sie sie schön finden und sie sich darin wohl fühlen. Manche tragen zuhause auf dem Sofa Gummistiefel, andere genießen ihr Abendessen in Leder und wieder andere legen sich Zuhause ein Halseisen an. Und diese Dinge können vollkommen losgelöst sein, obwohl noch weitere Personen zugegen sind.
Das Tragen von Fetischkleidung oder BDSM-Zubehör muss auch nicht bedeuten, dass es zum sexuellen Höhepunkt kommt. Und dennoch kann man wundervolle Momente genießen, egal ob allein oder gemeinsam. Der Weg ist das Ziel. Wenn das Ziel wäre den sexuellen Höhepunkt zu erlangen, so ist BDSM nicht der direkte Weg dorthin, sondern eher ein kleiner Irrgarten mit vielen Wegen, Abzweigungen und manchmal auch Sackgassen. Jeder Schritt in diesem Irrgarten prägt uns und bringt uns einen Schritt weiter. Doch manchmal wollen wir das Ziel gar nicht erreichen, sondern verweilen lieber in diesem Irrgarten, dem Labyrinth der Lust.
Wir lieben BDSM und manchmal sind wir geneigt diese Freude und Euphorie auf unsere Mitmenschen zu übertragen. Doch auch wir müssen verstehen, akzeptieren und auch respektieren, dass es viele Personen gibt, die mit dieser Welt nichts anfangen können. Allein der Gedanke sich in enges Gummi zu hüllen und in einen Käfig sperren zu lassen, erscheint ihnen als nicht rational und unverständlich. Und es würde auch nichts bringen diese Personen mit „Zwang“ vom Gegenteil zu überzeugen.
Wir praktizieren ausschließlich einvernehmliches BDSM und da liegt es uns fern Personen gegen ihren Willen mit BDSM zu belästigen. Und deshalb auch die etwas spitze Überschrift unseres Artikels „Ein Käfig voller Narren“, wobei es keine direkte Anspielung auf den gleichnamigen Spielfilm aus dem Jahre 1978 sein sollte. Habt Spaß miteinander und passt aufeinander auf!