Schon mal was von Hogtie gehört? Im BDSM ist diese Art der Fesselung sehr wirkungsvoll. Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Devoten mit wenigen Handgriffen mit dieser Fesselmethode effektiv zu fixieren, es gibt jedoch ein paar wichtige Sicherheitsaspekte, die man beachten sollte.
„Hogtie“, komischer Name! Der Name kommt aus dem Englischen und setzt sich aus „hog“ und „tie“ zusammen. „Tie“ sollte den meisten bekannt sein und bedeutet „fesseln“ und „hog“ bedeutet „Schwein“. Eine schweinische Fesselung? Ja in der Tat hat diese Art der Fesselung den Ursprung im Schweinestall. Um Schweine an der Flucht (evtl. vor dem Schlachter) zu hindern, wurden (bzw. werden) Schweinen alle vier Beine zusammengebunden. Und diese Art der Fesselung, alle vier Extremitäten zusammenzubinden, nennt man bis heute „hogtie“.
Auch im BDSM hat man diesen Namen übernommen. Und durchaus kann es in einer Session relativ schweinisch zugehen. Bei uns Menschen gibt es zwei Varianten Hände und Füße aneinander zu binden, einmal vor und einmal hinter dem Körper. Im BDSM spricht man aber meist nur von Hogtie, wenn die Fesselung hinter dem Körper stattfindet!
Doch wie wird gefesselt? Man kann mit Handschellen, mit Leder-/Gummifesseln oder auch mit Seilen starten. Dem Devoten werden die Hände auf den Rücken gefesselt, hier kann dieser noch aufrecht stehen. Dann muss er sich auf den Boden legen und die Füße werden aneinander gefesselt. Zum Schluss werden die Handfesseln und die Fußfesseln miteinander verbunden. Je nachdem, wie beweglich der Devote ist, kann man diese Verbindung enger oder eher lockerer gestalten.
Wie ihr im Vorschaubild oben seht, haben wir hier ein Opfer mit Seilen in diese Position gebracht. Eine Alternative sind kleine Hogtie-Fesselhilfen, wie diese hier:
Theoretisch kann man sich eine solche Fesselhilfe auch mit etwas handwerklichen Geschick selbst basteln. Großer Vorteil ist, dass man hier wunderbar diverse Lederfesseln verbinden kann (sofern diese feste D-Ringe haben). Auch für Selfbondage ist das eine gute Variante mit sich selbst zu spielen. Hier ein Beispiel mit verbundenen Lederfesseln:
Es gibt auch komplett fertige Hogtie Fesselkombinationen zu kaufen, meist ist es eine Kombination aus Hand- und Fußschellen, welche mit einer Kette verbunden sind. Bei gebrauchsfertigen Fesselkombinationen leidet allerdings die Flexibilität, die man bei Lederfesseln oder Seilfesselungen genießt.
Aus diesem Grund wollen wir euch nochmal auf unsere Videos aufmerksam machen, besonders das Video über die „Seilfesselung zweier paralleler Strukturen“. Mit dieser Methode kann man die Hände wunderbar verbinden und auch die Füße aneinander fesseln. Mit einem weiteren Seil kann man dann stufenlos Hände und Füße immer enger zusammenziehen und schließlich auch verknoten.
Schaut euch deshalb ruhig auch nochmal die verschiedenen Knoten in unseren Video-Tutorials an. Bei Fragen stehen wir euch natürlich gern zur Verfügung und wir werden in Zukunft auch hier unser Angebot an Anleitungen noch erweitern.
Schön ist auch, dass man bei Hogtie die verschiedenen Fesselarten kombinieren kann. Während die Hände mit Handschellen fixiert sind und die Füße in Lederfesselnl stecken, kann man beides mit einem Seil verbinden. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Trotz der Einfachheit der Hogtie Fesselung gibt es ein paar Dinge zu beachten. Auf der einen Seite darf man natürlich die Fesselungen nicht zu fest machen. Die Blutzirkulation an den Händen und Füßen sollte nicht zu sehr unterbunden werden. Dabei ist es egal, ob es sich um Handschellen, Leder-/Gummifesseln oder Seilfesseln handelt. Eure Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen, bzw. die des Gefesselten. Auf der anderen Seite muss man aufpassen, dass der Gefesselte auch genug Luft bekommt. Mit fest nach hinten geschnürten Extremitäten fällt das Atmen schon mal schwerer als ohne Fesselung. Da man sich im gefesselten Zustand bei Hogtie zudem auf dem Boden liegend befindet, ist die Atmung bei Bauchlage umso anstrengender. Gerade übergewichtige Sklaven sollte man hier niemals unbeaufsichtigt lassen und auch beim Einsatz von Knebeln ist Vorsicht geboten. Am besten vorher nochmal die Nase putzen und darauf achten, dass die Atemwege wirklich frei sind.
Alternativ kann man den Gefesselten auch auf die Seite legen, dann sollte das Atmen deutlich leichter fallen. Bei gelenkigen Sklaven könnt ihr mal versuchen die Fesselung ein wenig nach oben zu ziehen. Entweder an einem Haken an der Decke, oder in einem Spielzimmer mit einem Flaschenzug. Ja es gibt sogar hier Möglichkeiten, einen Sklaven „schweben“ zu lassen, wobei Suspension-Bondage nochmal ein ganz anderes Thema ist und hier noch deutlich mehr Vorsicht geboten ist.
Wir wünschen euch jetzt erstmal sehr viel Spaß bei Hogtie, probiert es aus, aber übertreibt es am Anfang nicht. Also nicht gleich beim ersten Mal den Sklaven mehrere Stunden so liegen lassen, sondern sich langsam steigern. Bei „lockerer“ Fesselung hält der Sklave es vielleicht etwas länger aus, als man vielleicht anfangs für möglich hält. Schön ist auch die Verbindung zwischen Handfesselung und Fußfesselung temporär etwas zu lockern um es dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder schön eng zu machen.
Ihr könnt natürlich auch die Fußfesseln am Oberkörper oder am Kopf befestigen. Aber bitte aufpassen, dass der Sklave sich hier nicht selbst stranguliert. Denkt immer daran, dass ihr die Verantwortung für den Gefesselten habt und ihr für sein Wohlergehen sorgen müsst. Wir wünschen euch viel Spaß und passt aufeinander auf!
Hogtie war der Ursprung meiner Bondageleidenschaft. Mit einem Fahradschlauch und einem Ledergürtel hatte ich mich als Jugendlicher selbst gefesselt.
Hallo Michael.
Wenn es um das Ausleben einer BDSM-Leidenschaft geht, dann wird man kreativ. Und da müssen Fahrradschlauch und Gürtel eben herhalten. Wir gehen davon aus, dass inzwischen andere Dinge zum Fesseln bei dir im Einsatz sind. Oder?