Wer hätte gedacht, dass es einen Beruf gibt, der sich um das beste Stück des Mannes dreht? Und damit ist keine Prostitution gemeint! Was es mit dem Beruf „Fluffer“ auf sich hat und welchen Einsatz er heute noch findet, das möchten wir euch hier näherbringen.
Hintergrund
Zeit ist Geld, das sollte inzwischen jedem von uns bekannt sein. Und gerade bei Dreharbeiten zu einem Film sollten alle Schauspieler bereit sein, wenn es „Action“ heißt. Ähnlich verhält es sich auch bei Dreharbeiten zu Pornofilmen. Hier muss gerade bei männlichen Pornodarstellern dafür gesorgt werden, dass sie nicht nur physisch anwesend sind und gut aussehen. Ein bestimmtes Körperteil sollte ganz besonders bereit sein, damit die Dreharbeiten ein voller Erfolg werden: der Penis.
Aber auf Kommando eine Erektion bekommen, das können nur die wenigsten Männer. Man sagt den meisten Mannsbildern zwar nach, dass sie ein gewisses Maß an Grundgeilheit haben, doch wenn es drauf ankommt, ziehen viele dann doch den Schwanz ein (im wahrsten Sinne des Wortes). Für einen Pornodreh wäre das fatal und so wurde ein eigener Berufsstand ins Leben gerufen, der „Fluffer“.
Bedeutung
Das Wort Fluffer leitet sich vom englischen „to fluff“ ab, welches man mit „aufschütteln“ (zum Beispiel Kissen) übersetzen kann. In der Pornoindustrie ist ein Fluffer also dafür zuständig ein gewisses Körperteil „aufzuschütteln“. Oder anders ausgedrückt: Er ist dafür zuständig den männlichen Pornostar bei der Stange zu halten. Das Fluffen, also die Tätigkeit eines Fluffers, erfolgt oral oder manuell (mit der Hand). Aus Kostengründen wird diese Tätigkeit oft von den jeweiligen Filmpartnern oder -partnerinnen eines Pornostars übernommen. Teilweise wird dies aber auch von den jeweiligen privaten Partnern oder gar Ehepartnern übernommen, sofern diese Zutritt aufs Drehgelände erhalten.
Exkurs: Viele Pornodarsteller üben ihren Beruf wie jeden anderen Beruf aus und haben im Privaten Mann oder Frau und Kinder. Ihr Beruf hat somit keine negativen Auswirkungen auf eine sonst möglicherweise sogar geschlossene (monogame) Beziehung.
Zurück zum Fluffer: Um die Jahrtausendwende gab es einen medizinischen Durchbruch mit dem Wirkstoff „Sildenafil“, welcher den meisten Personen unter dem Handelsnamen Viagra bekannt sein dürfte. Folglich wurde bei vielen Produktionen die Position des Fluffers nicht mehr besetzt und die Darsteller haben eine blaue Pille geschluckt.
Ist der Beruf des Fluffers somit ausgestorben?
Nicht ganz! Auch heute finden sich bei Dreharbeiten immer noch Fluffer, wobei deren Tätigkeiten weit über einen Blowjob hinausgehen. Auch bei Hollywood-Produktionen abseits der Pornoindustrie gibt es Fluffer, die sich aber meist Coaches nennen, da der Begriff „Fluffer“ zu sehr mit der Pornoindustrie in Verbindung gebracht wird. In solchen Produktionen ist der Fluffer dafür zuständig die Schauspieler auf die bevorstehende Szene einzustimmen. Das ist sehr wichtig, da viele Filme nicht chronologisch nach der Erzählreihenfolge gedreht werden, sondern durcheinander. Und dann muss ein Schauspieler wissen, was ihn in der Szene erwartet. Muss er traurig sein oder fröhlich? Wer spielt alles in der Szene mit und welche Stimmung soll die Szene haben. Wenn ihr im Abspann eines aktuellen Blockbusters das Wort Fluffer lest, dann gab es wahrscheinlich keinen Blowjob für die Schauspieler. Es gibt aber noch andere Aufgaben für einen Fluffer, welche genau, das konnten (oder wollten) uns mehrere Filmstudios auf unsere Nachfrage nicht beantworten.
Fluffer im privaten Umfeld
Naheliegend ist die Frage, ob es einen Fluffer auch im privaten Umfeld gibt. Ein Leser hat sich bei uns gemeldet und von seinem Hobby Fluffen berichtet:
„Fluffen ist für mich ein sexueller Fetisch. Ich habe vor Jahren festgestellt, dass ich sehr auf die Geschlechtsorgane des Mannes fixiert bin. Einen Schwanz im Mund zu haben ist für mich sehr schön. Allerdings ist es kein klassischer Blowjob, sondern eher das Heranführen an eine Erektion. Sobald der Penis steif ist, ist mein Job erledigt. So habe ich mich schon bei privaten Sessions angeboten den dominanten männlichen Partner bei der Stange zu halten, doch wird dieses Angebot eher selten in Anspruch genommen, da die meisten Doms diese Tätigkeit bei ihren direkten Subs sehen. In manchen Fetischclubs geht das gut, nur muss ich den empfangenden Herren oft erklären, dass der Blowjob bewusst ohne Happy End ist…“
Fluffen im privaten Bereich könnte also eine Möglichkeit darstellen, Teil eines Vorspiels zu sein, doch beim eigentlichen Akt oder BDSM-Session dann außen vor zu sein. Was haltet ihr von diesem Gedanken? Unabhängig davon, ob ihr nun ein Mann oder eine Frau seid, könntet ihr euch vorstellen als Fluffer tätig zu sein oder gar kommerziell diesen Beruf auszuüben? Oder seht ihr aufgrund von kleinen blauen Pillen diesen Beruf als überholt an? Oder wäre es vielleicht sogar ein gewisser Reiz bewusst einen männlichen Akteur bei der Stange zu halten?