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BDSM über den Orgasmus hinaus

Für die meisten Liebhaber dieser Spielart ist BDSM der Weg zum sexuellen Höhepunkt: dem Orgasmus. Im Normalfall endet die Session nach dem Erreichen des Höhepunkts, man kann aber auch darüberhinaus einfach weitermachen. Was mit dem Körper und dem Geist passiert, wenn eine BDSM-Session nach dem Orgasmus nicht endet, haben wir etwas genauer betrachtet.

Warum sollte eine Session nach dem Orgasmus enden? Jetzt hat man so viel Spaß gefesselt zu sein, warum gleich aufhören? Das Fortführen der Session kann mehrere Gründe haben:

  • es ist nur ein Partner „gekommen“ und der andere noch nicht
  • Erreichen des zweiten oder dritten Höhepunkts in einer Session
  • vertragliche Vereinbarung (wenn es im Sklavenvertrag nunmal so steht)
  • der Top hat einfach Lust dazu
  • u.v.m.

Was bei einem Orgasmus passiert wissen all diejenigen, die ihn erlebt haben. Es ist für Frau und Mann der sexuelle Höhepunkt und es geht einmal durch den ganzen Körper, ein wunderschönes Kribbeln. Doch was passiert danach in einer Session? Nehmen wir mal an der Sklave ist gefesselt und geknebelt und erreicht durch die Hand der Herrin seinen sexuellen Höhepunkt. Das Lust- und auch Schmerzempfinden ändert sich drastisch. Während das Lustempfinden eher sinkt, nimmt das Schmerzempfinden drastisch zu.

Probiert es aus: Einfach mal nach dem Erguss des Sklaven ein paar Nippelklemmen anbringen. Es wird dringend empfohlen den Sklaven fest zu fixieren und ein Knebel ist auch mehr als angebracht. Der Körper ist kurz nach dieser Exstase tatsächlich am empfindlichsten und am sensibelsten. Der Grund: Sexualforscher haben in den 80er Jahren herausgefunden, dass der Körper während des Höhepunkts bis zu 100 Prozent mehr Schmerz empfinden kann, weil die Gehirnregionen, die für das Schmerzempfinden zuständig sind, fast vollständig ausgeschalten sind.

Nein, das bedeutet jetzt nicht, dass unser Gehirn während dem Sex nicht bei der Sache ist, es werden nur die für den Sex „unwichtigen“ Regionen temporär ausgeschaltet. Das bedeutet aber auch, dass nach dem Orgasmus der Körper wieder in den Normalbetrieb über geht und das Scherzempfinden nicht besonders hoch, sondern eher wieder auf dem normalen Level ist.

Aber warum empfinden wir diesen Unterschied so krass? Ganz einfach, in der Zeit einer BDSM-Session sind wir meist sexuell erregt. Während dieser Phase konzentriert sich unser Gehirn auch schon mehr auf den bevorstehenden sexuellen Akt, hier steigt die Lust und das Schmerzempfinden sinkt.

Es liegt also an dem entsprechenden BDSM-Spielpartnern dafür zu sorgen, dass sein Gegenüber möglichst lange in dieser erregten Phase bleibt, denn hier kann man die unanständigsten Spielereien anstellen.

Wir können das alles sogar beweisen! Probiert es doch einfach mal aus und lasst euch mitten am hellichten Tag, fernab jeglicher BDSM-Session, einfach mal ne Nippelklammer anlegen. Der Schmerz den ihr fühlt ist quasi mit dem gleichzusetzen, wie man ihn nach dem Orgasmus spürt. Sobald die Lust und die Geilheit dazu kommen sieht es wieder anders aus. Aber warum sollte man eine BDSM-Session betreiben, wenn man keine Lust empfindet? Na vielleicht weil der Partner Lust dazu hat und man von ihm dazu gebeten oder gezwungen wird.

Beim BDSM gibt man als Unterwürfiger die Kontrolle ab, diese Kontrollabgabe endet nicht mit einer Session! Wie lange eine Session also geht obliegt der Entscheidung des dominanten Partners. Bis dahin am besten jeden einzelnen Moment genießen, es lohnt sich!

Veröffentlicht von

Dennis

Mentor und Berater im Bereich Fetisch und BDSM. Du möchtest dich über Fetisch und BDSM unterhalten? Kommt gern auf mich zu. Egal ob Einsteiger oder Profi, ich unterstütze dich gern!

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