Metallpranger

Bring mich an meine Grenzen (und darüber hinaus)

Beim BDSM werden vorab Vorlieben und auch Tabus besprochen. Bei einem bekannten Spielpartner sind diese Grenzen meistens bekannt. Bei einem neuen Spielgefährten ist es immer ein gewisses Herantasten aneinander und doch haben wir vor kurzem eine der schönsten Einladungen überhaupt von einem Devoten erhalten: „Bring mich an meine Grenzen“… und das haben wir gemacht!

„Das Leben ist kein Wunschkonzert“, so haben es mir meine Eltern und auch Großeltern beigebracht. Beim BDSM kommt es aber manchmal schon vor, dass es sich zu einem gewissen Wunschkonzert des Devoten entwickelt. Der Top verkümmert zu einem Dienstleister und es geht nur noch um die sexuelle Befriedigung des Devoten.

Doch das muss enden, liebe Tops! Ihr habt das Kommando und wer dem nicht folgt, dem steht es frei zu gehen! Die dominanten Spielpartner müssen sich genau das immer wieder vor Augen führen! Nur so könnt ihr euren devoten Spielpartner an seine Grenzen bringen.

Körperliche Grenzen

Jeder Mensch ist unterschiedlich. Unterschiedliche Größe, unterschiedliches Gewicht, unterschiedliche Beweglichkeit und auch unterschiedliche Vorlieben. Es kann durchaus sein, dass man im Kopfkino ein bestimmtes Szenario sieht, es in der Realität aber nicht möglich ist. Körperliche Einschränkungen können hier der Grund sein. Es ist durchaus möglich, diese Grenzen zu erweitern.

Wenn es sich um Grenzen der Beweglichkeit handelt, dann kann man dem mit gewissen Dehnübungen und Sport vorbeugen bzw. dem entgegenwirken. Das können auch rektale Dehnübungen sein. Aber es kann auch für einen unsportlichen Sub eine Herausforderung sein lange zu stehen, oder auf engem Raum (z.B. in einem Käfig) eingesperrt zu sein.

Es liegt in der Verantwortung eines jeden für die körperliche Gesundheit zu sorgen und nicht über seine Grenzen hinaus zu agieren. Wenn man sich bewusst selbst überschätzt, dann könnte es für den Spielpartner gefährlich werden.

Psychische Grenzen

Ähnlich verhält es sich bei psychischen Grenzen, wobei diese oft nicht immer gleich ersichtlich sind. Bei einer physischen Grenze ist diese oft sehr schnell für beide Spielpartner ersichtlich. Psychische Grenzen können auch danach noch „nachwirken“.

Wenn ihr nicht aufpasst, dann könnte sich darauf sogar eine Depression entwickeln. Man sollte sich deshalb nicht zu sehr unter Leistungsdruck setzen. Lieber die Session etwas langsamer angehen und dafür seine eigenen Grenzen nach und nach erweitern.

„Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter“

… ja das mag ein computeranimierter Held uns mal gesagt haben, aber auch der hatte seine Grenzen. Kommen wir auf die Einladung von unserem devoten Spielpartner zurück. „Bring mich an meine Grenzen“ war sein Wunsch und genau diesen haben wir ihm erfüllt. In einem gemeinsamen Wochenende und über mehrere einzelne Sessions verteilt haben wir seine Grenzen gemeinsam kennengelernt und diese durchaus etwas erweitert. Der Plug blieb eine Stunde länger drin als sein bisheriger „Rekord“. Aus der Zwangsjacke wurde er nicht nach dem ersten Jammern befreit, sondern bewusst nach der vereinbarten Zeit. Natürlich hätte er auch das vereinbarte Safeword sagen können, aber er wollte selbst an seine physischen und psychischen Grenzen kommen.

Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge. In einer solchen Selbstfindungsphase ist die Aufmerksamkeit des Tops besonders gefordert. Von daher können wir nur an eure Erfahrung und Menschenkenntnis vertrauen und euch sagen: Passt aufeinander auf! Und wenn das Überschreiten einer Grenze zu viel wird, traut euch das Safeword zu sagen! Und denkt immer daran, auch ein Top ist in der Lage das Sageword auszusprechen und eine Session somit zu beenden. Wir wünschen euch viel Spaß!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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