Furries - Tapsen - Copyright 2019, fesselblog.de

Tapsen und Tretminen

Es gibt inzwischen viele Themen, die der Fesselblog beleuchtet hat. Vielen Dinge können wir aus eigener Erfahrung berichten und bei manchen Themen holen wir uns externe Unterstützung. So auch beim Thema „Furry“. Auf der einen Seite sind diese Gesellen durchaus für ihre „Flauschigkeit“ bekannt, aber als es um den Fesselblog ging, haben einige ihre Krallen ausgefahren.

Nach langer Suche sind wir dann doch noch fündig geworden und haben mehrere sehr nette Gesprächspartner gefunden, die uns im Chat und auch im persönlichen Gespräch mehr über die Furry-Welt erzählt haben. Und natürlich waren wir neugierig, warum wir bei der Suche nach einem Interview-Kandidaten diesen Gegenstrom verspürten. Es liegt wohl daran, dass einige Furries Angst hatten, dass ihr Hobby und ihre Leidenschaft als gewöhnlicher sexueller Fetisch abgestempelt werden, wie es zuvor in den Medien öfter passiert ist.

Furry -
Furry – „oh nein!“ – Copyright 2019, fesselblog.de

Zudem muss man bedenken, dass ein nicht unerheblicher Teil der Furry-Fangemeinde (Fandom) minderjährig ist und die sexuelle Identität einfach nicht im Vordergrund steht. Auf der anderen Seite kann es unter sogenannten Fursuitern (Anhänger dieser Fangemeinde in einem entsprechenden Tierkostüm) durchaus auch im sexuellen Bereich heiß hergehen.

(K)ein Fetisch mit einer Doppelmoral

Man muss aber dazu sagen, dass bei weitem nicht alle Anhänger der Furry Fangemeinde einen solchen „Fursuit“ besitzen. Manche besitzen gar keinen, andere nur Teile davon (z.B. einen Kopf und Pfoten) und wieder andere einen kompletten Anzug (Fullsuit). Um sich den Furries anzuschließen braucht man kein Kostüm. Es ist für viele mehr eine Lebenseinstellung und keine Verkleidung.

Kuschelnde Furries - Copyright 2019, fesselblog.de
Kuschelnde Furries – Copyright 2019, fesselblog.de

Wir hatten die Ehre zwei Freunde kennenzulernen, die ihr Hobby gemeinsam ausleben. Wobei wir an dieser Stelle erwähnen möchten, dass dieser Beitrag die Meinung der Fesselblog-Redaktion widerspiegelt und nicht unbedingt die Meinungen der beiden auf den Bildern zu sehenden Fursuitern.

Für Außenstehende ist die Vielzahl an Begriffen relativ komplex. Und die Tatsache, dass auch in der Furry-Fangemeinde die Auslegung mancher Begriffe sehr abweichend sein kann, wollen wir hier auch nicht weiter darauf eingehen.

Wie in anderen Bereichen von Fetisch und BDSM braucht man nicht unbedingt eine volle Ausrüstung, um dabei zu sein. Ein Sklave braucht kein Halsband, um sich als ein solcher Sklave zu fühlen. Ein Puppy braucht keine Hundemaske und Puppy Tail, um Petplay zu betreiben. Und auch ein Furry braucht keinen Fursuit, um seine Flauschigkeit mit seinen Mitmenschen zu teilen.

Doch für Außenstehende ist die optische Vervollständigung oft eine Erleichterung und man wird mit seiner selbstdefinierten Identität eher wahrgenommen. Aber warum sich in ein pelziges Kostüm werfen und damit auf die Straße gehen? Die Antwort war hier eindeutig von allen unseren Gesprächspartnern: Weil es Spaß macht! Na darum geht es uns ja beim BDSM und Fetisch auch, es macht uns Spaß! Manche sehen das Tragen ihres Fursuits als “Vervollständigung ihrer eigenen Identität”.

Kuschelnde Furries - Copyright 2019, fesselblog.de
Kuschelnde Furries – Copyright 2019, fesselblog.de

Fursuiter in der Öffentlichkeit

Die Akzeptanz in der Öffentlichkeit ist bei einem Furry genauso zweigeteilt, wie bei anderen Fetischen in der Öffentlichkeit. Ein Mann in Leder oder eine Frau in Gummi mag in der Fußgängerzone vielleicht nicht sonderlich auffallen, aber ein knallbunter flauschiger Drache, der könnte durchaus nicht nur die Blicke, sondern auch die Kinderherzen wie ein Magnet anziehen.

Bei Sportveranstaltungen hat man auch schon Menschen in bunten Tierkostümen gesehen und in diversen Freizeitparks sind diese ebenfalls für die Unterhaltung zwischendurch verantwortlich. Und so kann es einem Furry in der Öffentlichkeit passieren, dass wildfremde Menschen anlehnungsbedürftig sind und Fotos machen wollen. Meist ist das auch im Sinne der Fursuiter, doch leider gibt es auch hier schwarze Schafe (wie in jedem Lebensbereich).

Das ist wohl einer der vielen Gründe, warum wir bei der Suche nach Gesprächspartnern oft die Krallen gespürt haben und mit Ablehnung bestraft wurden. Sobald es um das Thema Sexualität geht, soll die Außenwelt lieber außen vor bleiben.

Furries
Furries „ganz nah“ – Copyright 2019, fesselblog.de

Solch ein Fursuit ist auch nicht von der Stange. Das sind meist Maßanfertigungen und zum Teil auch Selbstbauten. Und ein Furry gibt für dieses Hobby oft sehr viel Geld aus und hängt mit sehr viel Herzblut daran. Auch das erinnert sehr an andere Hobbys.

Es gibt natürlich unter uns Fetischisten auch ein paar Furries und Fursuiter, die hier nicht nur einem Hobby nachgehen, sondern auch eine gewisse sexuelle Befriedigung darin spüren, dieses Hobby mit anderen zu teilen und auszuleben. Und dann gibt es auch die einen oder anderen, die mit ihrem Fursuit in eine andere Rolle schlüpfen, um dann in dieser Rolle „unanständige“ Dinge zu machen.

So sieht man auf manchen Bildern im Internet auch mal einen „Fuchs“ im Pranger stecken, einen Drachen im Käfig sitzen, oder ein Einhorn im Sling liegen. Ja warum denn auch nicht? Auch wie bei anderem Petplay wirkt ein Fursuit und besonders der Kopf bzw. die Maske entsprechend enthemmend. Man wird nicht gleich von Außenstehenden erkannt und kann ungeniert die Sau rauslassen oder den Wolf. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja demnächst mal eine Bondage-Session mit ein paar flauschigen Teilnehmern.

Furries knuddeln - Copyright 2019, fesselblog.de
Furries knuddeln – Copyright 2019, fesselblog.de

Zum Schluss wollen wir nochmal zusammenfassen, dass die Furry-Fangemeinde aus einem sehr bunten Tiergarten besteht. Für die meisten Furriesstehen neben ihrer eigenen Identität das Miteinander und die Freundschaft zu anderen in der Fangemeinde im Vordergrund. Es gibt ganz liebe Furries und es gibt ein paar schwarze Schafe. Es gibt junge Menschen, welche nur ihrem Hobby nachgehen und es gibt Fetischisten, die „mehr“ als nur einer Freizeitaktivität nachgehen. Nicht jeder, der in einem Fursuit unterwegs ist, will auch damit seine eigene sexuelle Identität nach außen tragen. Passt also bei unseren pelzigen Freunden auf, solltet ihr entsprechende unmoralische Angebote auf der Zunge haben,… auch ihr könntet die Krallen zu spüren bekommen.

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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