Felching – Erotisch oder gefährlich?

Es gibt unzählige sexuelle Praktiken. Im Laufe der Jahre werden immer neue Begriffe aus dem Boden gestampft, welche solche Praktiken benennen. Heute möchten wir euch den Sextrend „Felching“ vorstellen und die Frage klären, ob diese Praktik gefährlich ist.

Was steckt hinter dem Begriff „Felching“? Felching ist eine Sexualpraktik, bei der vaginaler bzw. analer Geschlechtsverkehr mit Oralverkehr kombiniert wird. Beim Ausleben dieser Praktik ejakuliert der männliche Partner vaginal oder anal in die weibliche Sexualpartnerin oder anal in den männlichen Sexualpartner und „saugt“ danach oral sein eigenes Sperma aus der Vagina bzw. Anus seines Sexualpartners.

Hand aufs Herz, liebe Herren! Wer von euch hat sein eigenes Sperma schon mal probiert? Vermutlich kann das fast jeder Mann bejahen. Und sei es nicht die volle Ladung, sondern nur ein paar Rückstände zum Beispiel auf der Hand. Welche Gedanken gehen euch durch den Kopf, wenn ihr euch vorstellt euer eigenes Sperma nach dem Ejakulieren in eure Partnerin oder Partner oral aufzunehmen?

Um Felching praktizieren zu können bedarf es dem ungeschützten Vaginal- oder Analverkehr. Achtung: Beim ungeschützten Geschlechtsverkehr besteht die Gefahr sich gegenseitig mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken und bei der Frau kann es zudem zu einer möglicherweise ungewollten Schwangerschaft kommen.

Gerade beim Analverkehr kann das nachträgliche „Heraussaugen“ des Spermas aus dem Anus aufgrund des Schließmuskels zu einer Herausforderung werden. Manche Personen verwenden deshalb einen Strohhalm, um diesen in den Anus einzuführen und das Sperma dadurch herauszusaugen. Dieses Bild wird euch jetzt vermutlich vor eurem geistigen Auge erscheinen, wenn ihr das nächste Mal in eurem Getränk einen Strohhalm habt. *grins*
Achtung: Scharfkantige Gegenstände (z.B. Strohhalme) können beim Einführen im Vaginal- oder Analbereich Verletzungen verursachen!

Im Zusammenhang mit Felching stolpert man oft über einen weiteren Begriff: „Snowballing“ (oder auch „Cum Swapping“, „Cumswap“). Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Schneeballschlacht, sondern um ein orale Sexualpraktik. Hierbei erhält der männliche Partner einen Blowjob mit Happy End. Sprich der Mann ergießt sein Sperma in den Mund seiner Partnerin oder Partners. Diese Person wiederum schluckt das Sperma nicht herunter, sondern küsst mit vollem Mund den männlichen Partner, der den Blowjob gerade bekommen hat. Bei diesem Kuss wird das Ejakulat zwischen den Sexualpartnern oral geteilt und anschließend heruntergeschluckt.

Snowballing ist somit eine weitere Praktik, bei der der männliche (aktive) Partner sein eigenes Sperma über einen Umweg oral zu sich nimmt. Beim Felching wird es aus der Vagina oder dem Anus gesaugt, beim Snowballing bekommt man es oral (über einen Kuss) zugeführt. Im BDSM-Bereich gibt es hier verschiedene Abwandlungen. So kann es sein, dass beim Snowballing das Sperma nicht über einen Kuss übertragen wird, sondern in den Mund oder gar ins Gesicht des Partners gespuckt wird. Gerade bei devoten Männern kann es eine erniedrigende Strafe sein, sein eigenes Sperma ins Gesicht gespuckt zu bekommen.

Sollte der männliche (aktive) Partner eine Vorliebe für sein eigenes Sperma haben, so lassen sich sowohl Felching als auch Snowballing auch in einer geschützten Variante ausleben, in dem man(n) ein Kondom benutzt. Beim Felching wird somit nach dem geschützten Geschlechtsverkehr mit Kondom nicht das Sperma aus der Vagina oder Anus gesaugt, sondern aus dem Kondom. Ähnlich passiert das beim geschützten Snowballing, bei dem nach dem Blowjob das Sperma nicht von Mund zu Mund übertragen wird, sondern ebenfalls aus dem Kondom entnommen bzw. konsumiert wird.

Fazit: Sowohl Felching als auch Snowballing sind unsichere sexuelle Praktiken. Die Gefahr von sexuell übertragbaren Krankheiten und Schwangerschaft ist hier nicht unberechtigt. Gerade bei wechselnden Sexualpartnern sollte man auf diese Praktiken verzichten. Partner in einer monogamen Beziehung müssen selbst für sich entscheiden, ob sie diesem Sextrend folgen oder doch lieber auf Nummer sicher gehen. Passt aufeinander auf!